Grundsteuer in Heilbronn: Ein kleiner Beitrag zur Schaffung von sozialer Gerechtigkeit
Die Stadt Heilbronn hat die Grundsteuerbescheide versendet. Manch ein Eigentümer wird nun deutlich stärker zur Kasse gebeten. Aber die neuen Grundsteuern machen Wohnraum bezahlbarer, meint unsere Autorin.
55.000 Grundsteuerbescheide hat die Stadt Heilbronn verschickt. Bei rund 130.000 Einwohnern verweist die Zahl auf einen ungeheuer hohen Anteil an Immobilieneigentümern. Viele von Ihnen müssen jetzt mehr Steuern auf ihren Grund und Boden zahlen, auch manche Wohnungseigner, besonders aber die Besitzer von Einfamilienhäusern mit großem Grundstück oder auch von Grundstücken ohne Wohnbebauung. Für einige wird ein x-facher Betrag dessen fällig, den sie seit Jahr und Tag zu entrichten gewohnt waren. Das regt so manchen Eigentümer auf. Wer gibt schon gerne zwangsweise etwas ab?
Höherer Grundsteuer-Betrag: In Heilbronn gibt es nicht nur Vermögende
Unter den arg zur Kasse gebetenen sind tatsächlich nicht nur Vermögende, sondern auch Normalverdiener oder Rentner, die ihr Eigenheim mühsam abbezahlt haben oder glücklich waren, es geerbt zu haben, um nun darin günstig wohnen zu können. Schon jetzt drehen sie jeden Cent dreimal um, um den Unterhalt des Gebäudes zu stemmen. Doch aus emotionalen oder auch finanziellen Gründen wollen oder können sie sich nicht von dem Haus trennen. Betroffen sind auch Wengerter, die keinen großen Ertrag aus ihrem Weinberg im Heilbronner Osten ziehen.
Neue Grundsteuer in Heilbronn: Es gibt auch Profiteure
Andererseits dürften sich jetzt die meisten Besitzer, aber vor allem auch Mieter von Etagenwohnungen freuen: Für sie wird die Steuer ebenso drastisch günstiger, wie sie für „Großgrundbesitzer“ teurer wird. Wenn man das große Ganze betrachtet, muss man die neue Grundsteuer als kleinen Beitrag zur Schaffung von sozialer Gerechtigkeit sehen: Sie macht viel Wohnraum ein wenig bezahlbarer und verteuert vor allem Lebensräume, die sich auch bisher schon meist nur Privilegierte leisten können. Für diese ist die Mehrbelastung tragbar.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Vielleicht könnte man dafür Härteklauseln einführen.

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