Bekommt Heilbronn einen Citybeach? Ideen für Namen kursieren
Events, Essen in Kokosschalen und natürlich: Party. Ein Konzept von Studierenden der DHBW Heilbronn zu einem Citybeach begeistert viele. Der vorgeschlagene Name womöglich ein paar Leute weniger.

Yoga zum Sonnenuntergang, Bier-Pong, eine extra Fläche für Start-ups und natürlich: Partys. Wenn Heilbronn einen Citybeach bekommen sollte, dann ist so viel schon mal vorab klar: An Ideen, wie man den Platz gestalten könnte, mangelt es nicht. Jedes Jahr bekommen Studierende im Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagement der DHBW Heilbronn eine Aufgabe gestellt, für die sie ein Konzept erarbeiten müssen. So entstand auch schon eine Machbarkeitsstudie für eine mögliche Surfwelle in Heilbronn, die seither immer wieder Thema in der Heilbronner Stadtentwicklung ist.
Thomas Aurich, Gastronom und Vorsitzender des Dehoga-Stadtverbands, war Auftraggeber für die Idee eines Citybeaches. Wie genau der aussehen könnte, erarbeiteten die Studierenden Eva Baumann, Damaris Eckstein, Yannik Frank, Melanie Jagusch, Hannah Schlenzig und Carl Spihlmann unter Leitung von Professorin Yvonne Zajontz im Detail und sogar mit Bildern. Auch einen Namen haben sie sich überlegt: COCObronx.
Mehr Lebensqualität für Heilbronn: Studenten entwickeln Konzept für einen Citybeach
In dem Konzept ist unter anderem ein Pool vorgesehen, ein gastronomisches Angebot und eine Art Container, der in zwei Ebenen eingeteilt ist: Oben steht der DJ Pult mit Blick auf den Neckar. Und unten gibt es Sitzgelegenheiten für die Besucher. Die Studierenden erzählen, dass sie mit einem Citybeach die Lebensqualität erhöhen, eine Wohlfühloase schaffen und Heilbronn im Städteranking weiter nach vorn bringen wollen: 2023 belegte die Stadt im Gesamt-Ranking Platz 14. Zwar ein „solides Ergebnis“, aber vor allem im Bereich Lebensqualität (Platz 54 von insgesamt 71) gebe es Luft nach oben, so der Tenor der kreativen Köpfe.
14 Citybeaches hat die Gruppe deutschlandweit unter die Lupe genommen, Erfolgsfaktoren und aktuelle Trends herausgearbeitet und daraufhin ein Konzept für Heilbronn erarbeitet. Besonders der in Frankfurt habe ihnen gut gefallen, mit Blick auf die Skyline.
Hier sehen die Studenten den idealen Standort für einen Citybeach in Heilbronn
Den idealen Standort für einen Citybeach, der Stand jetzt für Besucher ab 18 Jahren zugänglich sein soll, sehen die Studierenden im Zukunftspark Wohlgelegen in Heilbronn, knapp zwei Kilometer von der DHBW Heilbronn entfernt. Dort haben sie eine Fläche von 1500 bis 2000 Quadratmetern auserkoren, die Parkplätze in unmittelbarer Nähe und 500 Meter weiter auch eine Bushaltestelle biete. Das angrenzende Volleyballfeld könnte man mit nutzen, so die Idee, und Ausrüstungen für weitere Sportarten wie Badminton an Besucher verleihen.
Auch mit dem Heilbronner Ordnungsamt haben die Studierenden Kontakt aufgenommen und Hinweise bekommen: So müssten unter anderem Lautstärkerichtlinien beachtet oder sich eine Gaststättenerlaubnis eingeholt werden. Vieles wollen die Studierenden in COCObronx nachhaltig gestalten: So könnten sie sich vorstellen, am Abend Tüten übrig gebliebener Speisen über die App „Too good to go“ anzubieten. Kompostierbares Geschirr soll es geben und das Essen vor Ort in Kokosschalen serviert werden.
Ist ein Citybeach für Heilbronn realisierbar? Diese Kriterien müssen geprüft werden
Den Kostenpunkt schätzen sie auf insgesamt 260.000 Euro. Für rund 180.000 wurde das Hip Island vor 20 Jahren gebaut, gab CDU-Stadtrat und Gastronom Thomas Aurich zu bedenken. Mittlerweile seien Baukosten und dergleichen deutlich gestiegen. Auch Bernd Billek von der Stadtsiedlung Heilbronn hält die Investitionssumme von 260.000 Euro für unrealistisch. „So viel kostet allein schon die Lautstärkeverkabelung.“ Von der Idee an sich zeigten sich beide Männer aber begeistert. „Der Container sieht gigantisch aus“, lobte Aurich. Bernd Billek kündigte an, mit der Stadt Heilbronn über einen möglichen Citybeach reden zu wollen. Auch müsse erstmal geprüft werden, inwieweit das Konzept auf dem auserkorenen Standort, einer städtischen Grünfläche, realisierbar sei.
Was den Namen COCObronx angeht, zeigte sich Thomas Aurich offen: „Ich finde ihn witzig.“ Der Stadtrat betonte aber auch, dass die Bezeichnung vor allem im Rathaus wohl eher negativ behaftet sei. Ganz anders sieht es da wohl unter den Menschen aus. Vor allem unter den Studierenden sei „Heilbronx“ etabliert, so die Rückmeldung der sechsköpfigen Gruppe. Und bei einem Aufruf unter ihren Kommilitonen, wie man den Citybeach nennen könnte, sei er des Öfteren gefallen.