Der Aufwärtstrend in der Tourismusbranche zeigt sich auch in Heilbronn
Die Heilbronn Marketing GmbH und das Science Center Experimenta ziehen ein erstes Zwischenfazit rund um den Tourismus in Heilbronn.

Die Zeichen rund um den Tourismus in Heilbronn stehen auf Besserung. Nachdem die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen hat, setzt sich die Erholung, die im Jahr 2021 bereits zu verzeichnen war, fort. Darüber informiert die Heilbronn Marketing GmbH (HMG). Mit 168 732 gezählten Übernachtungen bis Ende Juni 2022 könne in Heilbronn auf ein solides erstes Halbjahr zurückgeblickt werden. "Dass der Tourismus wieder anzieht, merken wir nicht nur an den Übernachtungszahlen, die statistisch erfasst werden, sondern auch an den nicht zählbaren Tagesgästen in Heilbronn", erklärt der Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH, Steffen Schoch.
Oftmals wurde auf das 9-Euro-Ticket zurückgegriffen
Vor allem im Juni seien deutlich mehr Tagesgäste in der Tourist-Information aufgeschlagen, viele hätten für den Tagesausflug auf das 9-Euro-Ticket zurückgegriffen. Radfahrer und Wohnmobiltouristen machen die größte Gruppe aus. Wenn die traditionell starken Monate Juli, September und Oktober im zweiten Halbjahr erwartungsgemäß gut laufen, würde die Zielmarke von 400.000 Übernachtungen das Niveau der Bundesgartenschau 2019 bereits in diesem Jahr erreichen.
Sorge vor erneuten Corona-Einschränkungen ist groß
Getrübt werden die Erwartungen von der Sorge vor erneuten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in der zweiten Jahreshälfte, die in der Branche allgegenwärtig sei, räumt Steffen Schoch ein. Hinzu komme, dass sich der Geschäftsreisetourismus nicht so erholt habe wie der Freizeittourismus. Hier scheinen die Unternehmen weiter vorsichtig oder haben womöglich sogar auch langfristig auf virtuelle Besprechungen umgestellt: "Diese Rückmeldung erhalten wir aus der Hotellerie", berichtet Tourismusexperte Hans-Joachim Kurz von der Heilbronn Marketing GmbH. Auch lasse sich dies an der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste ablesen. Freizeitgäste blieben im Schnitt deutlich länger in einer Stadt als beruflich Reisende.
Heilbronn Marketing GmbH will Ziele höher stecken
Wenn weiterhin Großveranstaltungen und vor allem auch Kongresse in der zweiten Jahreshälfte stattfinden können, stünden die Chancen auf ein insgesamt zufriedenstellendes touristisches Jahr gut, zieht Steffen Schoch ein erstes Zwischenfazit. Weiter noch: Wenn sich die pandemische Situation stabilisiert habe, müssten die Ziele höher gesteckt werden: "Mittelfristig sind 500.000 Übernachtungen in Heilbronn das Ziel", kündigt der HMG-Geschäftsführer an. Das wachsende Profil Heilbronns als Wein-Destination sei dabei ebenso von Bedeutung wie die Attraktivität der Experimenta und ihre europaweite Ausstrahlung.
Experimenta zählt 120.000 Besucher im 1. Halbjahr
In der Tat ist das Science Center mit seinen rund 120.000 Besuchern im ersten Halbjahr "sehr zufrieden", wie Pressesprecher Thomas Rauh erklärt. Vor allem, weil man aus Sicherheits- und Hygienegründen noch nicht mit einer Besucher-Vollauslastung fahre. Diesbezüglich sei man noch "ein bisschen vorsichtig unterwegs". Ein Highlight in den vergangenen Monaten sei vor allem die Fachkonferenz Ecsite gewesen, die Anfang Juni stattfand und von der Experimenta organisiert wurde. Rund 900 Teilnehmer aus 50 Ländern waren zu Besuch in Heilbronn. "Das war ein Leuchtturmprojekt, das internationales Flair brachte", sagt Rauh.
"Gewaltige Nachfrage" vor den Sommerferien
Auch das Stadtmarketing-Projekt "Heilbronn zeigt Geschmack" und die damit verbundene Ausstellung "Geschmacksfragen" in der Experimenta sei ein Highlight, durch das "ein Stück weit das Buga-Gefühl von 2019 einzieht", schwärmt Thomas Rauh. "Eine gewaltige Nachfrage" habe es außerdem zwei Wochen vor den Sommerferien gegeben, als die meisten Schüler die Klausuren schon hinter sich hatten und viele Klassen den Weg in das Science Center fanden, so Rauh. Der Pressesprecher hat auch eine Erklärung parat: "Die Klassen waren gebeutelt durch die Corona-Lockdowns und hatten viel Nachholbedarf. Viele genießen es, wieder unter Menschen zu können."
Ein weiteres Highlight sei die International STEM Olympiad gewesen, die Mitte Juli in Frankfurt sowie in der Heilbronner Experimenta stattfand, erzählt Thomas Rauh. Rund 250 Jugendliche aus 14 Ländern nahmen an dem Wettbewerb teil.
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