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Zoff um neue Grundschule in Heilbronn: Diese Standorte kommen infrage

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Die Stadt Heilbronn braucht eine neue Grundschule für die Innenstadt. Mögliche Standorte sind umstritten – aus unterschiedlichen Gründen.

Ein Gedankenspiel: Das Kleinspielfeld beim Mönchsee-Gymnasium verschwindet, dafür entsteht hier eine neue Grundschule.
Foto: Archiv/Berger
Ein Gedankenspiel: Das Kleinspielfeld beim Mönchsee-Gymnasium verschwindet, dafür entsteht hier eine neue Grundschule. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger, Mario

Die Stadt Heilbronn braucht eine neue Grundschule in der Innenstadt. Seit die Stadtverwaltung vor einigen Wochen erste Überlegungen vorgelegt hat, dass die Schule auf dem Hartplatz beim Mönchsee-Gymnasium (MSG) errichtet werden könnte, reißt die Diskussion darüber nicht ab. Der Standort ist beim MSG und dem dortigen Theodor-Heuss-Gymnasium umstritten.

Diesen Donnerstag gab es ein Treffen mit mehr als 30 Teilnehmern aus Schulen, Gemeinderat und Stadtverwaltung. Die Heilbronner Stimme hatte die Verwaltung angefragt, ob ein Berichterstatter dabei sein kann. Das kam nicht infrage. Auch ein Gespräch mit dem Rathaus im Anschluss an das Treffen kam nicht zustande, stattdessen schickte das Rathaus eine schriftliche Stellungnahme in Form einer Pressemitteilung. „Bei den Planungen ist es mir wichtig, alle Beteiligten eng einzubinden und gemeinsam zu diskutieren, wie wir für das Schulquartier zwischen Moltke- und Karlstraße sowie Gymnasium- und Oststraße einen Mehrwert schaffen können“, so Bürgermeisterin Agnes Christner. „Deshalb bin ich froh und dankbar, dass wir jetzt eine sehr konstruktive und ergebnisorientierte 
Diskussion führen konnten.“ Bei dieser Diskussion ging es laut dieser Pressemitteilung auch darum zu klären, welche Faktoren an den beiden möglichen Standorten erfüllt sein müssen, damit der Schulcampus gelingen und eine gute Kooperation der dann drei Schulen stattfinden kann. Dabei ist auch ein Teilabriss der Alten Kelter – unter Erhalt der Mensa - an der Gymnasiumstraße denkbar, wodurch eine neue Freifläche entweder für das neue Schulgebäude oder als Campus-Treffpunkt oder für eine sportliche 
Nutzung entstehen könnte. 

Aus Teilnehmerkreisen ist zu hören, dass "sehr offen" gesprochen worden sei. Die Stadt müsse handeln, das sei deutlich geworden und gilt als unumstritten. Für die Gesamtstadt betrachtet kommen demnach jeden Monat so viele Kinder im Grundschulalter hinzu, dass eine neue Grundschulklasse eröffnen könnte. Es seien aber nicht nur ukrainische Flüchtlinge, dem Vernehmen nach seien auch Familien dabei, die aus dem Landkreis nach Heilbronn ziehen.


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Wie aus Teilnehmerkreisen zu hören ist, soll das Rathaus insgesamt sechs Standorte analysiert haben. Es soll um den Friedensplatz gegangen sein, auch eine Schule im Stadtteil Neckarbogen soll geprüft worden sein. Aus Rathaussicht infrage kommen aber nur zwei Standorte, die nun bis spätestens Anfang März näher untersucht werden sollen. Dann soll es ein weiteres Treffen der Gruppe geben. Dann sollen auch die Kosten näher bestimmt werden.

Variante eins: Die Grundschule kommt auf den Hartplatz beim Mönchsee-Gymnasium. Dem Vernehmen nach lehnen das MSG und das THG diese Variante ab. Ein Teilnehmer berichtet von seinem Eindruck: Die Stadt habe das Architekturbüro so gelenkt, dass es auf diesen Standort hinauslaufen solle. Die Schulen sind seit Wochen gegen diesen Standort, weil schon jetzt Pausenflächen fehlten. Gerade aus dem MSG ist der Frust hoch, denn der Schule habe die Stadt schon lange Investitionen in den Pausenhof versprochen. So jedenfalls soll die Wahrnehmung beim MSG sein.

Wie zu hören ist, soll das MSG nun gefordert haben: Sollte die Schule tatsächlich auf diesen Platz kommen, müssten ältere Hallen auf dem Kelter-Areal für einen Pausenhof weichen. Dann müsste aber auch der Haupteingang des MSG so verlegt werden, dass er zum neuen Pausenhof liegt. Ohnehin gibt es grundsätzliche Bedenken, wie 1500 Kinder und Jugendliche aus zwei Gymnasien und einer Grundschule dort unterkommen sollen. Hinterfragt werden auch die Kapazitäten der Sporthalle am MSG. Dort sei es jetzt schon eng - ohne die neue Grundschule.

Hartplatz und Alte Kelter: Darauf soll es aus Sicht der Stadtverwaltung hinauslaufen

Variante zwei: Diese Variante sieht vor, die Hallen auf dem Kelter-Areal abzureißen und dort die Grundschule zu bauen. Zum Pausenhof könnte dann der Hartplatz werden. Das Rathaus erwartet, so berichten es Teilnehmer, dass diese Lösung zeitintensiv sei. Das ließen Diskussionsteilnehmer so nicht gelten: Man könnte abreißen und mit den Planungen weitermachen. THG und MSG befürworten diese Lösung.

Unklar ist, ob der aktuelle Zeitplan zu halten ist. Ende März sollte ursprünglich der Gemeinderat final über den Standort entscheiden. Das ist wohl vom Tisch, nun soll es in der ersten Jahreshälfte soweit sein. Nach den Sommerferien sollen Erstklässler der neuen Grundschule schon in einem Provisorium unterrichtet werden. Die Idee, dafür die Container auf dem Schulhof der Fritz-Ulrich-Gemeinschaftsschule zu nutzen, ist dort umstritten.

 

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