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Weiter Streit um Entwicklung in Neckarsulm

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Streit um Entwicklung der Innenstadt wird wieder aufgewärmt. Verbandsdirektor sagt Beratung ab: „Wille zur Veränderung fehlt.“ Händler stimmen zu, sehen die Schuld aber bei der Verwaltung. 

Wird für die Innenstadt in Neckarsulm zu wenig getan? Händler und Stadtverwaltung sind sich nicht einig.
Wird für die Innenstadt in Neckarsulm zu wenig getan? Händler und Stadtverwaltung sind sich nicht einig.  Foto: privat

Anfang des Jahres hatten sich Händler aus der Neckarsulmer Innenstadt in einem Brandbrief an die Verwaltung und die Öffentlichkeit gewandt. Die Geschäftsleute hatten in ungewöhnlicher, bisher nicht da gewesener Schärfe, die kritische Lage des Gewerbes in der Neckarsulmer Innenstadt wegen nicht eingehaltener Absprachen und verfehlten Entwicklungen seitens des Rathauses angeprangert. 

Konkret war die Rede von „Parkplatzvernichtung“ und dem „Abwärtstrend in der Marktstraße“. Die geplante Umgestaltung des Parkplatzes am Zweiradmuseum wurde im Sommer in einem Bürgerentscheid zum Schlossplatz abgelehnt. Die Rathausspitze um Oberbürgermeister Steffen Hertwig hatte daraufhin zugegeben, die Stimmung in der Bevölkerung falsch eingeschätzt zu haben und wollte künftig mehr auf die Wünsche achten. 

Verbandsdirektor: Wille zur Veränderung in Neckarsulm nicht erkennbar

Mit einer Veröffentlichung im Neckarsulmer Amtsblatt „Journal“ scheint Hertwig nun aber wieder Öl ins Feuer zu gießen. „Unsere Innenstadt braucht einen neuen, positiven Impuls“, schreibt der OB und fordert die Akteure auf, „sich gemeinsam für das Wohl der Stadt zu engagieren“. Dann wird der Direktor des Verbands Region Heilbronn Franken, Andreas Schumm, zitiert: ein Wille zur Veränderung sei nicht erkennbar, es fehle in Neckarsulm an einer gemeinsamen Grundlage, die künftige Entwicklung der Innenstadt zu diskutieren.

Auf Nachfrage von stimme.de will der Verbandsdirektor seinen Brief nicht im Original zur Verfügung stellen, da der Adressat die Stadtverwaltung sei. Im Gemeinderat kritisierte Gerald Friebe (FDP) die Veröffentlichung. „Die Art und Weise, wie die Verwaltung die Aussagen von Herrn Dr. Schumm im Neckarsulmer Journal wiedergegeben hat, ist politisch unklug und kommunikativ ein Fehler.“ Der Tonfall schade dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und trage nicht zu einer konstruktiven Atmosphäre bei, so Friebe. „Aufgabe der Verwaltung wäre es vielmehr, Haltung zu zeigen und den Blick nach vorne zu richten, statt alte Gräben weiter zu vertiefen.“

Veröffentlichung „reines Nachtreten eines schlechten Verlierers“

Auch vom Arbeitskreis Innenstadt kommt Kritik. Simon Berthold stimmt zwar zu, dass ein „Wille zur Veränderung“ nicht zu erkennen sei, versteht aber nicht, „dass ausgerechnet Händler und Bürgerinitiative nicht an Veränderungen interessiert sind“, während der Stadtverwaltung ein positives Bemühen attestiert werde. Man habe von Seiten der Geschäftsleute immerhin 50 Vorschläge gemacht, wie die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessert werden könnte. Die jetzige Veröffentlichung der Stadtverwaltung sei daher nicht mehr als „reines Nachtreten eines schlechten Verlierers, der seine Niederlage auch nach einem halben Jahr noch nicht verwunden hat“.

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