Heilbronner Seilbahn: Ohne Transparenz droht eine Hängepartie
Das Heilbronner Seilbahn-Projekt fasziniert, stößt aber auch auf Kritik. Nur Fakten und Transparenz können Bedenken ausräumen, meint unser Autor.
Mut, Innovationsdrang, Tatkraft: Das sind nicht gerade Attribute, mit denen der Wirtschaftsstandort Deutschland derzeit in Verbindung gebracht wird. Umso erfrischender ist es, dass in Heilbronn Zukunftsfelder beackert werden, die anderswo noch brach liegen. Die Pläne für den KI-Innovationspark werden europaweit aufmerksam verfolgt, zum Teil neidisch beäugt.
Auch die urbane Seilbahn könnte ein solches wegweisendes Projekt sein, nachdem Dutzende Städte in den vergangenen Jahren nicht über Willensbekundungen hinausgekommen sind. Hier könnte etwas entstehen, das beispielhaft für ganz Deutschland wird.
Seilbahn für Heilbronn ist kein Selbstzweck, Argumente müssen überzeugen
Aber die Seilbahn ist kein Selbstzweck. Sie muss nicht mit PR-Sprüchen überzeugen, sondern mit verkehrstechnischer Sinnhaftigkeit. Nach allem, was bisher bekannt ist, hat das Gondel-System hier durchaus überzeugende Argumente.

Es ist nachvollziehbar, dass die Verantwortlichen im jetzigen Stadium nicht jede Planskizze, jede halbgare Zahl öffentlich machen. Trotzdem trifft die Kritik des VCD, der statt der Seilbahn ein erweitertes Stadtbahnnetz will, einen Kern. Es muss nachvollziehbar sein, welche Berechnungen angestellt wurden und welche Stadtbahnvarianten angeblich gegenüber den Gondeln den Kürzeren zogen.
Bislang sind aus der Machbarkeitsstudie wenige Details bekannt. Nur wenn den Forderungen nach Alternativen offensiv und überzeugend begegnet wird, kann die Heilbronner Seilbahn auch in der öffentlichen Wahrnehmung abheben.