Ipai-Campus in Heilbronn: Das sind die nächsten Schritte beim Aufbau
Der Innovationspark Künstliche Intelligenz erhält in Heilbronn seine Heimat. Es gibt mehrere Bauabschnitte.
Der Innovationspark Künstliche Intelligenz (Ipai) erhält in den nächsten Jahren seinen Campus bei Heilbronn-Neckargartach. Zum symbolischen ersten Spatenstich am 21. Oktober kommt Bundeskanzler Friedrich Merz, auch Vertreter des Landes dürften bei der Feierstunde dabei sein.
Wie viel hier investiert wird, ist unklar. Die Dieter-Schwarz-Stiftung, die maßgeblich das Projekt vorantreibt, schweigt üblicherweise zu Investitionssummen. Das Land, ebenfalls beteiligt, gibt 50 Millionen Euro.

Das Areal ist 30 Hektar groß, bekannt ist vor allem die Visualisierung in kreisrunder Form. Allerdings: Rund soll der Campus erst am Ende aller Bauarbeiten sein, die in mehreren Abschnitten erfolgen. Los geht es in einem ersten Bauabschnitt mit mehreren Gebäuden entlang der Mittelachse. Hier entstehen als Erstes das Parkhaus, Mobilitätshub genannt. Restaurants, Bürogebäude, ein repräsentatives Besucherzentrum mit Veranstaltungsräumen – auch das soll im ersten Bauabschnitt kommen.
Ipai-Campus bei Heilbronn: 5000 Menschen sollen hier einmal arbeiten
Sollte es am Ende auf den kreisrunden Campus hinauslaufen, so rechnen die Verantwortlichen mit 5000 Menschen, die hier arbeiten. Appartements für temporäres Wohnen werden genauso entstehen, auch an die Betreuung von Kindern ist gedacht.
Ipai versteht sich als Netzwerk von beteiligten Unternehmen und Institutionen. Sie entwickeln zwar genauso allein Anwendungen für Künstliche Intelligenz, allerdings sollen auch Kooperationen entstehen. Dass sich Menschen auf dem Campus treffen, firmenübergreifende Gespräche entstehen, die Mitarbeiter gerade nicht in abgeschlossenen Büros bleiben: Das ist Teil der Architektur.
Ipai ist offen für alle
Die Ipai-Verantwortlichen rücken Anwendungen zu Künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt. Das Land verlangt allerdings ebenfalls öffentliche Angebote. Deshalb wollen die Macher unter anderem über die Ipai-Foundation beim Thema KI für Transparenz sorgen. Was geschieht durch die Technologie, wo liegen Gefahren, wo Chancen? Die Menschen sollen mitgenommen werden. Der spätere Ipai-Campus ist für alle offen, Familien können sich hier genauso aufhalten wie Technik-Interessierte und die Mitarbeiter der am Ipai beteiligten Unternehmen.
Diese Offenheit lebt der Ipai schon jetzt: Im ersten Gebäude, Ipai-Spaces genannt, informiert das Besucherzentrum über den Innovationspark und zu KI.

Weder USA, noch China: Ipai versteht sich als dritter Weg bei KI-Anwendungen
Ipai versteht sich als dritter Weg zwischen den KI-Angeboten aus den USA und China, basierend auf europäischen Werten und Normen. Ziel: KI soll in die Anwendung gebracht werden. Aus Sicht der Ipai-Verantwortlichen hat Deutschland ein Anwendungsproblem. Im Land gibt es zwar kluge Forscher, es scheitert aber aus Ipai-Sicht oft daran, deren Ideen in Produkte und Dienstleistungen zu bringen.
Um die Bedeutung von Ipai für die Region Heilbronn zu verstehen, reicht nicht nur der Blick auf den Campus: Das Land hat es geschafft, mit Förderung das belgische Chipforschungsinstitut Imec nach Heilbronn zu holen. Audi setzt seinen KI-Schwerpunkt in Neckarsulm. Der Bildungscampus, ebenfalls vorangetrieben durch die Dieter-Schwarz-Stiftung, wächst: Ein Landesgraduiertenzentrum für Angewandte KI kommt, zudem soll die Region Heilbronn-Franken beim Quantencomputing eine führende Rolle spielen.