KI-Park: Partnerschaft mit Aleph Alpha soll digitale Souveränität sichern
Der Ipai und das Heidelberger Start-up Aleph Alpha vereinbaren eine strategische Partnerschaft. Ministerpräsident Kretschmann spricht von einem Lottogewinn für die Stadt, die Details der Zusammenarbeit bleiben aber noch vage.

Das Heilbronner KI-Ökosystem bekommt einen weiteren Schub. Der Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) und das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha haben eine strategische Partnerschaft vereinbart. Das gaben Vertreter von Aleph Alpha und der Dieter-Schwarz-Stiftung als Ipai-Mit-Initiator im Beisein von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Bundesverkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) am Montag auf dem Bildungscampus bekannt.
Ziel der strategischen Partnerschaft ist es, mit dem wachsenden Ökosystem der Künstlichen Intelligenz (KI) die digitale Souveränität Deutschlands in dieser Schlüsseltechnologie zu sichern.
Aleph Alpha setzt auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit
Das 2019 gegründete KI-Unternehmen Aleph Alpha hat mit Luminous ein eigenes Sprachmodell entwickelt, das Texte und Bilder gemeinsam verarbeitet, wie Firmengründer Jonas Andrulis erläuterte. Es gilt als ernstzunehmende Alternative zu ChatGPT des US-amerikanischen Unternehmens Open-AI. Im Gegensatz zu den Amerikanern setze Aleph Alpha auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit, um sicherzustellen, dass KI-generierte Inhalte jederzeit überprüfbar sind.
Dieter-Schwarz-Stiftung wird sich nicht direkt beteiligen
"Mit dem Ipai haben wir einen starken Partner mit klarem Bekenntnis zu vertrauensvoller und erklärbarer KI gewonnen", sagte Andrulis. Beteiligen wird sich die Dieter-Schwarz-Stiftung aber nicht an Aleph Alpha, wie Geschäftsführer Reinhold Geilsdörfer klarstellte. "Wir dürfen als Stiftung nur gemeinnützige Projekte fördern."
Wie die Zusammenarbeit zwischen Ipai und Aleph Alpha konkret aussehen soll, blieb bei der Pressekonferenz vage. "Es geht um die gemeinsame akademische Arbeit", sagte Andrulis. In der KI-Forschung wolle man künftig in der Champions League spielen, dazu müsse man Ressourcen bündeln. Ziel sei es, KI in die Anwendung zu bringen, also konkreten Nutzen für Anwender wie Mittelständler oder öffentliche Verwaltungen zu stiften. Den Unternehmenssitz werde man aufgrund der räumlichen Nähe zu Heidelberg nicht nach Heilbronn verlegen, sagte Andrulis.
Kretschmann schwärmt von einzigartigem KI-Ökosystem im Land
Ministerpräsident Kretschmann zeigte sich überzeugt, dass der Mittelstand und das ganze Land vom "einzigartigen KI-Ökosystem" mit dem Ipai, dem Cyber Valley in Stuttgart/Tübingen und dem Cyber-Forum in Karlsruhe" profitieren werden. Für Heilbronn und die Region sei der Ipai ein "Lottogewinn" so Kretschmann. Bundesdigitalminister Volker Wissing setzt auf "KI made in Europe". Noch in diesem Jahr müsse es eine EU-Regulierung geben, die "Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Demokratie" gewährleiste.
Der Ipai
Mit dem Innovation Park Artificial Intelligence (Ipai) in Heilbronn will das Land Baden-Württemberg in Sachen Künstlicher Intelligenz weltweit ganz vorne mitspielen. Im Ipai sollen Unternehmen, Start-ups, Forschung, Wissenschaft und Akteure aus dem öffentlichen Sektor zusammenkommen, um konkrete KI-Anwendungen zu entwickeln und in die Fläche zu bringen. Der Ipai, der auf dem 23 Hektar großen Heilbronner Gebiet Steinäcker ab 2024 entstehen soll, wird mit jeweils 50 Millionen Euro vom Land und der Dieter-Schwarz-Stiftung gefördert. Auf dem kreisrunden KI-Areal mit mehr als 30 Gebäuden sollen einmal rund 5000 Beschäftigte arbeiten.