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Erhalt der Galeria-Kaufhof-Filiale sorgt für große Erleichterung in Heilbronn

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Die Heilbronner Galeria-Kaufhof-Filiale steht nicht auf der Streichliste. Das Kaufhaus arbeitet am Konzept für die Zukunft und führt Gespräche mit möglichen Mietern für das Untergeschoss. Ein weiterer Kooperationspartner könnte ein bekanntes Möbelhaus werden.

Die Galeria-Kaufhof-Filiale in Heilbronn bleibt der Stadt erhalten.

Foto: Archiv/Ralf Seidel
Die Galeria-Kaufhof-Filiale in Heilbronn bleibt der Stadt erhalten. Foto: Archiv/Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

In der Stadt Heilbronn ist die Erleichterung groß. Am vergangenen Samstag hat Stefan Denkhaus, Insolvenzverwalter der angeschlagenen Warenhauskette Galeria-Karstadt-Kaufhof, die 16 Filialen bekannt gegeben, die zum 1. August schließen müssen. Heilbronn ist nicht darunter. Zur Freude von Händlerkollegen, Stadtverwaltung und vor allem den rund 130 verbliebenen Mitarbeitern am Standort.

"Das Team Galerie Heilbronn ist sehr glücklich und erleichtert, dass der Standort eine Zukunft hat", freut sich Jörg Sembritzki gegenüber der Heilbronner Stimme. "Wir sind wild entschlossen, diese Zukunft positiv zu gestalten", verspricht der Heilbronner Filialeiter. Sembritzki ist derzeit auch bereits auf der Suche nach Lösungen für die freien Flächen im Untergeschoss des Hauses. "Wir haben bereits einige positive Gespräche geführt, die jetzt durch die Standortsicherheit mit voller Kraft fortgeführt werden", betont der Chef der Filiale in der Fleiner Straße. Im vergangenen Jahr hatte die Delikatessa-Filiale der Großmetzgerei Nothwang im Galeria-Untergeschoss geschlossen, die gegenüberliegende Filiale der Bäckerei Härdtner hatte bereits ein Jahr zuvor aufgegeben.


Ikea als möglicher Kooperationspartner für Galeria-Karstadt-Kaufhof-Häuser? 

"Wir freuen uns, dass Heilbronn jetzt endlich aufatmen kann", betont ebenfalls Katharina Kaupp in einer ersten Stellungnahme. Auch in die Zukunft blickt die Verdi-Geschäftsführerin des Bezirks Heilbronn-Neckar-Franken jetzt wieder hoffnungsfroh. "Es lag ja nie an der Warenhauskette an sich. Wenn sich das Haus jetzt wieder auf den Handel konzentriert, dann sind wir auch sicher, dass es positiv weitergeht", so die Gewerkschaftsführerin.

Für ihren Kollegen Wolfgang Krüger macht das Konzept, das langsam durchsickert, Hoffnung für die Zukunft. "Es zeichnen sich Kooperationen mit anderen Unternehmen ab, und unsere Beschäftigte werden kämpfen, dass das Konzept trägt", betont der Fachbereichsleiter Handel im Verdi-Landesbezirk Baden-Württemberg. Als ein möglicher Kooperationspartner wurde bei verschiedenen der 76 weiterhin bestehenden Galeria-Karstadt-Kaufhof-Häusern das schwedische Möbelhaus Ikea genannt.

Heilbronns OB Harry Mergel: Galeria Kaufhof ist und bleibt Frequenzbringer für Innenstadt. 

Auch Harry Mergel zeigt sich erfreut über die jetzt getroffene Entscheidung. "Wir haben im Hintergrund viel miteinander gesprochen und waren stets optimistisch, dass der Standort erhalten bleiben kann", sagt der Oberbürgermeister und betont "Galeria Kaufhof ist und bleibt ein Anker und Frequenzbringer für die Innenstadt.

Das sehen Händlerkollegen genauso. Für Gottfried Friz, der sein Traditionsgeschäft Betten-Friz als unmittelbarer Nachbar zur Galeria-Filiale betreibt, ist Kaufhof nach der angekündigten Palm-Schließung "die Hauptschlagader". Er hofft deshalb in den kommenden Monaten auf einen "Neustart mit einem stimmigen regionalen Konzept". Für Friz sind mit dem Erhalt der Filiale auch Überlegungen über die Art und Weise der Fortsetzung seines Bettengeschäfts verbunden. Der Geschäftsführer betreibt neben der Zentrale in der Bahngasse in der Innenstadt noch eine weitere, deutlich größere Filiale in der Heilbronner Edisonstraße.


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Stadträtin Elke Roth: "Bei einer Kaufhof-Schließung wäre die Fleiner Straße tot gewesen"

"Für Heilbronn sind das sehr gute Nachrichten. Für mich wäre eine Schließung der Worst Case für die Stadt gewesen", betont Elke Roth. Die Stadträtin hatte Mitte April am Händlertreffen mit fast 80 Kollegen und Räten teilgenommen auf dem gefordert wurde, dass die Verwaltung sich stärker für die Innenstadt engagiert. Das Treffen war von Petra Kern initiiert worden, die in der Kirchbrunnenstraße das Damenmodegeschäft Viva betreibt.

"Bei einer Kaufhof-Schließung wäre die Fleiner Straße tot gewesen", urteilt Roth. "Dann wäre das Licht ausgegangen und das in unserer 1A-Lage." Sie hofft nun, dass die Galeria-Entscheidung ein Signal ist, um einen Imagewandel einzuleiten. Dazu müssten aber Handel, Wirtschaft, Gastronomie und die Verwaltung an einem Strang ziehen. Von der Stadt fordert sie mehr Interesse am Handel und einen Abbau der "hohen Auflagen und Wahnsinns-Vorschriften".

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