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Ein (früheres) Heilbronner Problemquartier: Das Hawaii-Viertel wird saniert

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Im Hawaii-Viertel steckt Potenzial: Der Bereich Christophstraße/Ellwanger Straße in Heilbronn soll für 4,8 Millionen Euro aufpoliert werden. Der Gemeinderat hat nun einem Gestaltungspaket zugestimmt.

Die Christophstraße ist durch die Bahnlinie und die stark befahrene Austraße mit der Stadtbahn hohen Lärmemissionen ausgesetzt. Viele Gebäude sind sanierungsbedürftig.
Fotos: Mario Berger
Die Christophstraße ist durch die Bahnlinie und die stark befahrene Austraße mit der Stadtbahn hohen Lärmemissionen ausgesetzt. Viele Gebäude sind sanierungsbedürftig. Fotos: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Das Heilbronner Problemquartier Christophstraße/Ellwanger Straße, umgangssprachlich auch als "Hawaii-Viertel" bezeichnet, soll runderneuert werden. 4,8 Millionen Euro will die Stadt in den kommenden Jahren mit finanzieller Unterstützung des Landes in dem 7,8 Hektar großen Gebiet investieren.

Damit werden die Sanierungsmaßnahmen, die in den Jahren 1994 bis 2004 unter anderem mit der Umgestaltung des Industrieplatzes und des Fußgängerstegs über die Bahnlinie umgesetzt worden waren, fortgesetzt. 


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Die städtebaulichen Defizite, die im Bereich Christophstraße/Ellwanger Straße herrschen, beschreibt das Architekturbüro Wick + Partner aus Stuttgart so:

Umfeld: Die Aufenthaltsqualität in den Straße und auf privaten Freiflächen ist gering und wirkt sich negativ auf das Gesamtbild aus.

Mängel: Die Ellwanger Straße, geprägt von grauen Mauern, geschlossenen Fassaden und fehlendem Grün, weist besondere gestalterische Mängel auf.

Parkproblem: Der öffentliche Raum wird fast ausschließlich durch parkende Fahrzeuge geprägt.

Lärm: Von der Austraße und der Stadtbahn gehen hohe Lärmemissionen aus.

Baustopp: Das geltende Planungsrecht verhindert den Bau neuer Wohngebäude.

Bedarf: Viele Gebäude, die derzeit preisgünstig vermietet sind, sind sanierungsbedürftig.

Um diese Missstände zu beseitigen, soll vor allem die Identität mit dem Viertel durch das geplante neue Quartierszentrum gestärkt werden. Entstehen soll das Zentrum bis 2022 an der Goppeltstraße 5 bis 5/1 und sich mit dem Augärtle zusammenschließen. Der Standort des bestehenden Jugend- und Familienzentrums an der Ellwanger Straße 15/1 ist laut Verwaltung für diese neue Nutzung nicht geeignet.

Die Ellwanger Straße wird fast ausschließlich durch parkende Kraftfahrzeuge geprägt. Auch fehlt jegliches Grün. Der Bereich weist große gestalterische Defizite auf.
Die Ellwanger Straße wird fast ausschließlich durch parkende Kraftfahrzeuge geprägt. Auch fehlt jegliches Grün. Der Bereich weist große gestalterische Defizite auf.  Foto: Berger, Mario

Darüber hinaus sollen Angebote zur Förderung der Kommunikation unter den Bewohnern im öffentlichen Raum geschaffen, mehr Grün gepflanzt und die ?Wohnverhältnisse insgesamt verbessert werden. Der Erhalt und der Ausbau von bezahlbarem Wohnraum steht dabei im Vordergrund. Gedacht wird zudem an ein Parkdeck am Christophplatz mit ergänzenden Erdgeschossnutzungen.

Für das Sanierungsgebiet Christophstraße/Ellwanger Straße wurde im Oktober 2020 beim Land Baden-Württemberg ein Antrag zur Aufnahme in ein Städtebauförderprogramm gestellt. Nach Aussage des städtischen Planungs- und Baurechtsamts ist mit einer Entscheidung über die Aufnahme im kommenden April zu rechnen.

Bei allen Problemfeldern darf nicht verschwiegen werden, dass in den vergangenen Jahren viele positive Entwicklungen im Industriegebiet am Neckar stattgefunden haben. Zu nennen sind die Theaterwerkstätten, das Kaffee- und Teehaus Hagen, der Bildungscampus und die Subkultur rund um den Club Mobilat an der Salzstraße. Erwähnt werden müssen aber auch die Entwicklung des Handwerkerhofs, die Stadtbahn Nord und die Lärmschutzwand an der Bahnlinie Heilbronn - Würzburg (Frankenbahn).

 
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