Tödlicher E-Scooter-Unfall in Heilbronn – wie die Nutzung sicherer werden kann
In Heilbronn ist ein E-Scooter-Fahrer nach einem Unfall gestorben. Die Roller-Fahrer gehören zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern. Wie man für mehr Sicherheit sorgen kann.
E-Scooter stehen immer wieder in der Kritik. Nicht nur, weil Leihroller in vielen Innenstädten verteilt stehen, auch über die Sicherheit der Fahrzeuge wird immer wieder diskutiert – gerade, wenn schwere Unfälle passieren. Einer davon hat sich am Montagabend in Heilbronn ereignet. Ein 29-jähriger E-Roller-Fahrer ist von einem Lkw überrollt worden und gestorben.
In diesem Fall scheint wohl der Fahrer des Lastwagens den E-Scooter übersehen zu haben. Doch auch die Roller-Fahrer müssen sich an Regeln halten. Mit maximal 20 km/h sind mit den elektrischen Fahrzeugen erlaubt. Eine Prüfung oder Helmpflicht gibt es nicht.
Sicherheit für E-Scooter – an diese Regeln müssen sich Fahrer halten
Den Weg müssen sich E-Scooter allerdings mit Fahrrädern teilen. Radwege, Schutzstreifen und Radfahrstreifen stehen auch den Rollern zur Verfügung. Nur, wenn dort nicht gefahren werden kann, dürfen E-Roller auf die Straße ausweichen. Das erklärt die Polizei Heilbronn auf Stimme-Nachfrage. Außerdem müssen die Fahrer mindestens 14 Jahre alt sein und dürfen niemanden auf dem Roller mitnehmen. Laut Polizei gelten dieselben Alkoholgrenzwerte wie beim Autofahren.
Inwieweit Kontrollen bei E-Scootern stattfinden, kann die Polizei Heilbronn wegen fehlender Zahlen nicht sagen. „Anlassbezogen werden E-Scooter-Fahrer natürlich regelmäßig darauf hingewiesen, wenn eine vorschriftswidrige Benutzung seitens der Polizei erkannt wird“, so ein Polizeisprecher.
Wer auf einem E-Roller die Regeln nicht einhält, muss mit Bußgeldern rechnen. Allerdings kommt es auf die Art des Verstoßes an. Darauf weist die Polizei hin. Prinzipiell gelte die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV), die seit Juni 2019 gilt.
E-Scooter in Heilbronn leihen – so sorgt Firma Dott für Sicherheit der Nutzer
In Heilbronn gibt es derzeit nur einen Anbieter für die elektrischen Leihroller: die niederländische Firma Dott. Wie sorgt das Unternehmen für die Sicherheit ihrer Nutzer und anderer Verkehrsteilnehmer? Wer sich in der Dott-App registriert, erhalte „leicht verständlichen Tutorials, die auch nicht übersprungen werden können“. Darin geht es um Benutzungshinweise sowie Verhaltensregeln auf dem E-Scooter. „Diese Hinweise werden auch vor Mietbeginn wiederholt“, erklärt die Pressestelle des Unternehmens.
Dott fordert zudem „eine deutliche Verbesserung der Infrastruktur“. Schließlich gehören von E-Scooter-Fahrer zu den schwächeren Verkehrsteilnehmern. Deshalb unterstützt das Leihroller-Unternehmen auch Kampagnen und Initiativen wie „Roll ohne Risiko“.
Unfälle mit E-Scootern in Heilbronn steigen an
Dennoch sind auch Nutzer der Dott-Roller nicht vor Unfällen gefeit: Laut dem Unternehmen gab es im Jahr 2024 3,6 Unfälle pro einer Million gefahrener Kilometer, bei denen eine medizinische Behandlung nötig war. Durch die Versicherung bekäme Dott jeden Unfall mit.
Allein im Raum Heilbronn verzeichnet die Polizei 130 Unfälle mit E-Scooter-Beteiligung im Jahr 2024. Dabei wird nicht aufgeschlüsselt, ob es sich um Leihfahrzeuge oder Roller im Privatbesitz handelte. Seit 2020 sind die Unfälle ebenso wie die Beliebtheit der „neuen Verkehrsart“ angestiegen. Im Vergleich dazu: Fahrräder und Pedelecs waren 2024 insgesamt 749 Mal in Unfälle verwickelt.


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