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Erneut Schmähplakate in Böckingen aufgehängt – wer steckt hinter der Protestaktion?

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Erneut sind in Heilbronn-Böckingen Protest-Banner mit Sprüchen gegen die Stadtverwaltung aufgetaucht. Während die Urheber unbekannt bleiben, reagiert Oberbürgermeister Harry Mergel mit Humor – und lädt die „Böckinger Seeräuber“ zum Gespräch ein.


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Sie haben es wieder getan. Unbekannte haben auch am vergangenen Wochenende im Heilbronner Stadtteil Böckingen Schmähplakate aufgehängt. „Heilbronn blockiert, Böckingen rebelliert“, steht auf dem Banner, das am Sonntag an der Eisenbahnüberführung in Böckingen Mitte hing.

An der Unterführung an der Eisenbahnbrücke an der Viehweide hing ein ganz ähnliches Plakat mit der Aufschrift „Böckinger Seeräuber gegen Heilbronner Behördenwillkür!“ Unterzeichnet sind die Banner, die mit Totenkopf und einem Böckinger Stadtteilwappen verziert sind, mit Hashtag #BöckingerSeeräuber. Über die Initiatoren der Aktion lässt sich nur mutmaßen, genauso wie über den Hintergrund der Proteste.

Banner-Protest in Heilbronn-Böckingen: Bezirksbeirat ist redebereit

Auffällig ist aber, dass die Plakate, die die Stadt abhängen ließ, „da Banner nur an bestimmten Orten im öffentlichen Raum und auch nur mit vorheriger Genehmigung aufgehängt werden dürfen“, wie Pressesprecherin Suse Bucher-Pinell auf Stimme-Anfrage mitteilt, in Farbe und Aufmachung anders gestaltet sind als die Banner vom August.

Dieses Banner hing noch am vergangenen Sonntag an der Böckinger Viehweide.
Dieses Banner hing noch am vergangenen Sonntag an der Böckinger Viehweide.  Foto: privat

„Es ist schwierig zu sagen, wer dahintersteckt“, sagt Andreas Schnepf. „Aber uns wäre es lieber, die Leute kommen zu uns und reden mit dem Bezirksbeirat“, betont der Sprecher der Stadtteilvertretung. „Auf jeden Fall ist eine Unzufriedenheit da“, stellt Schnepf fest.

Liegen die Gründe im geplanten Recyclinghof auf der Böckinger Viehweide? 

Ein Grund des wachsenden Unmuts, der sich im Stadtteil breitmacht, liegt an Plänen der Stadt Heilbronn, auf dem Parkplatz auf der Viehweide, der auch von der Union Böckingen, dem ESV Heilbronn und den Kletterern des Alpenvereins genutzt wird, einen Interims-Recyclinghof zu errichten. Dabei sollen auf dem Gelände rund 60 Parkplätze wegfallen. Seit die Pläne im April im Stadtteil durch Baubürgermeister Andreas Ringle öffentlich vorgestellt wurden, regt sich Widerstand. Teilnehmer sprachen nach dem Abend von einem Diktat der Stadt.

Unverständnis herrschte auch beim Bezirksbeirat, der zur Veranstaltung genauso wenig eingeladen war wie die Heilbronner Stadträte, die aus Böckingen kommen.   

„Heilbronn blockiert, Böckingen rebelliert“, steht auf einem Banner, das am Sonntag an der Eisenbahnüberführung in Böckingen Mitte hing.
„Heilbronn blockiert, Böckingen rebelliert“, steht auf einem Banner, das am Sonntag an der Eisenbahnüberführung in Böckingen Mitte hing.  Foto: privat

Protestaktion in Böckingen: Heilbronner OB reagiert mit Humor 

Immerhin hat die Stadtverwaltung inzwischen reagiert. „Der Oberbürgermeister nimmt die Plakate mit Humor und würde gerne mit dem offensichtlich gewitzten Absender oder der gewitzten Absenderin ins Gespräch kommen“, teilt die Sprecherin der Stadt mit. Gleichzeitig hat die Stadt eine Grafik entworfen, auf der „Prima Banner, aber mit uns kann man reden“ und die Telefonnummer der Verwaltung steht.

Schon im August waren an mehreren Stellen in Heilbronn-Böckingen Plakate angebracht. Sie enthielten Sprüche wie „Gestank ist hier Stadtteilkompetenz“, „Früher Parkplatz, heute Müllplatz“ und „Einst herrschten hier Gaukler – nun Verwaltung“. 

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