25.000 Liter Bier und weitere Fakten: Das sind die Superlative des Heilbronner Volksfests
Wenn die Theresienwiese zum zehnten Heilbronner Stadtteil wird, dann ist Volksfest-Zeit. Doch wie viele Göckele und Co. werden bestellt? Und seit wann gibt es die Feierei überhaupt? Die wichtigsten Zahlen zum großen Vergnügen.

Die Theresienwiese steht einmal mehr ganz im Zeichen des Heilbronner Volksfests. Auf dem größten Rummel der Region vergnügen sich an zehn Tagen rund 250.000 Besucher. Das Vergnügen lässt sich nicht 100-prozentig in Zahlen fassen, aber ansatzweise.
Bereits drei Wochen vor dem Fest, das heuer vom 7. bis 16. Juli über die Bühne geht, reisen die ersten von 100 Schaustellern an, die mit 500 Mitarbeitern die 30.000 Quadratmeter große Theresienwiese zum zehnten Heilbronner Stadtteil verwandeln. Das größte Fahrgeschäft ist 80 Meter hoch: der Kettenflieger Jules Verne. Das Riesenrad misst immerhin 48 Meter.
Wie sich Speisekarte und Bierpreise beim Heilbronner Volksfest verändert haben
2500 ganze Göckele brutzeln an acht Grills. "Früher war's mehr. Dafür bestellen die Leute immer mehr von der Speisekarte", die inzwischen 25 Positionen umfasst, so Festwirt Karl Maier. Der Bierausstoß von 25.000 Liter Haller Löwenbräu war schon dreimal so hoch: in den konsumfreudigen Wirtschaftswunderjahren, als noch dazu trinkfreudige US-Soldaten in Scharen kamen und die Maß für einen Dollar – damals waren das vier Mark – als Schnäppchen begriffen.
Das Volksfest in Heilbronn gibt es "offiziell" seit 1962
Das Fest ging erstmals vor 97 Jahren über die Runden. Es steuert also dem 100-Jährigen entgegen. Zwar hatte eine Firma Seibold in der Weinstadt schon vorher ähnliche Events aufgezogen. Das erste "offizielle" Volksfest aber findet in der Stadtchronik erst 1926 Erwähnung. Gefeiert wird auf der Festwiese, einst Hammel, schon lange vorher. Zum Beispiel 1815, als der Wiener Kongress das Maria-Theresia-Ordensfest dorthin verlegt und neben 7000 Soldaten sogar Kaiser Franz I. von Österreich und Zar Alexander I. aus Russland auftauchen. Dass daraus später der Name für die Theresienwiese abgeleitet wurde, liegt auf der Hand, spätestens 1861 mit der Installation eines Gedenksteins, der heute noch steht.
Wobei die Oberamtsbeschreibung von 1865 noch neutral festhält: "Die Umgebung des Schießhauses ward in neuerer Zeit der Platz, wo große Feste gefeiert oder Versammlungen gehalten worden sind." Ihre heutige Form bekommt die Theresienwiese erst in den 1950er Jahren mit dem Durchbruch des Neckarkanals. Seit 1953, also seit genau 70 Jahren, wird der Klassiker übrigens von der Stuttgarter Firma Göckelesmaier organisiert. Seit genau 15 Jahren gibt es Volksfest.TV. Aber erst seit 2016 heißt es – weil's besser klingt – Heilbronner Volksfest, davor sprach man vom Unterländer Volksfest.





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