Heilbronner Eisdielen ziehen ein erstes Zwischenfazit zur Saison
Wie geht es den Heilbronner Eisdielen nach zwei durchwachsenen Corona-Jahren? Wir haben nachgefragt.

Sonnenschein pur und Temperaturen um die 30 Grad: Wer in diesen Tag auf der Suche nach Abkühlung ist, den führt der Weg vermutlich an den Neckar oder in die nächstgelegene Eisdiele.
Wobei: "Zu heiß darf es nicht sein", sagt Philipi Cadorin Da Silva, Inhaber der Eismanufaktur Buonissimo in der Sülmer City. Temperaturen bis 28 Grad seien fürs Eis essen gehen perfekt, Das Fazit von Da Silva im Vergleich zu den Corona-Jahren 2020 und 2021 fällt kurz und bündig aus: "Es läuft wieder besser."
So lautet auch die Rückmeldung aus der Eismanufaktur im Marrahaus, der Primafila. Besser noch: "Es läuft wieder so wie vor Corona", resümiert das Inhaber-Ehepaar Isabella und Simon Schmidt. Hinzukommt, dass aktuell Ferien sind. "Das spüren wir. Es ist mehr los, auch unter der Woche."
Neue Ideen liegen schon in der Pipeline
Abgesehen von den Klassikern wie Erdbeere, Schokolade oder Vanille seien derzeit vor allem die veganen Fruchtsorten beliebt. Aber auch dunkle Schokolade oder Limette-Basilikum zählen die beiden zu ihren Verkaufsschlagern. Neue Ideen für die nächste Saison liegen auch schon in der Pipeline. So will man nächstes Jahr beispielsweise Spargel-Orange ausprobieren. In Kürze soll es außerdem Kurkuma-Honig zum Verkauf geben. Ein schöner Nebeneffekt für das Personal, bevor neue Sorten verkauft werden: "Alle dürfen probieren."
Kugeln sind teurer geworden im Primafila
Wegen der gestiegenen Kosten für Milch, Sahne, Zucker und Co. mussten die Preise pro Kugel um 20 Cent erhöht werden, erklären Isabella und Simon Schmidt. Wie das ankommt? "Die Kunden akzeptieren den Preisanstieg. Sie wissen ja auch, dass alles teurer geworden ist", lautet ihr Zwischenfazit. Vor der Stromrechnung am Ende des Jahres graut es den Inhabern aber schon: "Die Inflation ist der Wahnsinn."
Durchwachsen läuft es im Eiscafé Dellarte im Heilbronner Bankhaus an der Allee. Eiskonditor Peter Staudenmaier erzählt, dass derzeit unsicher sei, wohin die Reise geht. Noch habe sich nicht alles eingependelt. So hat sich das Dellarte-Team von rund acht Mitarbeitern auf vier halbiert, wodurch die Öffnungszeiten gekürzt werden mussten. Das Dilemma: Selbst wenn in den nächsten Wochen wieder mehr los sein sollte, "fehlt das Personal".
Derzeit sei unklar, "wohin die Reise geht"
Auch wenn bisher gut was los gewesen sei, verzeichnet Staudenmaier bei den Gästen eine gewisse Zurückhaltung, zumindest im direkten Vergleich mit den Jahren vor Corona, so sein Fazit.
30 Jahre ist Staudenmaier schon für das Eiscafé als Konditor zuständig, hat gut 250 Sorten in der Zeit produziert. Der Trend aktuell geht Richtung vegane Sorten, also Fruchteis ohne Milch. Als Dauerbrenner nennt der 63-Jährige Stracciatella Erdbeere, Zitrone oder Nuss. Ob Naschen während der Arbeit erlaubt ist? "Natürlich, allein schon zur Qualitätskontrolle", sagt Staudenmaier und lacht.

