Flut an Grundsteuer-Nachfragen: Stadt Heilbronn will „so schnell es geht“ antworten
Die Stadt Heilbronn hat ihre Grundsteuerbescheide verschickt – und seitdem reißen die Anfragen bei der Kämmerei nicht ab. Wie sich manche Fragen im Vorfeld klären lassen.
55.000 Grundsteuerbescheide hat die Stadt Heilbronn am Freitag, 10. Januar, über Regiomail verschickt. Ab Montag landeten sie nach und nach in den Briefkästen der Eigentümer. Seither laufen die Telefonleitungen der Kämmerei heiß, denn auf den Bescheiden ist eine Telefonnummer für Rückfragen angegeben.
Wie die Pressestelle der Stadt bestätigt, handelt es sich dabei um die „jeweilige Durchwahl des zuständigen Mitarbeitenden“. Gleichzeitig melden sich auch per Mail viele Betroffene mit ihren Fragen.
Stadt Heilbronn verschickt Grundsteuerbescheide: Antwort kommt „so schnell es geht“
Um die Flut der Anfragen, Beschwerden und Reklamationen systematisch abarbeiten zu können, hat das Amt Anrufbeantworter geschaltet. Aber: „Wir melden uns, so schnell es geht“, verspricht Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell, sie verweist aber auch auf die städtische Website, wo die jeweiligen Ansprechpartner aufgelistet sind und einige grundsätzlichen Fragen auf der Seite zur Grundsteuer Antwort finden.
Fragen zur Grundsteuer: Stadt Heilbronn bittet um Verständnis und Geduld
„Wir können verstehen, dass Betroffene ihre Fragen so schnell wie möglich, am liebsten sofort, beantwortet haben möchten“, sagt Bucher-Pinell. Um der Nachfrage so gut es geht gerecht zu werden, habe die Kämmerei das Personal temporär aufgestockt.
Dennoch bittet Heike Wechs, Kämmerin der Stadt Heilbronn, „um Verständnis, wenn sich unsere Kunden ein paar Tage gedulden müssen, bis wir uns melden. Wir tun alles, um so schnell wie möglich zu reagieren.“ Anruf- und Maillisten würden sukzessive abgearbeitet, aufgrund der Vielzahl der Rückfragen sei es nicht möglich, alle direkt zu beantworten.
Heilbronner über neue Grundsteuer informiert: Kommt nicht auf Bebauung an
Und Rückfragen haben vor allem Eigentümer, die jetzt deutlich mehr Grundsteuer zahlen müssen als bisher. Wer sich nochmal informieren möchte, wie sich die Abgaben in Baden-Württemberg nun berechnen, wird auch auf der Website des Finanzministeriums fündig. So steht im FAQ-Katalog zur Grundsteuer B unter anderem Folgendes: „Die Bewertung für die Grundsteuer B ergibt sich ausschließlich aus dem Bodenwert. Dafür werden im Wesentlichen zwei Faktoren herangezogen: die Grundstücksfläche und der Bodenrichtwert. Beide Werte werden miteinander multipliziert und ergeben den sogenannten Grundsteuerwert. Auf die Bebauung kommt es dabei nicht an.“
Die Kommune bestimmt lediglich den Hebesatz, also den Faktor, mit dem der Steuermessbetrag für die Errechnung des konkreten Betrags multipliziert wird. Diesen Hebesatz hat die Stadt Heilbronn bei der Grundsteuer B von 500 Prozent auf 345 Prozent gesenkt, um das Grundsteueraufkommen insgesamt aufkommensneutral zu halten: Besitzer großer Grundstücke mit wenig Wohnbebauung zahlen nun deutlich mehr, Eigentümer einer Wohneinheit auf einem dichter bebauten Grundstück weniger.