Musikpark Heilbronn schließt: Nachtclub nennt Gründe für Aus
Partygänger in Heilbronn müssen nach fast zwanzig Jahren zukünftig auf einen Besuch im Musikpark verzichten. Zum Ende des Jahres ist dort Schluss. Doch warum?
Der Musikpark Heilbronn schließt zum Ende des Jahres nach fast zwei Jahrzehnten für immer seine Pforten. Als Grund wird in einer Pressemitteilung ein deutlicher Rückgang der Besucherzahlen am Wochenende genannt.
Die Heilbronner Stimme hat bei Peter Dyroff, Pressesprecher bei der für Geschäftsführer Patrick Geis tätigen Agentur meeco Communication Service, näher nachgehakt.
Woran liegt es, warum gehen die Leute nicht mehr aus?
Peter Dyroff: Gute Frage. Meiner persönlichen Meinung nach hat das viel mit Corona zu tun. Diese Zeit hat in vielen eine komplett neue Verhaltensweise geweckt. Früher war es noch normal, am Wochenende gemeinsam wegzugehen, aber als sie nicht durften, sind andere Dinge mit Freunden und der Familie entstanden. Es gibt vereinzelt noch Partys, Großveranstaltungen und Konzerte, für die die Leute bereit sind, viel Geld auszugeben, aber auf der anderen Seite setzen sie sich abends lieber mit einer Flasche Wein mit ihren Freunden zusammen, statt in die Clubs zu gehen. Das merkt man auch daran, dass Ü30/Ü40-Partys verstärkten Zulauf haben, weil die das eben noch kennen.
„Kosten steigen ständig“: Aus für Musikpark in Heilbronn zum Jahresende
Haben Großraumpartys gar keine Chance mehr?
Dyroff: Ja und nein, es gibt kleine und große, die Probleme haben. Manchmal ist es auch eine Frage des Personals. Die gingen während Corona woanders hin und sind dort geblieben, weil sie gemerkt haben, dass sich eben auch ohne Nachtarbeit Geld verdienen lässt. Große Clubs brauchen aber pro Abend zwanzig bis dreißig Leute, da kann der Besitzer nicht mal eben einspringen. Das war auch ein Thema in Heilbronn, es ist immer weniger geworden. Die jungen Leute heute wollen was erleben, aber nichts dafür tun, das spürt man auch in anderen Bereichen, die wir betreuen.
Ist davon nur der Musikpark Heilbronn oder auch andere betroffen?
Dyroff: Heilbronn ist nur einer der Clubs, die Patrick Geis mit dem Musikparkkonzept betreut. Schwer wird es überall, denn die Kosten steigen ständig, was es nicht einfacher macht. Heute braucht man deutlich mehr Umsatz, um über die Runden zu kommen. Die Mietverträge spielen da auch eine Runde. In Heilbronn stünde ein neuer an und wenn der Vermieter dann Zahlen aufruft, die nicht realistisch sind, dann wird es eben auch schwierig.

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