Stimme+
Heilbronn
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Notsperrung der A6-Brücke? ADAC-Schreckensszenario ist unwahrscheinlich

   | 
Lesezeit  1 Min
audioAnhören
Erfolgreich kopiert!

Müsste die marode Autobahnbrücke der A6 über den Böllinger Bach in Heilbronn ungeplant gesperrt werden, wäre der finanzielle Schaden immens. Doch die ADAC-Studie wirft Fragen auf. 


Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Viele Autobahnbrücken in Deutschland sind in schlechtem Zustand. Der ADAC hat das zum Anlass genommen, eine Studie in Auftrag zu geben. Deren Ergebnisse wurden dieser Tage vorgestellt und hatten bundesweit ein großes Medienecho.

Ergebnis: Müssten zentrale Brücken im Autobahnnetz notgesperrt werden, ginge der volkswirtschaftliche Schaden ganz unabhängig von den Sanierungskosten in die Abermillionen. 

ADAC-Studie: Sanierungskosten wie bei Heilbronner A6-Brücke enorm

Auf einem unrühmlichen zweiten Platz der Schreckensliste landet die A6-Brücke über den Böllinger Bach bei Heilbronn-Biberach. Würde sie ungeplant gesperrt, weil sie die Belastung nicht mehr aushält, wären jährliche Kosten von 172 Millionen Euro die Folge.

Nach der Modellstudie des Dienstleisters PTV müssten Autofahrer in diesem Fall pro Jahr rund 140 Millionen Kilometer zusätzlich zurücklegen. Durch Umwegfahrten und Staus verlören sie rund fünf Millionen Stunden. Außerdem würden der Spritverbrauch, die CO₂-Emissionen sowie Lärm und Staus anwachsen, besonders auf den Ausweichstrecken.

Notsperrung der Heilbronner A6-Brücke ist unwahrscheinlich

Allein: Das in vielen Details skizzierte Szenario ist in diesem Fall äußerst unwahrscheinlich. Wie die Autobahnbaugesellschaft Via6West auf Nachfrage mitteilt, beginnen die Arbeiten für den Neubau der Brücke bereits im ersten Quartal 2026, also in wenigen Wochen.

Dreieinhalb Jahre soll es dauern, bis die Brücke ersetzt wird. Dass der Neubau kommt war lange bekannt und Teil der Vereinbarung zwischen Bund, Land und Via6West. Das Unternehmen kümmert sich um den Ausbau der Autobahn zwischen Wiesloch und Weinsberg und erhält im Gegenzug Pachteinnahmen.

Bis spätestens 2032, so hatte es die Stimme bereits vor drei Jahren berichtet, muss die alte Brücke mit Baujahr 1967 ersetzt sein. Haut es mit der aktuellen Planung hin, geht es drei Jahre schneller. Warum entfaltet der ADAC vor diesem Hintergrund mit großem Aufwand seine Hypothese einer drohenden Notsperrung?

ADAC: Start für Neubau der A6-Brücke war bei Studienvergabe nicht bekannt 

Wie der Automobilclub mitteilt, stand der Beginn des Neubaus bei Vergabe der Studie Anfang 2025 noch nicht fest. Kriterien für die Auswahl der untersuchten Brücken waren unter anderem eine Länge über 100 Meter, ein schlechter Zustand und ein Baujahr vor 1985. All das trifft auf die Böllinger-Bach-Brücke zu. Allerdings war auch Anfang 2025 bekannt, dass die nun vom ADAC vehement geforderte Sanierung, in diesem Fall ein Neubau, ausgemachte Sache ist. 

Im Vorfeld der eigentlichen Bauarbeiten sollen voraussichtlich bis Ende Februar 2026 Fällarbeiten im Baufeld erfolgen. Anschließend wird eine Behelfsumfahrung samt Behelfsbrücke eingerichtet, „um den Verkehrsfluss während der Bauzeit sicherzustellen“, wie Via6West mitteilt. 


Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben