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Auflagen zur Sicherheit bei Festen in Heilbronn: Eine Frage der Verantwortung

  
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Verschärfte Sicherheitsauflagen verändern und gefährden unsere Festkultur, meint unser Autor.


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Beim Lichterfest waren sie mehr oder weniger dezent in Kombination mit Lkws in die Umgebung eingebunden. Beim Heilbronner Weindorf waren sie unübersehbar: martialisch anmutende Zufahrtsperren, die das Festgelände und seine Besucher sichern und vor Anschlägen wie in Magdeburg, München oder Mannheim schützen sollen. Die Meinungen darüber gehen auseinander. Die einen schütteln den Kopf, meinen alles sei maßlos übertrieben und typisch deutsch. Manchen mag beim Anblick ein mulmiges Gefühl beschlichen haben. Bei den meisten Festbesuchern schien dies nicht der Fall zu sein. Bei einer Stimme-Umfrage, aber auch nach Angaben von Polizei und Veranstalter zeigten die meisten Besucher Verständnis – oder fühlten sich tatsächlich sicherer

Gemeinden haben eine Fürsorgepflicht, die eben nicht am Festplatz endet

Fest steht: Städte und Gemeinden haben eine Fürsorgepflicht, die eben nicht am Festplatz endet. Das Thema Sicherheit ist inzwischen sogar Grundlage für die Genehmigung jeder Großveranstaltung. Ohne passendes Konzept läuft nichts. Das wirft Probleme auf: durch einen Flickenteppich an Vorschriften und vor allem durch hohe Kosten. In der Folge ist zu befürchten, dass sich die Veranstaltungslandschaft verändert, dass manche Feste neu aufgestellt, abgespeckt oder gar abgeblasen werden. 

Beim Heilbronner Weindorf kamen in großem Stil Zufahrtssperren zum Einsatz.
Beim Heilbronner Weindorf kamen in großem Stil Zufahrtssperren zum Einsatz.  Foto: Seidel, Ralf

Fest steht aber auch: Absolute Sicherheit kann niemand garantieren, nicht mit Zufahrtssperren, nicht mit Messerverbotszonen, nicht mit Videoüberwachung. Gleichwohl: Wer wollte die Verantwortung übernehmen, wenn tatsächlich etwas passiert und Menschen sterben?


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