U17 fast am Ziel: Durch enge Kurven geht es Richtung Technikmuseum Sinsheim
Am Sonntag kommt das U-Boot nach vier Wochen Fahrt im Technikmuseum in Sinsheim an. Am Freitag musste der Koloss allerdings noch einen schwierigen Streckenabschnitt überwinden.
Fast vier Wochen, nachdem sich U17 in Speyer auf die Reise gemacht hat, ist das Ziel nun zum Greifen nah. Seit Donnerstag rollt das U-Boot über Sinsheimer Gemarkung, am Sonntag kommt es dann endlich im Technikmuseum an. Vorher wird es allerdings noch mal kniffelig. Welche Etappen bis zum Ziel noch anstehen, lesen Sie hier.
Auf dem Weg vom Sinsheimer Ortsteil Hilsbach geht es am Freitagmorgen nach Weiler. Mit einiger Verzögerung, denn am Kreisverkehr am Ortseingang muss erst noch Erde entfernt werden, um für den Stahlkoloss ausreichend Platz schaffen. Die Zuschauer an der Strecke stört das nicht. Wann sieht man schon mal ein U-Boot durch den Ort fahren. Nachdem die Hürde überwunden und das Ortsschild passiert ist, brandet kurz Applaus auf.

Sinsheim ist gut vorbereitet auf die Zielankunft
Mittendrin steht Sinsheims Noch-OB Jörg Albrecht. Den ganzen Morgen sei er schon vor Ort. Und das, obwohl am Abend noch seiner offizielle Verabschiedung ansteht. „Das ist einfach gigantisch für unsere Stadt“, sagt Albrecht mit leuchtenden Augen. „Es gibt eigentlich keine bessere Werbung.“ Dem Museumspräsidenten Hermann Layher könne man nur danken für dieses Highlight. Wenn U17 am Sonntag auf dem Gelände des Technikmuseums ankommt, sei man darauf genauso gut vorbereitet wie auf die restlichen Kilometer.
Denn bevor das große Finale beginnt, muss das Boot erstmal die kurvige Strecke von Weiler in die Kernstadt überwinden. Dafür wurden die Leitplanken abmontiert, um ausreichend Platz zum Rangieren zu haben. Doch bevor das Startsignal zur Abfahrt gegeben werden kann, sieht sich das Team mit einem Hindernis konfrontiert: Ein Zebrastreifen-Schild muss abmontiert werden. Das kostet wieder wertvolle Zeit. Und schließlich setzt auch noch Regen ein. Weil die Straßen nun rutschig sein könnten, wird ein weiterer Lkw hinzugezogen.
U17 ist größer als gedacht
Zum ersten Mal dabei ist an diesem Freitag Martin Rüter. Der ehemalige Forstamtsleiter des Landkreises Heilbronn hat seine Hündin Emma mitgebracht. Sie sitzt sicher in einem auf den Gepäckträger gespannten Korb, während ihr Herrchen fasziniert beobachtet, wie sich U17 durch die engen Gassen von Weiler schlängelt. Größer als gedacht empfindet er das über 48 Meter lange Boot. So geht es vielen, die bisher bei keiner der Stationen an Land vor Ort waren.
Immer an vorderster Front ist hingegen Michael Einkörn. Der Leiter des Projekts U-Boot-Transport begleitet den Tross, der teilweise an eine Tour de France-Etappe erinnert – nur eben in Zeitlupe – seit Tag eins. Einen Lagerkoller gebe es beim Team nicht. Obwohl die Männer und Frauen bereits seit fünf Wochen jeden Tag miteinander verbringen und auch schon einige Nachtschichten bewältigt haben. Am Steuer sitzt nach wie vor Frieder Saam. „Er musste bei der Ankunft in Hilsbach gemeinsam mit dem Ortsvorsteher ein Fass Bier anstechen“, erzählt Einkörn lachend.

Hohe Belastung fordert ihren Tribut
Wirklich schief gegangen sei in den vergangenen Wochen nichts. Mehrere Bremszylinder seien kaputt gegangen und ausgetauscht worden. Bei der Belastung, die der Anhänger vor allem in den Kreisverkehren ausgesetzt ist, eine überschaubare Anzahl. 350 Tonnen wiegt das Boot weiterhin, 30 Achsen und 240 Räder sind nötig, um U17 an den Zielort zu bringen.
Dem kommt der Tross am Freitagnachmittag schon sehr nahe. Ein vorletzter Halt wird an der Pre Zero Arena eingelegt, Samstagabend geht die Fahrt dann weiter in die Dietmar-Hopp-Straße, bevor der Koloss am Sonntag in seiner neuen Heimat, dem Technikmuseum Sinsheim, ankommt – und mit einem großen Fest nach vier Wochen Fahrt begrüßt wird.