Verdorbene Zutaten: Lebensmittelverstöße bei Eppinger Pizzahaus
Beim Pizzahaus Richen in Eppingen fanden Kontrolleure auf einzelnen Zutaten "sehr hohe Keimgehalte und Schimmelpilzbeläge". So reagiert der Inhaber.

Im Raum Heilbronn beanstandeten Kontrolleure zuletzt Lebensmittelverstöße im Zusammenhang mit Tieren. In einer Filiale einer Brackenheimer Bäckerei ging es um Mäusekot, in einem anderen Fall, bei Panther-Pizza, um tote Insekten. Und auch bei einer jetzt bekannt gewordenen Kontrolle steht wieder eine Pizzeria im Fokus – wenn auch diesmal Tiere keine Rolle spielen.
Am 11. Juli inspizierten Behörden-Mitarbeiter nach Angaben von verbraucheninfo-bw das Pizzahaus Richen in Eppingen und fanden dabei nach eigenen Angaben "offensichtlich verdorbene beziehungsweise verschimmelte Lebensmittel" vor, die der Beschreibung zufolge auch verkauft werden sollten. Der Fall ist auf der Seite des Ministeriums für Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) öffentlich einsehbar.
Wie aus dem Bericht hervorgeht, entnahmen die Kontrolleure fünf Verdachtsproben und leiteten sie dem Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart zur Beurteilung weiter.
Verdorbene Zutaten beim Pizzahaus in Eppingen gefunden – das sagt der Inhaber
Das Amt habe vier Proben als für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet und somit als nicht sicher eingestuft, heißt es auf der Verbraucherinfo-Seite. Bei den beanstandeten Lebensmitteln und Zutaten handelte es sich den Angaben nach um Reis, Pilze, Feta und Artischocken. Das Untersuchungsamt aus Stuttgart bemängelte "sehr hohe Keimgehalte, erhöhte Gehalte verderbniserregender Hefen und augenscheinlich weiße Schimmelpilzbeläge" (auf den Pilzen).
"Wir benutzen immer frische Ware, bisher hat sich noch kein Kunde bei uns beschwert", sagt Mohammad Shafique, Betriebsinhaber des Pizzahauses Richen in Eppingen, zu den Anschuldigungen. Die Ergebnisse der Lebensmittelkontrolle nimmt er aber ernst. So kauft er beispielsweise bei den Artischocken künftig kleinere Dosen, um sicherzustellen, dass die Ware nicht so leicht verdirbt.
Nach Kontrolle: So will Pizzahaus in Eppingen künftig Lebensmittelverstöße vermeiden
Auch bei frisch zubereiteten Speisen wie dem Reis versuche er, die Mengen begrenzt zu halten, damit sich dort keine gesundheitsgefährdenden Keime bilden können. Lebensmittel wie der Reis werden zudem regelmäßig probiert, stets gekühlt und maximal einen Tag später noch serviert, so Shafique weiter. Mittlerweile habe eine Nachkontrolle vom Gesundheitsamt stattgefunden, bei der es nach Angaben von Shafique nichts mehr zu beanstanden gab. "Es ist alles wieder in Ordnung", so der Restaurantbetreiber.
Damit scheint auch eine Geldstrafe durch das Landratsamt für das Pizzahaus in Eppingen vom Tisch. Die hätte nämlich bei erneuten Lebensmittelverstößen gedroht. Nach Angaben von Shafique hätte er bei erneuten Verstößen eine Geldbuße von 350 Euro zahlen müssen.