Heilbronner Volksfest endet mit guter Stimmung – Besucherzahlen geben Rätsel auf
Das Heilbronner Volksfest endet diesen Sonntag mit einem Feuerwerk. Die Fahrgeschäfte laufen bis dahin noch, die Besucher kommen. Die Veranstalter wundern sich über die geringe Beteiligung aus der Stadtbevölkerung.
Der Musikverein aus Kirchhausen unterhält mit traditioneller Blasmusik und Gesangsstücken, die ersten Gäste genießen ihre halben Hähnchen und ein Getränk – bei Sonnenschein, den es zum Abschluss des Heilbronner Volksfestes gibt. Der Zustrom ist da, von außen haben viele Familien mit Kindern an diesem Sonntag nur ein Ziel: die Theresienwiese.
Es passt zum Abschluss, manch anderer Tag war schwacher besucht. Bei zehn Tagen gebe es immer Licht und Schatten, sagt Festwirt Karl Maier. Unterm Strich ist er zufrieden, das Publikum sei nett.
Besucher auf dem Heilbronner Volksfest: Darüber rätseln Festwirt und HMG-Chef
Zumindest jene Zielgruppe, die es tatsächlich zum Volksfest schafft. Karl Maier und Steffen Schoch, Chef von Heilbronn Marketing (HMG), rätseln über ein Phänomen: In anderen Städten ist es üblich, dass sich Betriebe zum Feierabend auf Volksfesten verabreden oder die Mittagspause dort zusammen verbringen. In Heilbronn ist das selten der Fall.
„Es ist seltsam“, hat Steffen Schoch keine Antwort. An den Preisen, so Karl Maier, könne es nicht liegen. An der Qualität der Attraktionen auch nicht. Große Fahrbetriebe seien in Heilbronn, die es so auch auf dem Wasen in Stuttgart gibt. Steffen Schoch stimmt zu: Er kenne keine Veranstaltung in der Region mit einer solchen Qualität.
HMG-Chef appelliert an die Heilbronner: Holt euch eure Stadt zurück
Der HMG-Chef wundert sich nicht nur über die fehlende Resonanz aus der Stadt auf das Volksfest, auch bei den Special-Olympics-Landesspielen sowie beim Riesling-Treffen am Wochenende hätte er mehr Resonanz aus der Stadt erwartet. Sein Appell: Man möge doch mit offenen Augen durch die Stadt gehen und die Veranstaltungen wahr- und annehmen. „Heilbronner, holt euch eure Stadt zurück“, sagt er.
Die Planungen fürs nächste Volksfest vom 3. bis 12. Juli 2026 laufen an. Karl Maier weiß schon, dass er Spiele der Fußball-WM übertragen wird. Welche Fahrgeschäfte als große Attraktionen kommen werden, das soll vor Weihnachten feststehen. Dass Besucher ausbleiben, nehmen Kirsten und Hartmut, die ihre Nachnamen nicht in der Zeitung lesen wollen, seit einigen Jahren wahr. „Traditionell kommen wir einmal im Jahr“, sagt die Stammbesucherin, während beide im gemütlichen Lounge-Bereich eine Pause machen. „Es geht immer weiter runter mit dem Volksfest“, blickt Hartmut auf Besucherzahlen, die in seinen Augen zurückgehen. Das führt er auf den Anteil an Migranten in der Stadt zurück.
Eva-Maria, die ihren Nachnamen auch nicht nennt, sieht das anders. Sie ist begeistert vom Volksfest, genießt den Trubel mit ihren Kindern. „Da kann man abschalten.“ Später fährt sie die Überkopf-Attraktion Anubis. „Ich bin 72, ich brauche den Kick.“

Heilbronner Volksfest 2025: So äußern sich die Schausteller
Wie sich das Volksfest in Heilbronn entwickelt, da fehlt Richard Krolzig der Vergleich. Mit der Wilden Maus ist er als Verantwortlicher der Firma Eberhard erstmals vor Ort. „Besser geht immer“, sagt er. Bei 30 Grad, sagt Cornelia Schulz von „The Great Movie Ride“, kämen Besucher nicht, aber dafür dann am kühlen Abend. Mit dem Volksfest ist sie zufrieden. „Es ist eine gute Veranstaltung.“