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Bildungscampus-Erweiterung
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Neue Multifunktionshalle in Heilbronn? Das sagen Konzertveranstalter

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Soleo-Bad und Eisstadion müssen der Erweiterung des Bildungscampus weichen. Es könnte eine Multifunktionshalle werden, auch für Konzerte. So fallen die Reaktionen aus der Branche aus.


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Heilbronn kommt seinem Traum näher, eine größere Kultur- und Konzerthalle zu bekommen. Weil der Bildungscampus in Richtung City wachsen will, sollen mittelfristig Rollsporthalle, Eisstadion und Soleo verschwinden und durch neue Gebäude an anderer Stelle ersetzt werden. Beim Eisstadion ist die Zielrichtung noch nicht entschieden: Es könnte auf eine Multifunktionshalle hinauslaufen.

Das hört Steffen Schoch, Geschäftsführer von Heilbronn Marketing (HMG), sehr gern. Heilbronn sei für große Künstler nicht attraktiv genug. "Wir können deren Hallengröße nicht anbieten."

Neue Halle für Heilbronn: Stadt steht in Konkurrenz zu Mannheim und Stuttgart

Heilbronn stehe hier in Konkurrenz mit Mannheim, Würzburg, Nürnberg und Stuttgart. Allein in die SAP-Arena in Mannheim passen 15.000 Besucher, bei der Harmonie in Heilbronn ist bei 2700 Besuchern Schluss. Steffen Schoch deutet zudem an, dass in das Kongresszentrum in der Innenstadt auch investiert werden müsse. Die Harmonie sei in die Jahre gekommen.

Wie groß eine Multifunktionshalle für Konzerte sein soll, will Steffen Schoch nicht bewerten. Er hofft aber darauf, dass der Markt beobachtet wird. "Mit einer Großveranstaltungshalle schaffen wir eine moderne Infrastruktur, die Heilbronn als Austragungsort für Kongresse, Tagungen und Fachmessen aber auch für Kulturveranstaltungen attraktiver macht." Der Bau einer Großveranstaltungshalle in Heilbronn ist seiner Ansicht nach ein wichtiger Schritt, "um unsere Stadt national und international als attraktiven Standort für Bildung, Wissenschaft, Kultur, Sport und Wirtschaft weiterzuentwickeln".

Künstler wie die Spider Murphy Gang Unplugged treten in der Heilbronner Harmonie auf. Heilbronn Marketing hofft auf eine neue Halle.
Künstler wie die Spider Murphy Gang Unplugged treten in der Heilbronner Harmonie auf. Heilbronn Marketing hofft auf eine neue Halle.  Foto: Berger, Mario

Neue Multifunktionshalle: Davon profitieren viele in Heilbronn

Von einer solchen Halle profitieren nicht allein Kulturinteressierte. Laut Steffen Schoch fördert sie insbesondere die Bereiche Tourismus, Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandel und Dienstleistungen. "Solche Angebote bringen Fachkräfte, Entscheider und Innovationen in die Stadt, was langfristig auch für unsere ansässigen Unternehmen und Institutionen aber auch für die gesamte Bürgergesellschaft von Vorteil ist."

Für Konzertveranstalter wie SKS Michael Russ GmbH aus Stuttgart ist Heilbronn attraktiv. SKS veranstalte "momentan aber eher mittelgroße Shows in der Stadt, die gut in die Harmonie passen", so Paul Woog von der Geschäftsführung. Eine mittelgroße Entertainment-Arena mit mindestens 3000 oder unbestuhlt mit 5000 Plätzen könne gut betrieben werden, sagt er. "Wenn es um Multifunktionalität geht, dann würden wir eher empfehlen, verschiedene Bespielungs- und Saalvarianten in unterschiedlichen Größen zu ermöglichen, beispielsweise auch eine Theaterversion mit halber Halle und ähnliches."

So bewerten Konzertveranstalter eine neue Multifunktionshalle für Heilbronn

Je besser eine Halle an Bedarfe angepasst werden könne und je günstiger die Produktionen dort realisiert werden können, umso konkurrenzfähiger werde sie. Paul Woog: "Jeder Euro Mehrkosten im Betrieb und jede zu starre Ausrichtung wird es schwieriger machen die Halle auszulasten."

Für Paul Woog ist eine Kombination von Eisstadion und Veranstaltungshalle auf den ersten Blick etwas schwierig. Die Porsche-Arena in Stuttgart, die auch als Kombilösung geplant worden sei, werde nicht als Eishalle betrieben. Der Betreiber betont gegenüber stimme.de, dass dafür der regelmäßige Sportbetrieb fehle.

Paul Woog ergänzt: Die Erfahrung zeige, dass die Doppelausrichtung bei Kombi-Hallen, also Sport-Kultur, oft nicht zufriedenstellend funktioniere. "Die Anforderungen sind zu unterschiedlich und die professionellen Entertainment-Produktionen haben inzwischen auch deutlich höhere Qualitätsansprüche an Räume, Technik und Logistik als noch vor zehn bis 20 Jahren."

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