Was Leser zu Preiserhöhungen oder einer Tischpauschale in der Gastronomie sagen
Leserreaktionen zum Stimme-Artikel "Dramatische Lage in der Gastronomie" zeigen, wie die Menschen auf die steigenden Preise in der Gastronomie reagieren. Die Mehrzahl ist angesichts der gestiegenen Einkaufspreise bereit, auch im Restaurant höhere Preise zu akzeptieren.

Die Mehrzahl der Stimme-Leser ist angesichts der gestiegenen Einkaufspreise bereit, auch im Restaurant höhere Preise zu akzeptieren. Das ist der Tenor einer Vielzahl von Zuschriften, die uns als Reaktion auf den Artikel "Dramatische Lage in der Gastronomie" erreicht haben.
Viele Gäste sind bereit, mehr zu zahlen - verzichten müssen sie angesichts der Inflation aber trotzdem
"Ich kann von mir aus sagen, dass ich prinzipiell bereit wäre, mehr für einen Besuch in der Gastronomie zu bezahlen", schreibt beispielsweise Laura Münch. "Allerdings müsste ich dann auf den einen oder anderen Restaurantbesuch verzichten", so die Leserin weiter.
"Prinzipiell ist es egal, ob eine Preiserhöhung in jedem einzelnen Gericht steckt oder über eine Gebühr erhoben wird", meint Regine Koch. "Bei einer Preiserhöhung für einzelne Gerichte habe ich es als Gast aber eher in der Hand, zu entscheiden, welchen Aufpreis ich zu zahlen bereit bin", so Koch weiter.
Ein Teuerungs-Gegner stellt Forderungen
"Nein, auf keinen Fall": So legt sich ein Leser eindeutig fest, Preiserhöhungen nicht zu akzeptieren. "Ich erwarte von den Restaurants und Gaststätten, dass sie innovativ werden und alternative Möglichkeiten suchen, um Essen zuzubereiten", betont der Leser, der seinen Namen nicht veröffentlichen möchte. Sein Ratschlag: "Einfach gegen den Mainstream einkaufen und Weißkraut statt Spargel oder Schupfnudeln statt Pommes anbieten".
Das Dilemma der Gastronomen: Ein Restaurantbesuch ist nicht lebensnotwendig
Für Jürgen Mosthaf, Chef des Restaurants und Hotels "Das Wildeck" in Abstatt, steht fest, dass prinzipiell "alle Gäste bereit wären, mehr zu zahlen". "Leider macht sich die Inflation nicht nur beim Essengehen bemerkbar", stellt der Gastronom fest. Deshalb müsse sich mit Ausnahme der Oberschicht jeder überlegen, "was dringend zum Leben notwendig ist. Da gehört mit Sicherheit der Restaurantbesuch nicht dazu", betont Mosthaf. Deshalb fürchtet er "ein Sterben der Gasthöfe".
Seine Kollegen Sabrina und Fabian Lidak vom Heilbronner Restaurant Beichtstuhl machen sich seit Wochen Gedanken darüber, "wie wir die steigenden Energie- und schwindelerregend kletternden Lebensmittelpreise auffangen können". Ihre ursprüngliche Idee, "eine Tischpauschale einzuführen, um nicht jedes einzelne Gericht teurer zu machen oder gar ständig Preise anzupassen", haben sie inzwischen aber wieder verworfen, wie sie schreiben. Die Ablehnung bei den Gästen sei zu groß gewesen.
Qualität ist den Kunden wichtig
An der Qualität richtet Ulrich Bohner seine Bereitschaft aus, mehr zu bezahlen. "Sofern Service und Produktqualität gut sind, zahle ich gerne", betont er. "Leider mussten wir in letzter Zeit häufiger feststellen, dass für mindere Qualität und holprigen Service mehr verlangt wird", so sein Urteil.
Und eine Leserin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, sagt deutlich, wie sie auf Teuerungen reagiert: "Dann werden meine Restaurantbesuche weniger, denn meine Rente steigt nicht in dem Maß, wie die Lebenshaltungskosten in den letzten Wochen gestiegen sind", schreibt sie.

