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„Wundine on wheels“
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Mobiles Schwimmbad für Landkreis Heilbronn? Stiftung signalisiert Unterstützung

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Der Landkreis Heilbronn prüft die Anschaffung eines Schwimmbads auf Rädern für Kinder. Die CDU-Kreistagsfraktion hatte die Idee, Unterstützung signalisiert die Josef-Wund-Stiftung.


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2022 schickte die Josef-Wund-Stiftung, die auf den verstorbenen Bäderkönig und Unternehmer Josef Wund zurückgeht und zu der auch die Badewelt Sinsheim gehört, die erste „Wundine on wheels“ in Baden-Württemberg auf Tour. Seither sind drei weitere hinzugekommen.

Rund 3500 Kinder wurden bisher in den zwei Meter breiten und sechs Meter langen Miniaturhallenbädern ans Schwimmen herangeführt. Die Nachfrage nach den Schwimmmobilen ist groß, wie Christoph Palm, Vorstand der Stiftung, und Andreas Schaffer, Projektleiter der Wundine-Schwimmakademie, in Eberstadt erläuterten. Bis Ende 2027 seien die Mobile ausgebucht.

Mobiles Bad „Wundine on wheels“: Mini-Hallenbad in Eberstadt

In Eberstadt steht aktuell noch bis Anfang Dezember eines der Mini-Hallenbäder, die alles andere als ein PR-Gag seien, wie Palm und Schaffen beim offiziellen Start vor Ort betonten. In den kleinen Becken könne man sehr wohl schwimmen lernen. Das Wesentliche seien Wassergewöhnung und Wasserbewältigung, der Rest sei keine große Hürde mehr.

Inzwischen begleite die Uni Tübingen das Projekt wissenschaftlich. Erste Ergebnisse der Studie seien vielversprechend: Vor allem bei eher ängstlichen Kindern sei der Lernerfolg in den geschützten, kleinen Becken groß, ebenso bei Jungen und Mädchen, die sich leicht ablenken lassen. 

Über zehn, zwölf Wochen machen Kinder aus Eberstadt und aus der näheren Umgebung erste Schwimmerfahrungen in der Wundine, die außer mit dem 1,10 Meter tiefen Becken auch mit Duschen, Toilette und Umkleide ausgestattet ist.  In Hardthausen steht derzeit ebenfalls einer der umgebauten Lkw-Auflieger für das Training in Kleingruppen.

Mobiles Schwimmbad: CDU-Fraktion im Heilbronner Kreistag brachte Prüfantrag ein 

Im vergangenen Herbst hatte die CDU-Fraktion im Heilbronner Kreistag dem Landratsamt eine Hausaufgabe mitgegeben: Die Kreisverwaltung möge prüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen der Landkreis Heilbronn ein eigenes Schwimmmobil anschaffen und dauerhaft betreiben könnte. Dazu sollte der Bedarf in den 46 Kreiskommunen abgefragt werden. Außerdem bat die CDU um Kontaktaufnahme mit der Wund-Stiftung, die sich auch als Impulsgeber sieht und ihr Know-how gerne weitergibt.

Hintergrund der CDU-Initiative ist, dass laut einer Studie im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) immer weniger Grundschulkinder schwimmen können. Und dass es oft schwierig ist, den eigentlich im Bildungsplan vorgesehenen Schulschwimmunterricht zu organisieren. 

Anfang des Jahres machte ein mobiles Schwimmbad der Josef-Wund-Stiftung zum ersten Mal im Landkreis Heilbronn Station, nämlich in Jagsthausen.
Anfang des Jahres machte ein mobiles Schwimmbad der Josef-Wund-Stiftung zum ersten Mal im Landkreis Heilbronn Station, nämlich in Jagsthausen.  Foto: Seidel, Ralf

Schwimmmobil im Landkreis Heilbronn: Wie könnte die Organisation aussehen?

Die Stuttgarter Stiftung ist offensichtlich bereit mehr zu tun, als den Landkreis in dieser Sache nur ideell zu unterstützen. Man freue sich über Gedanken wie die der CDU-Kreistagsfraktion, sagte Stiftungsvorstand Palm. „Wir unterstützen gerne und geben gerne Auskunft. Und wir können uns vorstellen, einen habhaften Beitrag zu leisten, wenn der Landkreis Heilbronn hier Musterlandkreis werden will.“

Bisher betreibt noch kein Landkreis ein eigenes Hallenbad auf Rädern. Es gebe ja noch andere namhafte Stiftungen in der Region, die sich womöglich ebenfalls einbringen wollen, spielte Palm augenzwinkernd auf die Schwarz-Stiftung an. Andreas Schaffer verwies auf Gespräche mit der Landkreisverwaltung, die in den zurückliegenden Monaten bereits stattgefunden hätten. Es ging dabei auch um die Organisation der Schwimmkurse, und ob die Volkshochschule (VHS) Unterland in diese eingebunden werden könnte, zum Beispiel in die Belegung der Kurse.   

Die Pressestelle im Landratsamt hält sich auf Stimme-Nachfrage eher bedeckt. Sprecher Andreas Zwingmann bestätigt einen „intensiven Austausch mit der Wund-Stiftung sowie der VHS“. Das Thema Schwimmmobil soll, so Zwingmann, im Rahmen der Haushaltsplanung für 2026 im Kreistag beraten werden. 

Der Bau einer Wundine kostet mehrere hunderttausend Euro. Es braucht aber auch qualifiziertes Personal. Bei den Schwimmmobilen im Besitz der Wund-Stiftung finanziert die Stiftung die Schwimmtrainer, ebenso die Wartung des Bades. Reinigungs-, Strom-, Wasser- und Abwasserkosten übernimmt die jeweilige Kommune, die auch einen befestigten Standplatz zur Verfügung stellt. 

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