Die neue Württemberger Weinkönigin kommt aus Hohenlohe
Unüberhörbar: Es war ein Heimspiel – und am Ende ein Heimsieg. Die aus Bretzfeld-Schwabbach stammende Natalie Schäfter wurde am späten Donnerstagabend zur 60. Württemberger Weinkönigin gewählt.
Zur Wahl der 60. Württemberger Weinhoheiten griffen am Donnerstag in der mit 350 Besuchern längst ausverkauften Mehrzweckhalle von Bretzfeld-Schwabbach gleich vier Frauen nach einem Krönchen – und ein Mann nach der Halskette.
Bereits um 15 Uhr standen die fünf Kandidaten einer 30-köpfigen Fachjury Rede und Antwort. Abends war dann eine dreistündige Krönungsveranstaltung mit Show, Musik, Sekt, Wein und Vesper angesagt. Die unterhaltsame Spielshow wurde von Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer moderiert. Für die musikalische Unterhaltung sorgte Finja mit Band, eine junge Musikerin aus den Reihen der Popakademie Baden Württemberg. Die Stimmung war super.
Weinbaupräsident Dietrich Rembold verkündet Punkt 22:33 Uhr das Ergebnis
Gegen 22:30 Uhr näherte sich die Spannung dem Höhepunkt – und die zahlreichen Fans befeuerten sie zusätzlich: unüberhörbar mit lauten Zurufen und Wengerträtschen und unübersehbar mit Fähnchen, Banner und Großbuchstaben. Assistiert von seinem Geschäftsführer Hermann Morast war es an Weinbaupräsident Dietrich Rembold, um Punkt 22:33 Uhr unter großem Hallo das Ergebnis zu verkünden: Die 60. Württemberger Weinkönigin heißt Natalie Schäfter und stammt aus Bretzfeld-Schwabbach im Hohenlohekreis, also dem Ort der Veranstaltung.

Natalie Schäfter hat einen Abschluss als Master in Physik und arbeitet im Hauptberuf als Projektmanagerin bei der Firma Arnold Umformtechnik in Dörzbach. Aufgewachsen im elterlichen Obst- und Weinbaubetrieb, entwickelte die neue Weinhoheit nach eigenen Angaben früh Interesse für Weinbau und regionale Weinkultur.
Als Hohenloher Weinkönigin 2024/25 vertiefte sie ihr Wissen und erweiterte ihr Netzwerk. Als „großes Ziel“ nannte sie es, in ihrem neuen Amt „möglichst viele Leute zu erreichen und zu zeigen, was wir in Württemberg alles zu bieten haben: landschaftlich, aber natürlich auch an guten Weinen“.
Zwei Weinprinzessinnen aus Besigheim und aus Ammerbuch bei Tübingen
Der Hohenloherin zur Seite stehen ein Jahr lang zwei Prinzessinnen: Anna Maria Joos (25) aus Besigheim stammt aus einem landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb, ist gelernte Steuerfachangestellte sowie „Anerkannte Beraterin für Deutschen Wein“ und ehemalige 20. Besigheimer Weinprinzessin. Joos ist aktives Mitglied in der Jungwinzergruppe Geccos der Felsengartenkellerei Besigheim.
Prinzessin Nr. 2 ist Manuela Breitmayer (26) aus Ammerbuch-Breitenholz im Landkreis Tübingen. Sie ist Notfallsanitäterin und studierte Medizinpädagogin. Von Kindesbeinen an sammelte sie praktische Erfahrungen im familiären Obst- und Weinbaubetrieb. Unter anderem ist Breitmayer „Anerkannte Beraterin für Deutschen Wein“ des Deutschen Weininstituts.
Knapp an einem Krönchen vorbei griffen Franziska Dorothea Binder (28) aus Esslingen und Martin Mast (37) aus Stuttgart. Für den in der IT-Branche tätigen und studierten Master of Business Administration ist der Weinbau ein Teil regionaler Kultur und Gemeinschaft. Er war in der 60-jährigen Geschichte der Weinmajestätenwahl erst der zweite männliche Kandidat.
Abschied von den bisherigen Regentinnen
Im Rahmen der Wahlshow wurden auch die die drei bisherigen Weinhoheiten verabschiedet. Sie ließen nochmal die Höhepunkte ihrer Amtszeit Revue passieren: Königin Kim Weißflog aus Lauffen, Prinzessin Ines Pfeiffer aus Korntal-Münchingen und Moritz Ocker aus Ilsfeld, der bislang erste Weinprinz von Württemberg. Die drei Ex-Regenten repräsentierten die Weinregion ein Jahr lang bei rund 150 Veranstaltungen. Die neue Württemberger Weinkönig Natalie Schäfter darf auf dem Höhepunkt ihrer Amtszeit im Herbst 2026 zur Wahl der neuen Deutschen Weinmajestät antreten.
Mutmacher-Interview mit Präsident und Bürgermeister
Spontan Rede und Antwort stehen Heer auch Präsident Dietrich Rembold und Bürgermeister Martin Piott, die sich einig sind: „Wenn man die Wengerter machen lässt“ – und nicht durch politische und bürokratische Hürden bremst –, bewältigen sie fast jede Herausforderung. Eindrucksvoll unter Beweis stellt dies nicht zuletzt die Bretzfelder „Weingärtner-Großfamilie“, die den Abend mit ihren Weinen und einem tollen Service perfekt macht.
Tolle Gemeinschaftsleistung
Die vom Weinbauverband Württemberg organisierte Wahlshow war eine Gemeinschaftsleistung, zu der neben zahlreichen ehrenamtlichen Helfern regionale Sponsoren beitrugen, allen voran die Bretzfelder Wengerter mit ihren guten Tropfen: den Sekt und einen Lemberger spendierte die Weinkellerei Hohenlohe. Grauburgunder kam vom Schneckenhof-Weingut Müller, Muskattrollinger Weißherbst von Mai, Carladis Blanc von Heinz J. Schwab, Chardonnay von Weihbrecht, Lagrein von Karl Busch, Riesling von Borth, Muskateller von Weibler und eine Rotwein-Cuvée von Birkert.
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