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Ipai und Aleph Alpha: Ein Schub für das regionale KI-Ökosystem

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Der KI-Park Ipai und das Start-up Aleph Alpha machen gemeinsame Sache. Mittelständler in der Region sollen von den Anwendungen profitieren. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bundesverkehrs- und Digitalminister Volker Wissing betonen die Chancen der neuen Technologie.

Volker Wissing (von links), Winfried Kretschmann, Jonas Andrulis und Reinhold Geilsdörfer geben die Kooperation des Ipai mit Aleph Alpha bekannt.
Volker Wissing (von links), Winfried Kretschmann, Jonas Andrulis und Reinhold Geilsdörfer geben die Kooperation des Ipai mit Aleph Alpha bekannt.  Foto: Seidel, Ralf

Der Heilbronner Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) macht künftig gemeinsame Sache mit dem Heidelberger Start-up Aleph Alpha. Für das Gedeihen des Ökosystems für Künstliche Intelligenz (KI) in der Region ist das ein bedeutender Schritt. Das zeigt nicht nur das große Medieninteresse am Montag in der Aula des Heilbronner Bildungscampus.

Neben Reinhold Geilsdörfer von der Dieter-Schwarz-Stiftung (DSS) und Aleph-Alpha-Gründer Jonas Andrulis sind auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Bundesverkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) nach Heilbronn gekommen, um die Chancen der neuen Technologie zu betonen.

 


Bei der Künstlichen Intelligenz geht es um Souveränität und Werte

Immer wieder fällt auf dem Podium das Wort Souveränität, wenn es um Künstliche Intelligenz geht. "Wir wollen einen Beitrag leisten zur technologischen Souveränität unseres Landes", sagt Reinhold Geilsdörfer. Dieses Ziel könne man mit dem neuen Partner erreichen. "Die Wertevorstellungen der Dieter-Schwarz-Stiftung und von Aleph Alpha sind sehr nahe beieinander", sagt der DSS-Geschäftsführer und betont, dass der Mensch bei der KI im Mittelpunkt stehen müsse.

Andrulis will europäische statt kalifornischer Antworten

Das sieht Jonas Andrulis genauso. Der Gründer von Aleph Alpha legt großen Wert auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit - und will sich dadurch von den Wettbewerbern aus dem Silicon Valley unterscheiden. Auf wichtige offene Fragen im Umgang mit der Technologie erhalte man bisher sehr kalifornische Antworten. "Das kann ich nicht akzeptieren", betont Andrulis. Die liberalen Demokratien Europas müssten selbst entscheiden, wie KI reguliert werden soll.

 


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Ringen um potente Investoren

Bisher haben die Heidelberger mit SAP und Bosch bereits zwei Schwergewichte als Partner und Investoren gefunden. Das sei auch bitter nötig, sagt der Gründer mit Blick auf die US-amerikanischen Technologiekonzerne. "Wir haben es hier mit den größten Unternehmen und Geldgebern der Welt zu tun."

Ein Ziel der Zusammenarbeit zwischen dem Ipai und Aleph Alpha ist es, KI in die Anwendung zu bringen, also konkreten Nutzen für Anwender wie Mittelständler oder öffentliche Verwaltungen zu stiften. Vor allem die regionalen Mittelständler sieht Andrulis als entscheidenden Partner in der Kooperation. Nur so könne man KI in die Breite tragen.

 


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Von der Zukunftstechnologie sollen in Heilbronn alle profitieren

Auch Ministerpräsident Kretschmann ist überzeugt, dass der Mittelstand und das ganze Land vom "einzigartigen KI-Ökosystem" mit dem Ipai, dem Cyber Valley in Stuttgart/Tübingen und dem Cyber-Forum in Karlsruhe profitieren. Für Heilbronn und die Region sei der Ipai ein "Lottogewinn" so Kretschmann, der damit rechnet, dass sich mehr private Investoren an dem KI-Ökosystem beteiligen werden. "Heilbronn ist Standort einer Zukunftstechnologie." Davon profitierten letztlich alle, antwortet er auf die Frage nach dem Nutzen für die Bevölkerung.

Kretschmann mahnt an, die Menschen bei KI mitzunehmen

Zugleich räumt Kretschmann ein, dass die neue Technologie auch Risiken berge und Menschen verunsichere. Deshalb müsse man die Bürger informieren, mitnehmen und für eine Regulierung der KI sorgen, die sich an europäischen Grundwerten orientieren müsse.

Auch Bundesdigitalminister Volker Wissing setzt auf "KI made in Europe". Eine kluge, werteorientierte EU-Regulierung müsse noch in diesem Jahr kommen, sagt der FDP-Politiker zuversichtlich. "Die KI muss uns dienen und darf uns nicht manipulieren", betont Wissing. Auch für ihn ist unabdingbar, dass Europa die Souveränität über seine KI-Anwendungen behält: "Das Thema Souveränität kann man gar nicht hoch genug einschätzen."

Viel Luft nach oben im Mittelstand und in der Verwaltung

Mit Blick auf die Zusammenarbeit von Ipai und Aleph Alpha spricht Wissing von einem "besonderen Tag", nicht nur für Heilbronn, sondern für Deutschland und Europa. Es sei wichtig, alle Akteure an einen Tisch zu bringen, Ressourcen zu bündeln und Netzwerke aufzubauen, um die deutsche KI-Landschaft voranzutreiben. Wissing räumt ein, dass die Wirtschaft und die öffentliche Verwaltung KI noch viel zu wenig nutzen. "Da muss etwas passieren", fordert er mehr Tempo. "Wettbewerbsfähigkeit ohne KI wird es in Zukunft nicht mehr geben." Anregungen kann er sich bei der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg holen, wo Jonas Andrulis als KI-Experte dabei ist.

 


Das Unternehmen Aleph Alpha

Aleph Alpha wurde 2019 von Jonas Andrulis in Heidelberg gegründet und beschäftigt rund 60 Mitarbeiter. Mit Luminous hat das Unternehmen ein Sprach- und Multimodalmodell entwickelt, das auf Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit setzt. In der baden-württembergischen Verwaltung und diversen Unternehmen werden KI-Anwendungen von Aleph Alpha eingesetzt.

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