Neue Mieter fürs Heilbronner Wollhaus – was das langfristige Ziel fürs Einkaufszentrum sein muss
Woolworth und Studenten werten das Wollhaus in Heilbronn auf. Das Ziel für das Einkaufszentrum muss aber ein anderes sein, meint unser Autor.
Jede Belegung freier Flächen ist besser als ein Leerstand. Dem mag man erst einmal beipflichten. Mieter beleben die Innenstadt. Noch dazu, wenn es sich um Studenten handelt, die derzeit in der Mehrheit eher außerhalb der Innenstadt leben. Sie prägen noch lange nicht das Stadtbild. Dafür ist das Angebot für sie zu dürftig.
Die Mehrzahl der Studenten kehrt Heilbronn am Wochenende den Rücken. Vor dem Hintergrund sind Neufelds Wollhaus-Pläne erst einmal ein Gewinn. Aber nicht auf Dauer.
Woolworth und Studenten ziehen ein – was dem Wollhaus in Heilbronn droht
Zum großen Frequenzbringer, der eine bürgerliche, kaufkräftige Kundschaft in die Stadt zurückholt, wird Woolworth nicht. Das liegt nicht allein am Angebot. Es liegt vor allem an anderen Mietern im Wollhaus. Das Angebot der Billigläden ist eher auf die Kundschaft aus dem südöstlichen Teil Europas und dem arabischen Raum ausgerichtet. Angefangen bei den Lebensmitteln bis zur Auswahl der Klamotten. Die Auslagen in den Geschäften haben sich der Mehrheit der Wollhaus-Kunden angepasst.
Zurecht hat Investor Neufeld bei der Präsentation seiner Umbaupläne vor gut einem Jahr auf die Zwischennutzung hingewiesen. In der Mehrheit werden viele Mieter nach dem Umbau vermutlich nicht mehr im Wollhaus sein. Nichts anderes darf das Ziel sein. Ansonsten droht im östlichen Zugang zur Innenstadt weiterhin eine Verödung, wie sie heute schon der Fall ist.