Heilbronner Glühwein-Test 2025: Wo es auf dem Weihnachtsmarkt am besten schmeckt
Eine illustre Feinschmecker-Runde testete im Heilbronner Weihnachtsmarkt 17 verschiedene Glühweine und kürt am Ende die drei besten Heißgetränke. Wer hat wohl die Nase vorn?
Am liebsten rot, mit intensivem Aroma, fruchtig, würzig, schön ausbalanciert – dass Weihnachtsstimmung aufkommt.“ So stellt sich die neue Württemberger Weinkönigin Natalie Schäfter den idealen Glühwein vor. Die Ende November in ihrem Heimatort Schwabbach zur regionalen Rebenregentin gekürte Hohenloherin gab diese Woche – nach ihrem Premieren-Gastspiel in Beilstein – Württembergs ältester Weinstadt die Ehre: Heilbronn.
Dort nahm die 25-Jährige im Weihnachtsmarkt auf Einladung von Heilbronn-Marketing-Chef Steffen Schoch an der neunten offiziellen Glühwein-Probe teil: mit 20 Feinschmeckern aus Gastronomie, Weinwirtschaft und Medien, inklusive Käthchen Pia Sonntag. Die illustre Runde stellte in der Almhütte am Marktplatz sage und schreibe 17 Heißgetränke auf die Blind-Probe. Bewertet wurden nach einem Punkteschema Aroma, Geschmack und Gesamteindruck.
Glühwein-Test auf dem Heilbronner Weihnachtsmarkt: Wer am Ende die Nase vorn hatte
Am Ende hatte der rote Winzerglühwein der Winzer vom Weinsberger Tal mit 213 von 270 Punkten die Nase vorn. Wer wissen will wie er schmeckt, kann ihn bei Linda Ades Stand am Siebenröhrenbrunnen probieren.
Den zweiten und dritten Treppchenplatz belegten mit 184 und 183 Punkten gleich zwei Exemplare in Weiß und in Rot des Weinguts G.A. Heinrich, die beide von Uschi und Hanne Schröter an deren Imbisstand und Scheune am Komödiantenbrunnen ausgeschenkt werden. Anders als in den Vorjahren gab es keine „aus billiger Pörre gemixte Ausreißer“, hieß es. Vielmehr habe das Niveau weit über den Vorjahren gelegen.
Glühwein-Preise in Heilbronn liegen meist zwischen vier und fünf Euro pro 0,2-Liter-Tasse
Manche Anbieter scheuen wohl den Vergleich. Denn auf dem Käthchen-Weihnachtsmarkt werden an 16 von 65 Ständen sogar insgesamt 25 verschiedene Glühweine ausgeschenkt, laut Schoch wie im Vorjahr zu Preisen zwischen vier und fünf Euro pro 0,2-Liter-Tasse, teils leicht darüber, „mit Schuss können es auch mal 6,50 Euro sein“.
Außen vor blieben beim Testen trendige Heißgetränke wie „Heißer Hugo“, „Hot Aperol“ und „Heiße Cocktails“.

HMG-Chef Schoch: „Wer lokale Winzer unterstützt, unterstützt die Pflege der Weinlandschaft“
Der HMG sei es besonders wichtig, dass Glühwein „ehrlich gemacht“ sei, mit heimischen Weinen, betonte Schoch. „Wer lokale Winzer unterstützt, hält auch die Qualität hoch und unterstützt die Pflege der Weinberglandschaften.“
Mit 17 Würzgetränken stellte die illustre Kenner-Runde so viele auf die Probe wie noch nie, die Bandbreite war enorm: von klassischen, kräftigen Varianten bis hin zu hellen und fruchtigeren Interpretationen des heißen Klassikers.
Die meisten wurden aus heimischen Weinen typischer Württemberger Rebsorten mit eigenen Mixturen komponiert - unter Mithilfe der Lauffener Spezialfirma Vögele: fünf in Weiß, neun in Rot und drei in Rosé, wobei Letztere weinrechtlich erst seit drei Jahren erlaubt seien, wie Moderatorin Magdalena Dreisiebner erklärte, die im Hauptberuf die Staatliche Qualitätsweinprüfung in Weinsberg leitet und in ihre unterhaltsamen sensorischen Besprechungen auch allerhand Fachwissen einfließen ließ.
Glühwein-Test in Heilbronn: Weinsberger Moderatorin lässt viel Fachwissen einfließen
So wusste Dreisiebner, dass es „Würzweine“ schon in die Antike gab. Allerdings hätten Griechen und Römer solche mit Kräutern und Honig verbesserten Getränke kalt getrunken. Erhitzter Würzwein tauchte wohl erst im 19. Jahrhundert auf. Der Begriff „Glühwein“ habe gar erst 1956 in Augsburg erstmals Verwendung gefunden, zumindest auf Flaschenetiketten, hieß es am Rande.
Spätestens seit dem Deutschen Weingesetz von 1971 ist „das Erzeugnis Glühwein definiert als aromatisiertes Getränk“, welches zunächst ausschließlich aus Rotwein oder Weißwein hergestellt werden durfte – und nach einer Gesetzesreform seit 2022 auch aus Rosé. Tabu seien aber nach wie vor geschützte geographische Angaben aus Weinregionen.


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