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Nach Pannen und Verzögerungen: Sontheimer Baugebiet Klingenäcker erschlossen

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Die Stadt entschuldigt sich für jahrzehntelange Verzögerungen im Sontheimer Baugebiet Klingenäcker. Bei Bauherren und Bezirksbeiräten herrscht inzwischen Vorfreude.

Das Baugebiet ist erschlossen. Auf den Klingenäckern in Sontheim sollen jetzt schnell die ersten Häuser und Wohnungen entstehen.
Das Baugebiet ist erschlossen. Auf den Klingenäckern in Sontheim sollen jetzt schnell die ersten Häuser und Wohnungen entstehen.  Foto: Seidel, Ralf

Es ist kalt auf den Klingenäckern. Der Wind pfeift über die Anhöhe im Süden von Sontheim. Baubürgermeister Andreas Ringel müht sich, unter einem Zeltdach mit der zittrigen Lautsprecheranlage. "Sie sind gekommen, um ein in vielerlei Hinsicht sehr, sehr lange erwartetes Bauprojekt zu feiern", sagt Ringle zu den Gästen und Bauherren. "Es hat Geduld und Nerven gekostet", so der Baubürgermeister. Tatsächlich gab es bereits vor 40 Jahren Pläne, auf den Hügeln im drittgrößten Stadtteil von Heilbronn ein Baugebiet zu erschließen.

Klingenäcker: Deutliche Verteuerung von Bauplätzen

Doch nach einer Kette von Pannen und Verzögerungen sorgten zuletzt archäologische Funde aus der Merowingerzeit für weiteren Aufschub und eine deutliche Verteuerung von Bauplätzen und Erschließungskosten. "Ich muss mich dafür auch entschuldigen", bekennt Andreas Ringle.

Das Bekenntnis kommt an bei den künftigen Bauherren, die ihre Bauanträge bereits eingereicht haben. "Wir haben auch schon erste Gesuche genehmigt", betont Ringle. Neben zahlreichen privaten Grundstücken hat die Stadt eine erste Tranche von 19 Bauplätzen auf den Markt gebracht, die bis zum 10. Januar erworben werden können. "Hier ist ein optimaler Ort, um eine Familie zu gründen", schwärmt Ringle, der inzwischen auch deutlich besser zu verstehen ist. "Nur der Busanschluss fehlt noch", frozzelt eine Bürgerin.

Immerhin hat die Stadt die Bushaltestelle schon mal eingerichtet. "Wir sind gespannt, was mit dem Grundstück noch passiert, aber wir freuen uns definitiv", bemerkt eine Frau augenzwinkernd, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. "Es sind einige abgesprungen, das war für uns ein Glück", ergänzt ihr Mann. Das junge Paar will im Frühjahr ihren Neubau starten. Sie rechnen durch die Verzögerungen mit Mehrkosten von rund 20 bis 30 Prozent.

Nachfrage nach Bauplätzen: Bekanntgabe der Bewerberzahl nach Frist

Nicht nur die Immobilienzinsen waren zuletzt deutlich gestiegen, auch die Grundstückspreise und die Leistungen der Bau- und Handwerksfirmen haben sich erheblich verteuert. So fordert die Stadt für einen Quadratmeter 680 Euro, zuzüglich 120 Euro an Erschließungskosten.

Zur aktuellen Nachfrage nach den städtischen Bauplätzen möchte das Bauamt nichts sagen. "Wir geben die Zahl der Bewerbungen nach Ablauf der Frist bekannt", so Stadtsprecherin Claudia Küpper. Am Rande der Einweihungsfeier war die Rede von einer eher schleppenden Nachfrage.

Belebung des Heilbronner Stadtteils erhofft

"Ich hoffe, dass jetzt alles so gut wird, wie wir uns das wünschen", unterstreicht der Sontheimer Bezirksbeiratsvorsitzende Stefan Bieber. "Was lange währt, wird endlich wahr", ergänzt sein Stellvertreter Wolfgang Rudolph, der vor vielen Jahrzehnten selbst einmal auf den Klingenäckern bauen wollte. Die Zeit ist über diese Pläne längst hinweggegangen.

Die guten Wünsche sind geblieben: "Ich hoffe, dass junge Familien mit Kindern kommen, die den Bau auch finanziell stemmen können", sagt die Sontheimer Stadträtin Marianna Kugler-Wendt. "Ich freue mich, dass die künftigen Bewohner den Stadtteil auf vielfältige Art und Weise beleben", ergänzt Bezirksbeirätin Ingrid Schweizer, während der Wind nach wie vor über die Sontheimer Höhen pfeift.

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