Echtes Kulturproblem bei SLK: Ehrliche Problemanalyse und Kommunikation nötig
Die Kliniken im SLK-Verbund stehen in vielerlei Hinsicht gut da. Doch weiche Themen wie Führungskultur und Kommunikation wurden vernachlässigt. Es gilt, auch Fehler zu benennen, meint unsere Autorin.
„SLK hat ein echtes Kulturproblem“: Das sagen zwei ehemalige Top-Führungskräfte fast wortgleich. Kommunikation, Führungskultur, Transparenz und der Umgang mit Fehlern seien Themen, die jahrelang wenig Beachtung fanden – wegen der Erschwernisse der Pandemie, aber auch wegen häufiger Personalwechsel und langer Vakanzen auf Schlüsselpositionen.
Zudem müssten Abläufe in Medizin und Pflege effizienter gestaltet und Doppelstrukturen beseitigt werden, um dem größten Problem der Branche, dem Personalmangel, zu begegnen. Doch die Prioritäten von Geschäftsführung und Aufsichtsrat lägen woanders, heißt es. Sie sähen die neuen Gebäude, die gute Bilanz, die moderne Geräteausstattung. Und es stimmt: SLK steht in vielen Bereichen gut da, auch weil strukturelle Weichen früh gestellt wurden.
Geschäftsführung und Aufsichtsrat in SLK-Kliniken müssen sich Problemen stellen
Doch gerade in der Gesundheitsbranche sind weiche Faktoren ebenso bedeutsam. Patienten merken, wenn das Umfeld zwar modern ist, aber die Abläufe in Medizin und Pflege nicht stimmen, wenn Pflegekräfte genervt und die Wartezeiten auf Behandlung lang sind.
Mitarbeiter wollen sich mitgenommen fühlen und echte Wertschätzung spüren. Dafür braucht es klare, ehrliche Kommunikation, die auch Probleme benennt. Es ist Zeit, dass Geschäftsführung und Aufsichtsrat sich dieser Dimension des Themas stellen. Nur so werden sich Versorgungsqualität und die Vorstellung davon in Einklang bringen lassen.

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