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U17 bekommt zwei Songs: Historisches U-Boot inspiriert Bad Rappenauer Musiker

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Bad Rappenau im U17-Fieber: Gleich zwei neue Songs widmen sich dem historischen U-Boot, das gerade nach Sinsheim transportiert wird. Nicht jede Zeile ist jugendfrei.

Aus einer Schnapsidee wird ein lokaler Hit: Musiker haben ein eigenes Lied über das U-Boot geschrieben.
Aus einer Schnapsidee wird ein lokaler Hit: Musiker haben ein eigenes Lied über das U-Boot geschrieben.  Foto: Harry Sigmund (links), Elfi Hofmann (rechts), Montage: HSt

Das Herz des einen schlägt seit seiner Kindheit für deutschen Schlager, die anderen stehen eher auf härtere Klänge. Gemeinsam haben Peter Trunzer und die Dorfpiraten allerdings eines: die Vorfreude auf U17. Das 48 Meter lange U-Boot wird in der kommenden Woche auf seinem Weg ins Sinsheimer Technikmuseum durch Bad Rappenau fahren. Inspiration genug, um gleich zwei Lieder zu schreiben. 

U-Boot U17 bekommt Liebeslied: Erste Version war nicht jugendfrei

Peter Trunzer konzentriert sich dabei voll auf die Liebe, die ihn wie einen Torpedo trifft. Die Botschaft: „Unter mancher Oberfläche findet auch mal ein Kampf statt.“ Der wurde auch im heimischen Zimmerhof kurz ausgefochten. Denn eigentlich war das Lied in seiner ersten Version nicht ganz jugendfrei. „Meine Frau hat dann die ganz schlimmen Zeilen zensiert“, sagt der musikalische Mediziner lachend. Das mache sie öfter, wenn ihr Mann in ihren Augen über das Ziel hinausschießt.

„Meine Frau hat die ganz schlimmen Zeilen zensiert.“Peter Trunzer

Am Text habe er rund eine Stunde geschrieben, die Melodie hat er sich ebenfalls selbst ausgedacht. Klauen gibt es bei Trunzer nicht, nicht nur wegen der dann fällig werdenden Gema-Gebühren. Seinen Zuhörern will der gebürtige Kirchardter gerne etwas Neues bieten. Die sind übrigens oft jünger, als man beim Genre Schlager meinen könnte. „Auch 20- bis 25-Jährige hören wieder die Musik“, erzählt Peter Trunzer, der schon als kleiner Junge dem 70er-Jahre-Schlager verfiel. Dass die Dorfpiraten ebenfalls die Idee eines eigenen U-Boot-Songs hatten, findet er nicht schlimm. Ganz im Gegenteil: „Wir stehen in engem Kontakt.“ 


Bad Rappenau: Die Idee zum U-Boot-Song entstand im Partykeller

Das kann Daniel Porada bestätigen, einer der Dorfpiraten. Genauso wie Trunzer ist er Mitglied im Bürgerverein Zimmerhof. Gemeinsam sind sie im Vorprogramm des Open-Air-Kinos am vergangenen Wochenende aufgetreten. Dabei könnten die jeweiligen Beiträge unterschiedlicher nicht sein: Peter Trunzer bleibt seinem Lieblingsgenre treu, die Piraten konzentrieren sich auf partytaugliche Musik.

Die Idee dazu kam ihnen nach der Vorbesprechung für das Bad Rappenauer Stadtfest. „Erstmal wollten wir nur mit einem Bierstand und einem Bollerwagen dabei sein“, erinnert sich Porada. Im heimischen Partykeller entwickelte sich dann die Schnapsidee zwischen ihm und Nico Malskies. Schließlich holten sie noch Christian Sommerfeld, Songschreiber und Gitarrist der Band Circle of Silence, dazu.

Schlager-Fan und musikalischer Mediziner: Peter Trunzer zieht in seinem Lied parallelen zwischen dem U-Boot und der Liebe an sich.
Schlager-Fan und musikalischer Mediziner: Peter Trunzer zieht in seinem Lied parallelen zwischen dem U-Boot und der Liebe an sich.  Foto: Hofmann, Elfi

Der ursprüngliche Plan: einen Malle-Song zu schreiben. „Davon sind wir aber schnell weggekommen. Ein Deutsch-Rock-Song ist cooler“, erinnert sich Porada. Im Studio von Sommerfeld wurde die Version schließlich aufgenommen. Dass die sich wie ein Lauffeuer verbreitet, hätte zu diesem Zeitpunkt niemand gedacht. Doch eines führte zum andern. Um das Lied in einer mallorquinischen Karaoke-Bar laufen lassen zu können, lud Porada es spontan bei YouTube hoch. Der Link wurde weitergeleitet, schließlich meldete sich sogar das Technikmuseum.

U-Boot-Song ist auch bei mehreren Streaming-Anbietern verfügbar 

Mittlerweile kann man das Stück auch bei Spotify und I-Tunes hören. Und es gibt mehrere Versionen des Lieds, denn auch die Haßmersheimer Verwaltung klopfte bei bei Porada und Nico Malskies an. Um die Ankunft von U17 musikalisch begleiten zu können, wurde kurzerhand der Ortsname ausgetauscht. In Bad Rappenau treten die Dorfpiraten mindestens zweimal auf. „Wenn es passt, dann auch gerne spontan noch öfter“, sagt Daniela Porada.  

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Dann wird auch Peter Trunzer auf der Bühne vor dem Rathaus stehen. Am Mittwoch begleitet er nicht nur den Seemannschor, sondern spielt auch sein Liebeslied. Damit alle mitsingen können, wird der Text mittels eines Beamers auf eine Leinwand projiziert. Dieses Hilfsmittel brauchen die Dorfpiraten wahrscheinlich nicht. Aus ihrem Beitrag zu U17 ist mittlerweile ein lokaler Hit geworden. „Wir haben eine richtige Fan-Base in Zimmerhof“, erzählt Daniel Porada. Der U-Boot-Party steht nichts im Weg.

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