Roigheim stellt neben Adelsheim und Schefflenz als Eigentümer Grund und Boden für die Anlagen pachtweise zur Verfügung, je nach Standort zudem Flächen für die Einspeisestation und Zufahrtswege zur Baustelle. Aktuell seien drei Anlagen auf Gemarkung Roigheim geplant, so Bürgermeister Michael Grimm. Die Grundsatzbeschlüsse hat der Gemeinderat einstimmig getroffen. „Die potentiellen Pachteinnahmen verbessern unsere Haushaltssituation enorm.“ fee
Windpark im Waidachswald soll 2028 in Betrieb gehen: Antworten auf wichtigste Fragen
Im Waidwachswald ist der größte Windpark Baden-Württembergs geplant. Der Energieversorger Vattenfall informiert als Betreiber über die Planung des Großprojekts bei Roigheim.
Die Pläne für den größten Windpark in Baden-Württemberg schreiten voran. Für die Realisierung dieses Großprojekts haben sich die Kommunen Roigheim, Adelsheim und Schefflenz zusammengetan. In einer Infoveranstaltung hat der Energieversorger Vattenfall als Betreiber jüngst die Öffentlichkeit über die aktuelle Planung informiert, die sich wie folgt darstellt:
Windpark im Waidachswald: Was ist konkret geplant?
„Geplant sind derzeit 17 Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von je 6,8 Megawatt (MW)“, erklärt Lutz Wiese, Pressesprecher von Vattenfall.
Warum eignet sich der Waidachswald als Standort für die Windenergieanlagen?
Eine der größten Herausforderungen der Windenergie sei es, Flächen mit entsprechender Größe zu finden, die allen Kriterien der Windenergienutzung entsprechen. „Dazu gehören im Wesentlichen das Einhalten der Mindestabstände zur vorhandenen Wohnbebauung, die Berücksichtigung vorhandener Schutzgebiete, in denen Windenergie ausgeschlossen ist, die Berücksichtigung der Belange der zivilen und militärischen Luftfahrt und ausreichende Windhöffigkeit“, so Lutz Wiese. Der Waidachswald erfülle all diese Kriterien.
Wer ist am Projekt des Windparks im Waidachswald beteiligt?
„Die Eigentümer der Flächen sind die Kommunen Adelsheim, Roigheim und Schefflenz. Vattenfall hat Mitte 2022 den Zuschlag der Ausschreibung erhalten“, sagt Wiese. Eine direkte finanzielle Beteiligung am Windpark sei den drei Kommunen und zwei weiteren Bürgerenergiegenossenschaften eingeräumt. „Die Bürger können sich über die Genossenschaften am Windpark beteiligen und so direkt an der Energiewende teilhaben. Darüber hinaus bietet Vattenfall ein Bürgerstrombonus ab Inbetriebnahme an.“
Welche Aufgabe hat Vattenfall?
„Vattenfall ist für die Planung des Windparks verantwortlich, stellt die Unterlagen für die Genehmigung zusammen und wird den Windpark bauen und betreiben“, so Wiese.
Wie ist das Projekt im Waidwachswald in Relation zu anderen Windparks einzuordnen?
Das Besondere am Windpark Waidachswald sei die große zusammenhängende Fläche. Lutz Wiese: „Das Projekt ist im Vergleich zu anderen in Baden-Württemberg relativ groß und bündelt so die Windenergienutzung an einem Ort.“
Wie sieht der Zeitplan aus?
Ende dieses Jahres soll der Genehmigungsantrag eingereicht werden. Die darauf folgende Genehmigungsphase dauere ein bis zwei Jahre. Nach derzeitigem Stand soll dann Anfang 2027 mit dem Bau der genehmigten Anlagen begonnen werden.
Wo befindet sich Vattenfall gerade im Prozess?
„Die meisten für die Genehmigung erforderlichen Untersuchungen sind abgeschlossen. Derzeit stellen wir die Unterlagen für die Antragstellung zusammen“, erklärt Lutz Wiese. Der nächste Schritt sei dann die Beantragung der erforderlichen Genehmigungen.
Für wann ist die Inbetriebnahme geplant, und wie geht es anschließend weiter?
Nach derzeitigem Stand ist die Inbetriebnahme des Windparks für 2028 geplant. Darauf folgen dann 25 Jahre Betrieb mit Verlängerungsoption um fünf Jahre und anschließendem Rückbau der Anlagen. Ein klassisches Windkraftprojekt erstreckt sich somit von der ersten Planung bis zum Rückbau der Anlagen über bis zu 35 Jahre.
Kritiker sehen durch den Windpark Gefahren für den Wald und das Ökosystem. Wie geht das Unternehmen damit um?
Frühzeitige Aufklärungsarbeit schaffe Akzeptanz, so Lutz Wiese. Vattenfall gehe deshalb in den Austausch mit den Bürgern und Verbänden vor Ort. „Es wurden frühzeitig lokale Naturschutzverbände wie Nabu und BUND eingebunden und Informationen ausgetauscht. Es gab Waldspaziergänge mit einem örtlichen Förster und Interessierten, um insbesondere über den Zustand des Waldes und allgemein über das Thema Windenergie zu informieren.“
Bei Infoveranstaltung stehe man zudem Rede und Antwort. Aus Dialogen mit den Anwohnern vor Ort wisse man, dass das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien gestiegen sei: „Den berühmten Satz „Not In My Backyard“ (zu deutsch: „Nicht in meinem Hinterhof“) hört man im Vergleich zu früheren Projekten jetzt deutlich weniger.“