Großes Polizeiaufgebot bei rechter Fackelmahnwache und Gegendemo in Heilbronn
Auf dem Heilbronner Wartberg hat am Montagabend Konfliktpotenzial mit Ansage bestanden. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort, um einen sicheren und friedlichen Ablauf einer rechten Fackelmahnwache und einer Gegendemo zu gewährleisten.

Auf dem Heilbronner Wartberg fanden am Montagabend zwei Versammlungen statt, deren Teilnehmer sich gegenseitig nicht ausstehen können. Wie in den vergangenen Jahren auch trafen sich Rechte zu einer Fackelmahnwache anlässlich des 79. Jahrestags der Zerstörung Heilbronns. Dieser Umstand führte auch dieses Jahr wieder zu einer Gegendemo des Heilbronner Netzwerk gegen Rechts.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot präsent, um ein Zusammentreffen der Gruppierungen zu verhindern. Etwa 30 Menschen besuchten die rechte Mahnwache. 60 Menschen nahmen an der Gegendemo des Netzwerks gegen Rechts teil. Wie berichtet, steht hinter der Fackelmahnwache der „Freundeskreis ein Herz für Deutschland“ mit Sitz in Pforzheim. Angemeldet worden sei die Versammlung von privat, hatte eine Sprecherin der Stadtverwaltung vergangene Woche mitgeteilt. Auffällig war am Montagabend, dass viele Teilnehmer der rechtsextremen und neonazistischen Kleinpartei "Der III. Weg" angehören. Sie trugen entsprechende Pullover mit dem Logo der Partei.
Fackelmahnwache und Gegendemo in Heilbronn: Polizei leuchtet Wartberg aus
Damit es nicht zu Zwischenfällen kommt, leuchtete die Polizei den Wartberg um den Versammlungsort der rechten Mahnwache herum mit starken Scheinwerfern aus.

„Niemand wird ernsthaft Schuld von Deutschland weisen“, hatte es in einer Ankündigung der Mahnwache des Heilbronner Rechtsextremen Michael Dangel geheißen, die er auf seinem Weblog veröffentlichte. „Dies eingedenk kann aber auch niemand im Sinne der Humanität einen sinnlosen Militäreinsatz für gutheißen, dem nahezu ausnahmslos Zivilbevölkerung zum Opfer fiel.“
Bereits vergangenes Jahr hatte ein Historiker aus der Region eine Rede als Relativierung des Nationalsozialismus bewertet, die bei der Mahnwache gehalten wurde. „Seit mehreren Jahren versuchen Nazis den 4. Dezember 1944 für ihr Zwecke zu missbrauchen“, heißt es seitens des Netzwerks gegen Rechts. „Sie versuchen, die Bombardierung Heilbronns als rechtes Event zu etablieren.“ Man wolle „den Nazis“ nicht unwidersprochen den öffentlichen Raum überlassen, begründet das Netzwerk das Anmelden der Gegendemonstration.