Wie sich der Wandel im Tourismus in Hohenlohe und im Heilbronner Land bemerkbar macht
Die Touristikgemeinschaft Heilbronner Land und der Hohenlohekreis ziehen ein positives Fazit über die bisherige Urlaubs-Saison. Es gibt aber auch Herausforderungen.

Mit der bisherigen Entwicklung des Tourismus im Heilbronner Land zeigt sich Geschäftsführerin Tanja Seegelke zufrieden. Im ersten Halbjahr 2022 gab es 505 512 Übernachtungen (2021: 290 060, 2019: 662 181). "Wir sind zwar noch nicht auf dem Vor-Corona-Niveau, aber gegenüber 2021 liegen wir mit den Übernachtungszahlen wieder deutlich höher", lautet ihr erstes Zwischenfazit.
Boom um Wohnmobile bleibt
Auch wenn Seegelke von eher schwachen Wintermonaten ausgeht, da der Heilbronner Landkreis keine Wintersportregion sei, sieht die Geschäftsführerin optimistisch in die Zukunft. "Meine Hoffnung ist, dass die hohen Sprit- und Reisekosten dem Heimaturlaub auch weiterhin zugute kommen werden." Von dem Trend, dass die Menschen kostenbedingt nicht mehr so weit fahren wollten, könne die Touristikgemeinschaft profitieren.
Beim Urlaub im Wohnmobil sei, wie schon zu Corona-Zeiten, auch weiterhin ein Boom zu erkennen. Vor allem bei kommunalen Stellplätzen oder auf Winzerhöfen sei die Nachfrage hoch, so Seegelke.
Schulungs-Reihe als Hilfestellung zum Wandel im Tourismus
Als Hilfestellung nach der schweren Corona-Zeit bietet die Touristikgemeinschaft für seine Betriebe eine Schulungsreihe an, um sich den Veränderungen in der Branche anzupassen, erklärt Seegelke. Themen wie Nachhaltigkeit, Social-Media-Grundlagen oder wie man Personal findet und hält werden unter anderem behandelt.
In Hohenlohe sind vielerorts Betriebe wegen hoher Nachfrage überlastet
Auch in Hohenlohe zeichnet sich ein Aufwärtstrend ab. Besonders bemerkbar mache sich dieser an der gestiegenen Anzahl von Familienfeiern wie Konfirmationen, Geburtstagen, Hochzeiten, Taufen und dergleichen, erzählt Sascha Sprenger, Pressesprecher im Landratsamt Hohenlohekreis. "Hier gibt es starken Nachholbedarf, der die Kapazitäten der Betriebe bisweilen übersteigt, sodass auch Anfragen abgelehnt werden müssen."
Auch die Buchungslage für den Winter sei noch sehr gut, "allerdings gibt es einen Trend zur Kurzfristigkeit: Bei vielen Buchungen werden die Stornierungsbedingungen gleich mit angefragt beziehungsweise wird eine feste Zusage herausgezögert", räumt Sprenger ein. Hinzu kommt: "Freizeitangebote, Essen gehen und Hotelübernachtungen sind für viele Menschen Unternehmungen, auf die bei finanziellen Engpässen verzichtet werden kann."
Große Ungewissheit über Preisentwicklungen
In der Branche herrsche aktuell zudem große Ungewissheit darüber, wie weit die Preise noch steigen werden. "Die Kalkulation der Zimmer- und Frühstückspreise ist dadurch enorm schwierig", so Sascha Sprenger.