Anti-Lidl-Protest in Heilbronn: Drei Aktivisten besetzen Bäume am Soleo
Linke Aktivisten protestieren in Heilbronn gegen Lidl und Dieter Schwarz. Am Samstag hat eine Gruppe symbolisch Bäume beim Soleo-Bad besetzt. Mit dabei: ein Bundestagsabgeordneter aus Karlsruhe.
Podiumsdiskussion, Besuch beim KI-Festival, Banneraktion am Hauptbahnhof und schließlich die Baumbesetzung vor dem Soleo: Linke Aktivisten haben sich einiges einfallen lassen, um gegen das aus ihrer Sicht undemokratische Wirken des Lidl-Gründers Dieter Schwarz zu protestieren.
Proteste gegen Campus-Erweiterung in Heilbronn: „Kein Baum darf weichen.“
Eine kleine Gruppe, etwa ein Dutzend Teilnehmer, versammelte sich vor dem Soleo, drei Aktivisten erklommen zwei der Bäume am Platz und spannten ein Protestbanner auf. Einer der Kletterer war Marcel Bauer, Bundestagsabgeordneter der Partei die Linke aus Karlsruhe. „Kein Baum darf weichen“, betonte der Politiker, durch die Erweiterungspläne für den Bildungscampus seien Bäume in Gefahr.

Was in Heilbronn passiert, ist aus Bauers Sicht „exemplarisch“, denn: „Die Mächtigen machen sich die Welt, wie es ihnen gefällt.“ Bei den Plänen für die Süd-Erweiterung des Campus sei der Heilbronner Gemeinderat vor vollendete Tatsachen gestellt worden, eine öffentliche Debatte habe es nicht gegeben.
Proteste gegen Lidl und Schwarz in Heilbronn: Wenig Resonanz auf Baumbesetzung
Stadtverwaltung und Dieter-Schwarz-Stiftung hatten gemeinsam das Vorhaben präsentiert, den bestehenden Campus nicht nur nach Westen zu erweitern, sondern auch nach Süden, um eine Verbindung zur Innenstadt herzustellen. Soleo, Eisstadion und Rollschuhhalle sind den Plänen im Weg. Sie sollen weichen und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden.

Auch wenn die Baumbesetzung wenig Resonanz fand, zeigte sich Tobi Rosswog, einer der Initiatoren, zufrieden mit dem Protest-Wochenende. Wenn wirklich Bäume durch Bauarbeiten bedroht würden, werde man wiederkommen, um sie zu schützen, kündigten die Aktivisten an.
Im Heilbronner Baum trug der Linke-Politiker Bauer die schwarze Baskenmütze, die er zu seinem Markenzeichen erklärt hat und die ihm bereits Ärger mit Julia Klöckner (CDU) einbrachte. Die Bundestagspräsidentin erinnerte ihn daran, dass es den Gepflogenheiten des Parlaments widerspricht, bei den Sitzungen eine Mütze zu tragen. Bauer verließ den Saal, um wenig später mit Mütze zurückzukehren, woraufhin er aus der Sitzung verwiesen wurde.

          
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