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Ein Andenken an Jäcklein Rohrbach im Neckargartacher Leinbachpark

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Das Kunstwerk aus Sandstein soll noch in diesem Jahr aufgestellt werden. Zunehmend Kritik gibt es im Neckargartacher Stadtteil an den vermüllten Abfall-Containerplätzen.

Nachdem er den Obervogt von Weinsberg und dessen Getreue ermordet hatte, wird "Jäcklein" Rohrbach in Neckargartach, im heutigen Leinbachpark, bei lebendigem Leib verbrannt.
Fotonachweis: Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. K 2476, fol. 129r
Nachdem er den Obervogt von Weinsberg und dessen Getreue ermordet hatte, wird "Jäcklein" Rohrbach in Neckargartach, im heutigen Leinbachpark, bei lebendigem Leib verbrannt. Fotonachweis: Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. K 2476, fol. 129r  Foto: Business Graphics Datentechnik G

Das Ortskartell Neckargartach hat anlässlich des 500-jährigen Jahrestags des Deutschen Bauernkriegs (2025) beschlossen, eine Sandsteinskulptur des Rebellen Jakob "Jäcklein" Rohrbach im Leinbachpark aufzustellen. Das Kunstwerk soll von der Künstlerin Eva Schmidt-Läpple geschaffen werden. "Die entsprechenden Abstimmungen mit der Stadt Heilbronn, der Künstlerin und unseren Sponsoren sind in Vorbereitung beziehungsweise erfolgt", freut sich Herbert Burkhardt, Stadtrat und Vorsitzender der Ortskartells (OK) Neckargartach, über das Kunstprojekt.

Die Kosten werden auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt. Einer der Hauptgeldgeber ist die VR Bank Heilbronn-Schwäbisch Hall: "Wir unterstützen das Kunstprojekt mit 5000 Euro", sagt Torsten Schulz, Bereichsleiter Marketing auf Anfrage. Wenn weiter alles reibungslos läuft, soll die Skulptur noch in diesem Jahr aufgestellt werden.

 


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Die Burg Weinsberg erstürmt

Jakob "Jäcklein" Rohrbach war ein Anführer der Bauern im Bauernkrieg 1525. Unter seiner Führung wurden am 16. April 1525 Burg und Stadt Weinsberg erstürmt, wobei der Obervogt und seine Getreuen in der Weinsberger Bluttat durch Spießrutenlaufen getötet wurden. Für seine Taten wurde Rohrbach am 21. Mai 1525 in Neckargartach, im heutigen Leinbachpark, bei lebendigem Leib verbrannt.

"Die 2,50 Meter hohe Skulptur aus Sandstein soll die Person des Bauernführer Jäcklein Rohrbach symbolisieren und an seinen Tod erinnern", sagt Burkhardt. Geplant ist ferner, um den 50 x 50 Zentimeter großen Sockel des Kunstwerks ein Beet mit roten Blumen anzulegen. Es soll das Feuer im übertragenen Sinn darstellen. Mit diesem Engagement will das Ortskartell einen Beitrag zur Erinnerungskultur der Stadt leisten.

 


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Steg bei der Leinbachschule gefordert

Im Zusammenhang mit der Rohrbach-Skulptur haben fünf Mitglieder des Ortskartells jeweils eine Sitzbank gespendet. Diese Parkbänke sollen bei der Einweihung des Kunstwerks der Stadt übergeben und von ihr aufgestellt werden. Und geschäftstüchtig ergänzt Burkhardt: "Vielleicht finden wir auch noch Sponsoren, die zur Bankspende einen Baum stiftet. Nach dem Eschentriebsterben kann der Park Bäume vertragen." Vor diesem Hintergrund erinnert der Stadtrat und Kartell-Vorsitzende die Stadt an ihre Zusage, "endlich den Steg bei der Leinbachschule zu realisieren". Obwohl der Gemeinderat das Geld per Haushaltsbeschluss bewilligt habe, habe der ehemalige Baubürgermeister Wilfried Hajek "die Brücke stets verhindert".

Ein Dorn im Auge ist dem Ortskartell die Verkehrserschließung rund um das entstehende Wohnquartier Hochgelegen mit einmal 1250 Menschen: "Mit der Besiedelung des Nonnenbuckels muss die Verkehrsplanung einhergehen", fordert Burkhardt, der bewusst den Begriff Nonnenbuckel wählt: "So heißt das Gewann. Hochgelegen ist ein PR-Name." Aus Sicht des Ortskartells würde ein Kreisverkehr an der Kreuzung Römerstraße/Im Fleischbeil schon "viel bringen".

Dampfwalze als Erinnerung

Die alte Dampfwalze, ein Hingucker auf der Correll"schen Insel in Neckargartach, soll der Umgestaltung des Spielplatzes nicht zum Opfer fallen.
Foto: Andreas Veigel
Die alte Dampfwalze, ein Hingucker auf der Correll"schen Insel in Neckargartach, soll der Umgestaltung des Spielplatzes nicht zum Opfer fallen. Foto: Andreas Veigel  Foto: Veigel, Andreas

Im Zuge der Neugestaltung des Spielplatzes auf der Correll"schen Insel regt Burkhardt an, die eiserne Dampfwalze als Erinnerungsstück stehen zu lassen und zudem im kleinen Birkenhain, von der Widmannstraße in den Spielplatz, einen Steg über den Leinbach zu bauen: "Er sollte schon vor 20 Jahren errichtet werden."

Verärgert sind etliche Neckargartacher nach den Worten von Burkhardt über Nutzer der Krautgärten: "Wie mir berichtet wurde, wird in den Gärten allerlei Unrat verbrannt. Der Gestank muss bestialisch sein." Beschwerden bei der Verwaltung blieben ohne messbaren Erfolg.

Vermüllung stoppen

Der Containerplatz an der Widmannstraße wird überwacht.
Foto: Mario Berger
Der Containerplatz an der Widmannstraße wird überwacht. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Ein weiteres Problem ist die Vermüllung im Stadtteil: "Die Leute glauben, hier alles entsorgen zu können." Vor allem an den Abfallcontainern ist es schlimm", weiß Burkhardt aus eigener Erfahrung. Er fordert deshalb einen Arbeitskreis, der sich mit dem Thema "Vermüllung" befasst. Eine erste Reaktion der Stadtverwaltung: Am Containerstandort an der Widmannstraße wurde eine Videokamera aufgebaut.

 
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