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U-Boot-Transport mitten in der Nacht – 1000 Zuschauer bei Spektakel in Bad Rappenau

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Das U-Boot U17 hat die Nachtetappe gemeistert. In der Nacht auf Donnerstag ging es über die Bahngleise in Bad Rappenau. Zuvor musste es zur Seite gekippt werden. Wieder verfolgten zahlreiche Schaulustige das Spektakel.

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Die monatelangen Vorbereitungen haben sich ausgezahlt: Ohne Probleme hat U17 in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Bahngleise in der Bad Rappenauer Innenstadt überquert und damit einen weiteren Schritt in Richtung Sinsheimer Technikmuseum gemacht. Zuvor hatte die Kurstadt den Zwischenstopp des U-Boots U17 mit einem großen Fest gefeiert

U-17 zur Seite geneigt: Oberleitungen an Bahnübergang von Stromnetz genommen

Rund 1000 Zuschauer verfolgen das Spektakel, für das das Boot bereits am Mittag auf die Seite geneigt worden war. Denn unter den Oberleitungen wäre sonst kein Durchkommen. Die müssen für die Durchfahrt außerdem vom Stromnetz genommen werden. Dafür wird der Zugverkehr ab 23.20 Uhr komplett eingestellt. Ein halbes Jahr Vorlauf habe man für die Aktion benötigt, erzählt Michael Einkörn. "Es gibt spezielle Richtlinien, die eingehalten werden müssen", so der Projektleiter des Transports.

Kurz nach Mitternacht überquert U17 die Bahngleise in Bad Rappenau. Dafür wurde der Strom in den Oberleitungen abgestellt.
Kurz nach Mitternacht überquert U17 die Bahngleise in Bad Rappenau. Dafür wurde der Strom in den Oberleitungen abgestellt.  Foto: Hofmann, Elfi

U-Boot-Transport durch Bad Rappenau: Ampelanlagen müssen weichen

Für jeden nötigen Arbeitsschritt gebe es einen anderen Ansprechpartner. Einfach ohne Genehmigung die Schranke abbauen? Das ist nicht möglich. Letztendlich ist das allerdings auch gar nicht nötig. Lediglich die Ampelanlagen müssen aus dem Boden gezogen und sicher auf die Seite gelegt werden, um genug Platz zu schaffen für den Anhänger samt vorgespanntem Lkw.

Den fährt auch an diesem Abend wieder Frieder Saam. Gelassen wie immer steigt er kurz vor Mitternacht in sein Fahrzeug und lässt den Motor an. Stück für Stück bewegt sich der Anhänger mit dem 350 Tonnen schweren Boot auf den Bahnübergang zu. Nach wenigen Minuten ist die Fahrt auch schon wieder vorbei - und eine erneute Premiere geglückt. Kurz brandet Applaus auf. Auch wenn sich der Zeitplan etwas verschoben hat.


U-17-Transport: Bad Rappenauer Fassaden bleiben heil

Jetzt muss U17 allerdings noch um den Kreisverkehr herumfahren. Weil es diesmal nach links geneigt wurde, ist der Schwerpunkt ein anderer. "In diese Richtung liegt dann mehr Gewicht", erklärt Michael Einkörn. "Deshalb haben wir auch neu austariert." Doch auch den Kreisel bewältigt das Team ohne Probleme. Kurz bleibt der Transport stehen, als es am Reisebüro vorbeigeht. Der Winkel scheint etwas zu spitz. Aber auch an dieser Stelle wird keine Fassade touchiert.

Um einiges enger ging es hingegen am Dienstag bei der Fahrt von Siegelsbach in die Kurstadt zu. Keine zwei Finger breit passten da zwischen Boot und die Häuser in der Siegelsbacher Straße.


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Am Wochenende geht es für U17 weiter nach Ittlingen

Jetzt muss das zukünftige Museumsstück nur noch wieder in eine aufrechte Position und in seine Parkposition gebracht werden. Bis zum Mittag machen die Mitarbeiter Pause, dann fährt der Schubverband zur Straßenmeisterei in Bonfeld. Von dort geht es am Wochenende weiter Richtung Ittlingen. Die Bad Rappenauer haben also noch ausreichend Zeit, um sich von dem Koloss zu verabschieden. 

Auch für das Team sei der Aufenthalt in der Kurstadt "unglaublich" gewesen, sagt Michael Einkörn. "Wie wir in der Stadt willkommen geheißen wurden, war toll." Besonders das U-Boot-Lied der Dorfpiraten hat es dem Projektleiter angetan. "Das ist rundum gelungen. Ich bin total fasziniert, wie die Leute darauf abgehen."

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