Blitzer und Schilder sollen Europaplatz sicherer machen
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Die Stadt Heilbronn erhöht am Unfallschwerpunkt zwischen Industriegebiet und Zentrum den Kontrolldruck und installiert neue Hinweistafeln.
von Kilian Krauth
Der Europaplatz ist mit 45 000 Autos pro Tag der am stärksten belastete Knoten Heilbronns. Der Verkehr rund um diese Drehscheibe zwischen Industriegebiet und dem Zentrum von Heilbronn ist ein Dauerbrenner. Hier kracht es relativ oft. Zuletzt hatte im April ein Unfall mit zwei Verletzten und Totalschaden für Aufsehen gesorgt. Ursache: überhöhte Geschwindigkeit - so wie schon so oft in den Vorjahren.
Erschreckende Unfall-Statistik
Nun kam das Problem im städtischen Verkehrsbeirat zur Sprache. Wie Kim Feßenbecker vom Amt für Straßenwesen ausführte, hatte es im Jahr 2019 dort sechs Unfälle gegeben: mit drei leicht und drei schwer Verletzten. 2020 krachte es elf Mal, sechs Menschen wurden dabei schwer verletzt, 2021 gab es bei sechs Unfällen einen Schwerverletzten und fünf Leichtverletzte.
Inzwischen habe das Ordnungsamt in dem Bereich einen Trailer im Dauereinsatz, also einen mobilen Blitzer in Form eines Anhängers, sagte Michael Pfleger als Leiter der Abteilung Ordnungswidrigkeiten. Wegen eines gewissen Gewöhnungseffekt, so Jens Boysen vom Amt für Straßenwesen, wechsle man öfters die Standorte: Bildungscampus, Eisenbahnbrücke und im Umfeld der Zeag, wo in der Weipertstraße und Fügerstraße vor allem wochenends die Raserszene die Motoren dröhnen lässt und laut Pfleger teils mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h unterwegs ist.
Jetzt wird doppelt geblitzt
Deshalb stelle man in dem Bereich neben dem Trailer auch einen mobilen Blitzer für Doppelmessungen auf. So habe es etwa in der Mannheimer Straße im Vorjahr 16 Fahrverbote gegeben, 2022 bislang fünf. Der Führerschein ist weg, wenn man 31 km/h zu schnell fährt. Allein am Wochenende vom 1. Mai habe es im Bereich der Zeag von Freitag bis Montag 68 Mal geblitzt.
Pfleger geht davon aus, dass durch den inzwischen erhöhten Kontrolldruck, aber auch durch den seit November verschärften Bußgeldkatalog manche Autofahrer zur Einsicht gebracht werden können. FWV-Stadtrat Herbert Burkhardt bezweifelte dies: "Höhere Strafen haben noch nie zu weniger Straftaten geführt." Ob denn durch eine Verengung der Straße die Raserei etwas ausgebremst werden könnte, wollte Eva Luderer (Grüne) wissen. Weil es sich um eine Bundesstraße handle und vor allem im Kurvenbereich auch auf Lkw geachtet werden müsse, sei dies nicht möglich, sagten Baubürgermeister Wilfried Hajek und Christiane Ehrhardt vom Amt für Straßenwesen. Und eine geänderte Ampelschaltung? Die würde nicht nur Raser ausbremsen, sondern alle.
Neue Schilder und Markierungen
Eine weitere Ursache für meist leichtere Unfälle oder brenzlige Situationen seien spontane Fahrspurwechsel stadteinwärts auf Höhe Rollsportstadion, erklärte Feßenbecker weiter. Dem wolle man mit neuen Schildern und entsprechenden Markierungen entgegenwirken. Von Norden her falle noch dieses Jahr der Hinweis auf Buga/Neckarbogen weg, er werde durch einen Abbiegepfeil zur Jugendherberge ersetzt. Ins Zentrum führten weiterhin zwei Kfz-Fahrspuren, allerdings künftig mit durchgezogenem Mittelstrich. Zudem werde im Kreisel mit einem extra Pfeil in Richtung Neckarsulm verwiesen.
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