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Pro & Contra: E-Scooter in Heilbronn verbieten?

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Paris verbannt Elektro-Leihroller von den Straßen. Vorausgegangen war eine Abstimmung. In Heilbronn sorgen E-Scooter bisweilen für Ärger. Ist auch hier ein solch drastischer Schritt fällig?

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Wild abgestellte E-Scooter, die Gehwege und Einfahrten blockieren, führen immer wieder zu Beschwerden. Heilbronn will feste Parkzonen einrichten, um das Problem in den Griff zu bekommen. Sollten die Leihroller gleich ganz verboten werden?

Pro

Von Alexander Hettich

Fast schon euphorisch ging es 2020 los. Mittlerweile bereinigt sich der Markt der Elektro-Leihroller in Heilbronn. Von ehemals vier Anbietern sind noch zwei übrig. Trotzdem kurven noch Hunderte der Scooter durch die Stadt und verursachen vor allem eins: Ärger. 

Dass die Roller von rücksichtslosen Zeitgenossen kreuz und quer abgestellt werden, ist vor allem für Fußgänger eine Zumutung. Nun gibt es unter allen Verkehrsteilnehmern solche, die sich nicht an die Regeln halten. Bei den Rollern kommt hinzu, dass sie keinen erkennbaren Nutzen haben. Gefeiert wurden sie als Beitrag zur Verkehrswende, mit ihnen sollten Pendler die letzte Meile von der Haustür zur Bus- oder Bahnhaltestelle überbrücken.

Tatsächlich ersetzen die Scooter vorm allem Wege, die sonst  mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß zurückgelegt werden. Beliebt sind sie als Spaßmobile. Als Beitrag zu einem neuen Mobilitäts-Mix sind die Roller völlig überbewertet und zudem ökologisch bedenklich. In Paris wird die durchschnittliche Lebensdauer eines E-Scooters im Leihbetrieb auf 28 Tage beziffert. Dann sind die Flitzer Elektroschrott. Verantwortungsvolle Mobilität geht anders. 

Wenn die Scooter nichts beitragen und vor allem Probleme machen, dann sind strenge Regeln wie jetzt in Heilbronn geplant, aber auch ein komplettes Verbot probate Mittel. 

 


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Contra

Von Andreas Zwingmann

Sicherlich sind vogelwild abgestellte E-Scooter ein Ärgernis. Aber sie zu verbieten, geht zu weit. Denn wie so oft liegt das Problem nicht im Ding an sich, sondern darin, wie einige wenige mit ihm umgehen. Auch rücksichtslose Autofahrer und Radler oder nicht angeleinte Hunde sind ein Sicherheitsrisiko, stören und gefährden andere. Wer aber wollte deshalb Autos, Fahrräder und Hunde verbieten?

Wenn Leihroller nach der Benutzung auf den Gehweg gepfeffert oder in Flüssen versenkt werden, dann sagt das vielmehr etwas über den Zustand unserer Gesellschaft aus. Respekt vor Mensch, Natur und dem Eigentum anderer lässt sich nicht über Verbote vermitteln.

Es braucht eine Handhabe, die sowohl die Anbieter als auch die Nutzer zum verantwortungsbewussten Umgang mit den E-Scootern erzieht – zur Not über den Geldbeutel. Dann hat es sich auch schnell mit den Stolperfallen.

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