Tumorerkrankung 
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Heilbronner SLK-Arzt zu Gottschalks Diagnose: „Krebsart ist absolut selten“

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Nach öffentlichen Spekulationen über seine Ausfälle bei TV-Auftritten hat Moderatoren-Legende Thomas Gottschalk enthüllt: „Ich habe Krebs.“ SLK-Chefarzt Uwe Martens erklärt, worum es geht.


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In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung enthüllte Moderatoren-Legende Thomas Gottschalk (75) am Sonntag, dass er an Krebs erkrankt ist. Die Diagnose lautet demnach epitheloides Angiosarkom, eine extrem seltene Krebsart. 

Thomas Gottschalk an Krebs erkrankt: Seltene Tumorart erfordert intensive Therapie

„Mich hat das auch überrascht“, sagt der Heilbronner SLK-Onkologe und Vorsitzende des Krebsverbands in Baden-Württemberg, Professor Uwe Martens. Die Diagnose sei eine „absolute Rarität und erfordert eine sehr intensive Therapie“, sagt er unserer Redaktion. Der Fachbegriff für die Erkrankung lautet epitheloides Angiosarkom, hatten Thomas Gottschalk und seine Frau Karina der „Bild“ gesagt.

Martens erklärt: „Der Tumor hat also seinen Ursprung in Bindegewebszellen der Blutgefäße und gilt als sehr aggressiv.“ Die Krebsart sei sehr ungewöhnlich, häufig auftretende Krebsformen wie etwa Prostatakrebs,  Darmkrebs oder Brustkrebs gingen in der Regel vom Drüsengewebe aus, manche auch von Haut und Schleimhäuten wie Gebärmutterhalskrebs.

Operation ist erste Wahl: Nur vollständige Entfernung verspricht Heilung

Die Behandlung eines epitheloiden Angiosarkoms laut dem Spezialisten: Der Krebs muss radikal entfernt werden an der Stelle im Körper, an der er auftritt. Bei Gottschalk war das offenbar im Bauchraum, an Harnleiter und Blase. Dort habe er zweimal operiert werden müssen, sagte das Ehepaar der Zeitung.

Diese lokale Therapie sei „die einzige Chance auf Heilung“, erklärt Martens, häufig schließe sich an die radikale Entfernung dann noch eine Strahlenbehandlung im befallenen Bereich an.

SLK-Onkologe Martens: „Fitness und Performance sind eingeschränkt“

Für den Onkologen ist völlig klar: Wer solch eine Erkrankung und die Behandlung dagegen durchmacht, „der ist nicht voll einsatzfähig“. Zunächst gelte es, die Operation zu verkraften. „Davon muss man sich erholen und ist nicht sofort wieder fit.“ Gottschalk hatte offenbar vor knapp vier Monaten zwei OPs, eine zur Entfernung der Tumoren und dann eine zweite, weil mehr Gewebe befallen war als zunächst vermutet. Wenn die Wundheilung dann abgeschlossen sei, stehe in der Regel eine Nachbestrahlung an, erklärt der Onkologe.

Häufige Begleiterscheinungen der Strahlentherapie in diesem Bereich: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Harndrang und Durchfall. Auch die begleitende Einnahme von Schmerzmittel trübe unter Umständen die kognitiven Fähigkeiten, sagt Martens. „Unter dieser Art von multimodaler Therapie sind Fitness und Performance eingeschränkt.“ 

Martens sagt auch, er bewundere Thomas Gottschalk für seinen Mut, diese spezielle Diagnose publik gemacht zu haben. „Dass ein Prominenter so damit umgeht, kann vielleicht dazu führen, dass auch die Allgemeinheit künftig anders über diese Art von Erkrankungen spricht.“ 

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