Heilbronner Käthchen-Weihnachtsmarkt festlich eingeläutet
Nach zwei Jahren coronabedingter Pause findet in der Heilbronner Innenstadt wieder ein Weihnachtsmarkt statt. Am Dienstagabend, 22. November, wurde das Event, das bis zum 22. Dezember dauern wird, von Oberbürgermeister Harry Mergel und Michael Dieterle von St. Peter und Paul eröffnet.

Es duftet nach gebrannten Mandeln, nach würziger Grillwurst, Punsch und aromatischem Glühwein. Nach zwei Jahren Corona-Pause eröffnete am Dienstagabend Oberbürgermeister Harry Mergel auf dem Marktplatz den 51. Heilbronner Käthchen-Weihnachtsmarkt. 65 herausgeputzte Hütten laden bis zum 22. Dezember zum kurzweiligen Ausharren ein.
Aus Energiespargründen hatte sich die Stadt dazu entschieden, mit der Beleuchtung in den Fußgängerzonen und auf den Innenstadtplätzen sparsamer umzugehen. Der Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch. Aktuell in die Schlagzeilen geraten ist der gestern nicht überfüllte Weihnachtsmarkt dagegen durch die plötzliche Absage des Funparks auf dem Platz beim Bollwerksturm.
Dank an ehrenamtlich engagierte Mitbürger
In launigen und zugleich tiefsinnigen Worten sprach Mergel von einer Zeit zum Luftholen und zum Besinnen. Er appellierte daran, auch an die Menschen hierzulande zu denken, die Unterstützung und Hilfe bräuchten. Dankbar ist Mergel, dass sich "so viele Heilbronner" ehrenamtlich engagieren. Er schloss mit einer Weihnachtsbotschaft von Martin Luther King und sagte dann: "Wir alle gewinnen viel, wenn wir mit Wohlwollen und offenen Armen aufeinander zugehen."
Advent will einen Kontrapunkt setzen
Die Zeit des Advent rückte Michael Dieterle in den Mittelpunkt und fand einen interessanten Ansatz, indem der Dekanatsreferent von St. Peter und Paul das Wort Advent durchbuchstabierte. So steht für ihn das "A" für Aufatmen in einer schnelllebigen Zeit: "Der Advent will hier einen Kontrapunkt setzen und zur Entschleunigung einladen." Das "D" bedeutet für ihn Durst nach Gerechtigkeit: "Auch heute ist dieser Durst bei vielen Menschen groß. Durst nach gerechtem Lohn, Durst nach gerechten Arbeitsverhältnissen und Durst nach gesellschaftlicher Anerkennung."
Ohne Verzicht geht es nicht
Das "V" verband er mit dem Begriff Verzicht und schlug dabei den Bogen zum Krieg in der Ukraine, zur Inflationsrate und zur Klimakrise: "Sie machen uns mehr denn je bewusst, dass es ohne Verzicht nicht geht." Für Dieterle drückt das "E" in der Adventszeit "Erwarten" aus: "Nur wenn wir neugierig bleiben auf das, was das Leben an Chancen bereithält, halten wir uns offen für Gott."
Zu träumen tut ab und zu gut
Beim Buchstaben "N" denkt der Diplomtheologe an das "Notwendige tun". Es gelte, an die Geflüchteten sowie an diejenigen zu denken, die ihre Lebenskosten nicht mehr bezahlen können: "Ihre Not zu sehen und sie zu unterstützen ist die Aufgabe einer solidarischen Gesellschaft." Das "T" steht für den Pastoralreferenten für Träumen: "Ich denke, es tut uns gut, ab und zu zu träumen. Dann werden wir die Kraft haben, das betend auszuhalten, was wir nicht ändern können."
Musik bereicherte die Eröffnungsfeier
Käthchen Daphne Schietinger sowie der Chor TonArt der Geselligkeit Böckingen und die "Swingenden Weihnachtsmänner" verliehen der Eröffnung weiteres schönes vorweihnachtliches Ambiente.