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Bürgermeisterwahl in Talheim: Drei Bewerber kämpfen um Chefsessel 

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Drei Männer wollen Nachfolger von Rainer Gräßle werden, der nach 24 Jahren im Amt nicht mehr zur Wahl antritt. Beim Stimme-Forum erklären die Kandidaten, wie sie ohne Verwaltungserfahrung die Gemeinde führen wollen.

Die Kandidaten Pascal Bopp, Alexander Mohaupt und Antonio Nicola Fellini (von links).
Die Kandidaten Pascal Bopp, Alexander Mohaupt und Antonio Nicola Fellini (von links).  Foto: Berger, Mario

Drei Männer wollen am kommenden Sonntag Bürgermeister von Talheim werden. Nach 24 Jahren wird in der Gemeinde eine neue Ära anbrechen. Der bisherige Amtsinhaber tritt nicht mehr zur Wahl an, stattdessen wollen Alexander Mohaupt, Pascal Bopp und Antonio Nicola Fellini das Bürgermeisterbüro im Rathaus beziehen. Eins eint die Bewerber: Sie sind keine Verwaltungsfachleute.

Das war bereits bei der Kandidatenvorstellung der Gemeinde vergangene Woche deutlich geworden. Und auch am Dienstagabend beim Wahlforum der Heilbronner Stimme im Talheimer Kulturtreff stellte sich die Frage nach der Verwaltungserfahrung. „Man kann alles lernen“, ist sich Mohaupt sicher. Er kenne viele Gemeinderäte, so der Vorsitzende des örtlichen Gewerbevereins, da werde ihm einiges zugetragen. Überzeugt erklärt Mohaupt: „Verwaltung ist mein Leben“, und meint damit seinen Beruf als Wohnimmobilienverwalter. In den Kommunalbereich werde er sich einarbeiten.

Talheim wählt neuen Bürgermeister: Kein Gemeinderat im Wahlkampf

Eine Gemeinderatssitzung in Talheim hat der 56-Jährige ebenso wie Fellini während des Wahlkampfs aber nicht besucht. Der 32-Jährige erklärt auf Nachfrage, er habe sich dem Gremium nicht aufdrängen wollen. „Die Zeit wird kommen, wo man sich auseinandersetzt.“ Auch Fellini betont, er sei gewillt, sich mit dem kommunalen Haushaltsrecht zu beschäftigen. Es sei normal, als Kandidat „nicht alles auf dem Schirm“ zu haben, aber schließlich sei der Bürgermeister auch kein Ausbildungsberuf.

Bopp sieht seine Aufgabe im Falle eines Wahlsiegs eher darin, als Führungskraft die Verwaltung „so zu strukturieren, dass die Prozesse laufen“. Primär gehe es darum, die Richtung vorzugeben. Außerdem sei ihm als Betriebswirt das Gesetzbuch vertraut, und in Gesprächen habe er erfahren, dass es durchaus Menschen gibt, die begrüßen, wenn ein Bürgermeister aus der Wirtschaft kommt. Und außerdem: „Der Maßstab, den ich mir selber setze, ist hoch“, betont der 33-Jährige.


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Für Talheim durchs Feuer

Die Moderatorinnen der Diskussionsrunde, die Stimme-Redakteurinnen Claudia Kostner und Sabine Friedrich, verwiesen unter anderem auf Löwenstein, wo sich der fachfremde Bürgermeister nach eineinhalb Jahren im Amt zum Rücktritt entschlossen hat. Die Gefahr bestehe in Talheim nicht, so die Kandidaten unisono.

Während Mohaupt erklärt, er lasse bei „Problemen nicht alles fallen“, betont Fellini seine lösungsorientierte Arbeitsweise. Bopp versuchte, das Publikum mit fast schon pathetischen Tönen zu überzeugen: „Ich werde für Talheim durchs Feuer gehen.“ Er schwärmte wiederholt von der „starken“ Gemeinde: „Dafür bin ich bereit, jeden Morgen aufzustehen.“

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