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Das sind die besten Weine auf dem Heilbronner Weindorf – Sommelière mit Lob

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Bei einer Premiumprobe wurden vor Start des Heilbronner Weindorfs die 19 besten Tropfen verkostet. Wie die Weine heißen und was sie so besonders macht.


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Kulinarisch und vinologisch auf höchstem Niveau bewegte sich eine Premiumprobe, bei der im Heilbronner Ratskeller die von einer Jury ermittelten 19 besten Weindorf-Tropfen und ein viergängiges Menü rund 100 Feinschmecker mit der Zunge schnalzen ließen. Moderatorin Natalie Lumpp fand dazu – auch in Kurzinterviews mit den Produzenten – passende Worte, manche setzen auch weinbaupolitische Akzente.

„In der Weinwirtschaft ändert sich derzeit so enorm viel“, betonte Steffen Schoch von der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) mit Blick auf Klimawandel, Kostendruck, Fachkräftemangel, Preisverfall und daraus resultierende Brachen. So sei das Weindorf auch eine Plattform des Austauschs, welchen Wert die Arbeit im Wengert hat, welchen Preis Wein haben muss und welchen Beitrag die Bewirtschaftung der Weinkulturlandschaft im Zusammenhang mit Ökologie, Ökonomie und Nachhaltigkeit habe. „Das muss mehr denn je im Bewusstsein der Menschen ankommen“, forderte Schoch. Gerade auch die Bewerbung Heilbronns als European Green Capital biete beste Voraussetzungen dafür, um das zu kommunizieren.

Bei der Weinprobe mit der Star-Sommeliére wurden die besten Weine des Heilbronner Weindorfs verkostet.
Bei der Weinprobe mit der Star-Sommeliére wurden die besten Weine des Heilbronner Weindorfs verkostet.  Foto: Seidel, Ralf

Heilbronner Weindorf: Sommelière Natalie lobt Innovationskraft der Jungwinzer

Star-Sommelière Natalie Lumpp lobte die Region zunächst für ihre starken Jungwinzer, deren Innovationskraft und Streben um Nachhaltigkeit. Das zeige etwa die Zertifizierung des Weinguts Albrecht-Kiessling mit dem Fair´n Green-Siegel. „Es ist uns das Wichtigste, allumfassend unseren Betrieb weiterzuentwickeln. Nachhaltig ist, wenn wir ökologische, ökonomische und soziale Aspekte analysieren, sichtbar darstellen und uns auf dieser Basis generationenfreundlich und kontinuierlich weiterentwickeln“, so Luisa Albrecht.

Sie hatte zum zweiten Gang mit „Tortellini von der Blutwurst an Meerrettichschaum mit gebratenen Pfifferlingen“ einen „schicken und schlanken“ Chardonnay mit Weißburgunder dabei. Der unkomplizierte Muschelkalk Silvaner von der Weinkellerei Hohenlohe passte ebenso vorzüglich wie der Cellarius Grauburgunder vom Weinkonvent Dürrenzimmern und der neue Saignée Rose der Genossenschaftskellerei Heilbronn, zu dem Willy Keicher mit einem Schmunzeln anmerkte, dass er so „strubbelig sei wie der Kellermeister in Grantschen“. Aber man könne bei diesem Wein auch viel erzählen und zeigen, dass auch ein großer Betrieb Feinheiten herstellen könne.

Ein Hoch auf die Premiumweine des Heilbronner Weindorfs mit (von links) Rainer Mosthaf, Natalie Lumpp und Daniel Drautz.
Ein Hoch auf die Premiumweine des Heilbronner Weindorfs mit (von links) Rainer Mosthaf, Natalie Lumpp und Daniel Drautz.  Foto: Krauth, Kilian

Feine Weiße und starke Rote Weine auf dem Heilbronner Weindorf

Zum Einstieg servierte das Ratskellerteam um Rainer Mosthaf einen erfrischenden „Mango-Avocadosalat mit roten Zwiebeln und gebratenen Hummerkrabben“. Der ausdrucksstarke Fleiner Riesling Sankt Veit der WG Heilbronn, der im Holzfass gereifte Sauvignon Blanc Fumé mit leichten Rauchnoten und zartem Schmelz vom Amalienhof und der würzige Sauvignon Blanc vom Weinpalais Nordheim stellten die Leistungsfähigkeit Württembergs unter Beweis. 

Auch der „Zwischengang“ mit dem Merlot „Edelstein“ der Winzer vom Weinsberger Tal, dem „schwäbischen Italiener" namens  "Bockstark“ von Rolf Willy und der sortentypische Lemberger „Orgelwein“ der WG Heilbronn demonstrierten die Bandbreite der „großartigen Rotweine als Stärke Württembergs“, wie Lumpp anmerkte. „Wir müssen den Neid ablegen und uns gemeinsam über den Erfolg der Kollegen freuen und dabei nicht den Mut verlieren“, forderte Jürgen Willy die Kollegen auf.

Wein-Verkostung macht Lust auf kühlere Weindorf-Abende

Zum Hauptgang „Brasato vom Rind im Lemberger geschmort mit Serviettenknödel und Gemüse der Saison“ ließen vielschichtige Rotweine ihre Aromen-Muskeln spielen. Der "Signum I" Lemberger der Weingärtner Stromberg-Zabergäu, die Rotwein-Cuvée „Der Spinger“ vom Weingut Springer, die „Cuvée Cabernet“ der Heuchelberger Weingärtner und der Lemberger vom Jungwinzerprojekt Triebwerk der WG Heilbronn machten Lust auf die kühleren Weindorfabende. 

Dass zur Käsevariation vom Wochenmarkt-„Käseonkel" Jan Euchler mit Feigen-Curry-Chutney, Trauben und Nüssen eher leichtere Rotweine passen, genossen die Gäste zusammen mit dem Trollinger der Weinschwestern Bihlmayer aus Löwenstein, dem Schwarzriesling aus der Poetenserie der Lauffener Weingärtner und dem Spätburgunder vom Weingut G.A. Heinrich. „Wir Wengerter müssen alle das Ziel haben, die von unseren Enkeln geerbten Weinberge verantwortungsbewusst zu hegen und zu pflegen.

Weinbaupolitische Denkanstöße zum Ausklang der Weinprobe

Wengerter-Urgestein Martin Heinrich gab den Gästen einige Denkanstöße mit auf den Heimweg: „Wir müssen unser Tun und Handeln zu Ende zu denken und nur die Fußstapfen hinterlassen, in denen auch unsere Kinder und Enkel noch gehen können“, sagte er und bezeichnete es als „eine Schande“, dass heute im Weinberg kaum mehr Mindestlohn verdient werde. Das müsse sich wieder ändern, „wenn man die jahrtausendealte Kulturlandschaft nicht aufs Spiel setzen will“.

Premiere des neuen Heilbronner Orgelweins für die Kilianskirche
Premiere des neuen Heilbronner Orgelweins für die Kilianskirche  Foto: Krauth, Kilian

Spenden für die Sanierung: Neuer Orgelwein für die Kiliankirche

Beide Orgeln der Heilbronner Kilianskirche müssen umfassend und nachhaltig saniert werden. Die Kosten von geschätzt einer knappen Million Euro muss die Heilbronner Kilianskirchengemeinde allein aus Spenden finanzieren. Dazu hat sie, aber auch der Verein der Freunde der Kilianskirche, unter dem Motto Klangraum einige spezielle Spendenaktionen organisiert.

Unter anderem gibt es einen eigens von der Genossenschaftskellerei Heilbronn ausgebauten Orgelwein. So nach dem Motto: Klang und Genuss. Dabei handelt es sich um einen 2022er maischevergorener Lemberger trocken, der rund 14 Monate im großen Holzfass reifen konnte. Er wird zu einem Preis von 10 Euro verkauft, davon fließen 2,50 Euro in das Orgelprojekt. Eine erste Präsentation des Weins fand im Rahmen der Weindorf-Premium-Weinprobe statt. Außerdem ist der Orgelwein beim Happy-Day am 11. September an den Weindorf-Ständen der Genossenschaftskellerei zu haben sowie am 5. Oktober ab 19 Uhr in der Kilianskirche nach dem Orgel-Meisterkonzert. Der Verkauf erfolgt dann im Anschluss an alle Musikveranstaltungen in der Kilianskirche sowie an verschiedenen Verkaufsstellen in der Innenstadt. 

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