Nicht nur am Europaplatz: Raser bleiben in Heilbronn ein Problem
Auch am ersten April-Wochenende kam es wegen Fahrzeugen, die mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs waren, zu Unfällen. Nicht nur am Heilbronner Europaplatz geben Autofahrer Gas. Anwohner der Jägerhausstraße beschweren sich über Raser vor allem am Wochenende.

Das Polizeipräsidium Heilbronn hat unlängst das Ergebnis einer Geschwindigkeitsmessung in Heilbronn präsentiert. Spitzenreiter war ein Fahrer, der in der Fügerstraße bei erlaubten 50 mit Tempo 102 unterwegs war. Am vergangenen Freitagabend ereignete sich in derselben Straße, Abbiegung Weipertstraße, ein Unfall, bei dem drei Frauen leicht verletzt wurden. Mögliche Unfallursache: nicht angepasste Geschwindigkeit.
Die Polizei Heilbronn kündigte nach der Kontrolle rund um den Europaplatz an, auch weiterhin gezielt zu kontrollieren. Das Augenmerk gelte der Poser- und Raser-Szene, hieß es.

Abgesehen vom Bereich Europaplatz, Fügerstraße und Weipertstraße, in denen es häufig zu schweren Unfällen kommt, klagen Anwohner um den Bereich der Jägerhausstraße über Autofahrer, die vor allem in den Abendstunden am Wochenende mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs seien. Marion Reuner (55) lebt seit 2012 dort.
Am schlimmsten sei es im Sommer, ab 22 Uhr. Ab dem Kreisel in Richtung Einsteinstraße werde die Straße ihrer Meinung nach von manchen Autofahrern zur Rennstrecke umgewandelt. "Die halten sich nicht an die 30er-Zone. Richtung Jägerhaus rauf geben sie dann richtig Gas. Man hat den Eindruck, die Autos heben am Kreisverkehr ab. Das geht dann bis nachts 2 oder 3 Uhr." Sie sei erstaunt, dass bislang nicht mehr passiert ist.
An Wochenenden und in den Nachtstunden
Ein paar Hundert Meter weiter in Richtung Innenstadt, in der die Jägerhausstraße zur Bismarckstraße wird, würden viele Autofahrer bereits beschleunigen, beschreibt Martha Schwaebe die Situation. Kurz vor der Eisenbahnbrücke, die über den Pfühlpark und den Trappensee führt, würde nochmal richtig Gas gegeben. "Im Sommer sind es vor allem auch Motorräder", sagt die 67-Jährige.
"Geblitzt wird in der Jägerhausstraße am Tennisplatz. Ansonsten sehen wir keine Blitzer." Dass auf der Strecke gerast werde, beobachte sie bereits seit zehn Jahren. "Das hart sich von Jahr zu Jahr sukzessive gesteigert." Auch sie sagt, dass es vor allem am Wochenende und zu den Nachtstunden auffalle. "Sonntags auch tagsüber."
Sanktionen schrecken ab
Werden Verkehrsregeln von Ordnungsbehörden durchgesetzt, bestärke dies die große Mehrheit der einsichtigen Verkehrsteilnehmer, erklärt Alexander Schnaars vom ADAC. "Die Minderheit, die Verkehrsregeln missachtet, lässt sich von Sanktionen abschrecken." Überwachungsmaßnahmen müssten sichtbar und glaubwürdig durchgeführt werden.