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E-Scooter in Heilbronn: Stadtverwaltung und Anbieter wollen dem wildem Parken ein Ende setzen

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Der E-Scooter-Anbieter Tier hat einiges vor, um in Heilbronn Ordnung beim Parken zu schaffen: Wild abgestellte E-Rolle sind für Passanten mancherorts ein Ärgernis. Doch wie viele Beschwerden gibt es überhaupt im Vergleich zu anderen Städten?

Oguzhan Tasli, Regionalmanager Südwestdeutschland bei Tier, ist regelmäßig in Heilbronn zu Besuch. Drei temporäre Parkzonen wurden in der Käthchenstadt bereits eingerichtet.
Oguzhan Tasli, Regionalmanager Südwestdeutschland bei Tier, ist regelmäßig in Heilbronn zu Besuch. Drei temporäre Parkzonen wurden in der Käthchenstadt bereits eingerichtet.  Foto: Seidel, Ralf

Parkzonen, Fuß-Patrouillen und Fahrsicherheitstrainings: Der E-Scooter-Anbieter Tier visiert klare Pläne für Heilbronn an. Derzeit läuft aber erst einmal ein Auswahlverfahren im Rathaus. Im Herbst wird entschieden, welche Anbieter für zwei weitere Jahre in Heilbronn bleiben dürfen. Zwischenzeitlich waren es vier. Aktuell sind nur noch Tier und Lime aktiv.

Die Ausschreibung läuft unter anderem, "um die Anzahl der Anbieter und den Beschwerde- und Verwaltungsaufwand zu reduzieren", erklärt Marie-Luise Bertsch vom Amt für Straßenwesen. Anbieter müssen sich künftig an Kriterien wie beispielsweise Ökostrom oder eine bestimmte Reaktionszeit bei Regelverstößen halten. Da man sich aktuell mitten im Ausschreibe-Auswahlverfahren befindet, könne keine Aussage getroffen werden, ob sich abgesehen von Tier noch weitere Anbieter gemeldet haben.


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Anbieter Tier will bleiben und hat einiges vor

"Wir sind zuversichtlich, die Kriterien der Stadt zu erfüllen", sagt Oguzhan Tasli, Regionalmanager Südwestdeutschland bei Tier, mit Blick auf das derzeit laufende Auswahlverfahren. Die Flotte umfasst derzeit 400 Leihroller sowie 70 E-Bikes, informiert der Regionalmanager. Im HNV-Gebiet zählt man derzeit etwa 31.300 registrierte Kunden, darunter fällt nicht nur Heilbronn, sondern auch Neckarsulm sowie Unter- und Obereisesheim.

Die Nachfrage in Heilbronn ist laut Oguzhan Tasli, der 16 Kommunen betreut, sehr hoch. Pro Tag werde jeder E-Scooter in Heilbronn im Schnitt bis zu zweimal benutzt. Damit bewege sich Heilbronn im bundesweiten Vergleich unter den Topwerten.

Parkzonen sollen Abhilfe schaffen

Auch hinsichtlich der Beschwerden gibt sich der Regionalmanager zuversichtlich. Vergangenes Jahr seien es unter 100 gewesen, die an ihn herangetragen wurden. Im Vergleich zu anderen Städten sei das "extrem wenig. Das heißt aber nicht, dass wir nicht trotzdem Maßnahmen ergreifen."


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So will man etwa mit Parkzonen das Problem von wild abgestellten Scootern in Heilbronn in den Griff bekommen, "für ein geordneteres Stadtbild". Drei temporäre Parkzonen wurden bereits am Hauptbahnhof, in der Kirchbrunnenstraße/Ecke Fischergasse sowie im Zukunftspark Wohlgelegen eingerichtet.

Daten als Grundlage für künftige Mobility Hubs

Über die Sommermonate soll geschaut werden, wie viele Nutzer ihre Fahrt an einem dieser Punkte beenden und den Roller abstellen. Diese Daten wiederum sollen als Grundlage für künftige sogenannte Mobility Hubs dienen, erzählt Oguzhan Tasl und verweist auf den Neckarbogen, in dem derzeit eine solche Parkgarage entsteht, mit unter anderem 202 neuen E-Ladepunkten für Heilbronn sowie einem breiten Angebot an alternativen Mobilitätslösungen, wie Bike- und E-Scooter-Sharing.

Kontakt zu Firmen wie Audi aufgenommen

Auch mit Firmen in der Region wie Audi oder der Schwarz-Gruppe hat Tier bezüglich möglicher Parkzonen Kontakt aufgenommen, erzählt der Regionalmanager. In Tübingen oder Lindau seien teilweise Parkzonen vor Lidl-Filialen eingerichtet worden, etwa für Kunden, die einen kleinen Einkauf nach Hause befördern wollen oder um die Mobilität der Mitarbeiter zu verbessern. So etwas kann sich der 30-Jährige auch für Heilbronn vorstellen, kündigt er an.

Außerdem will Oguzhan Tasli in Heilbronn in Zukunft auf Fahrsicherheitstrainings und Fuß-Patrouillen - vor allem an Wochenenden - setzen, um bei wahllos abgestellten E-Scootern künftig eine Ordnung reinzukriegen.

Die Anbieter von E-Scootern in Heilbronn haben auf freiwilliger Basis eine von der Stadt erstellte Verpflichtungsvereinbarung unterzeichnet. Darüber informiert das Rathaus auf seiner Website. Diese enthält zum Beispiel Regelungen zum Abstellen, zu Parkverbotsflächen, zur Verkehrssicherheit und zu Unterhalt und Wartung. Die Regularien für Elektrokleinstfahrzeuge im Verleihsystem werden derzeit überarbeitet.

 

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