"Schließung wäre ein großer Verlust gewesen": Heilbronner über Erhalt der Galeria-Kaufhof-Filiale
In der Stadt Heilbronn ist die Erleichterung groß. Die Galeria-Kaufhof-Filiale in der Innenstadt steht nicht auf der Streichliste. Wir haben uns umgehört, wie groß die Freude bei den Heilbronnern über den Erhalt ist.

Der finanziell angeschlagene Warenhauskonzern Galeria-Karstadt-Kaufhof schließt bis zum 31. August dieses Jahres 16 seiner 92 Filialen. Auch zwei Standorte in Baden-Württemberg sind betroffen: In Mannheim und Leonberg macht Galeria-Kaufhof dicht. Die Heilbronner Filiale in der Fleiner Straße bleibt zur Freude von Stadtverwaltung, Händlerkollegen und vor allem den rund 130 Mitarbeitern geöffnet.
Heilbronner freuen sich über Erhalt der Galeria-Kaufhof-Filiale
"Die Schließung wäre ein großer Verlust für den Einzelhandel in Heilbronn gewesen", sagt Andi Wenz. Der 58-Jährige findet ein Kaufhaus wie Galeria-Kaufhof sehr wichtig für die Fußgängerzone. Auch Gabi Maassen gefällt es, dass die Warenhauskette weiterhin in Heilbronn erhalten bleibt. Ohne Galeria-Kaufhof würde in Heilbronn etwas fehlen, meint die 74-Jährige. Margit Schöller, eine frühere Mitarbeiterin von Galeria-Kaufhof, freut sich ebenfalls über den Erhalt der Filiale.
Herbert Biedermann nimmt die Politik mit in die Pflicht. "Der Bürgermeister muss natürlich schauen, dass die Filiale erhalten bleibt. Sonst wird Heilbronn zu einer Geisterstadt, wenn das so weitergeht", sagt der 72-Jährige. Überall seien nur Barber-Shops und Dönerläden, ergänzt der Heilbronner. Dieter Strobel hingegen ist es egal, dass der Kaufhauskonzern in Heilbronn nicht schließt. "Ich kaufe dort sowieso nicht ein. Ich bestelle im Internet, da ist es auch meistens billiger", sagt der 65-Jährige.
Heilbronnerin wünscht sich im Galeria-Kaufhof breiteres Sortiment
Andi Wenz würde sich als Veränderung im Galeria-Kaufhof hochwertigere Waren wünschen. "Das würde vielleicht noch mehr Kunden anlocken", sagt der Bruchsaler, der seit 24 Jahren ein Sportgeschäft in Heilbronn hat. Margit Schöller würde sich ein breiteres Sortiment in Galeria-Kaufhof wünschen, beispielsweise mit Markenkleidung. "Nachdem der Palm auch schließt, ist Heilbronn für mich erledigt. Inzwischen bestelle ich im Internet", sagt die 70-jährige Oedheimerin.
Heilbronner sieht als Hauptproblem den Online-Einkauf
Gabi Maassen findet die Filial-Schließungen in den anderen Städten schlimm. "Es fehlt dann was in der Innenstadt", sagt die Heilbronnerin. Andi Wenz bedauert es ebenfalls, dass 16 von 92 Filialen schließen. "Es war eigentlich jedem klar, dass durch die Insolvenz Filialen schließen werden. Es ist sehr schade", sagt der 58-Jährige. Margit Schöller beklagt die Schließungen ebenfalls: "Das ist sehr traurig, auch für die Mitarbeiter. Jeder Arbeitsplatz der wegfällt ist schlimm", sagt die 70-Jährige.
Herbert Biedermann findet die Filialschließungen "ziemlich heftig". Er sieht als Hauptproblem die Konkurrenz durch den Online-Handel. "Alles wird online eingekauft und bezogen. Die Filialen müssen außerdem hohe Mieten zahlen. Dann wird es eng", sagt der Heilbronner. Dieter Strobel vermutet hingegen Management-Fehler als Ursache. "Der Galeria-Kaufhof ist zum dritten Mal Bankrott. Da stimmt doch irgendwas anderes nicht. Es ist aber sehr schade um die Leute, die jetzt entlassen werden", sagt der Heilbronner.


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