Himmelsspektakel
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Sternschnuppen-Nacht über Heilbronn: Delta-Aquariiden erreichen ihr Maximum

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In der Nacht auf Mittwoch erreichen die Delta-Aquariiden ihr Maximum – bis zu 25 Sternschnuppen pro Stunde sind möglich. Rund um Heilbronn sorgen größere Wolkenlücken für gute Beobachtungsbedingungen.

Von red/dpa

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Der Juli bietet einige Sternschnuppen: Von Mitte Juli bis Mitte August taucht der Delta-Aquariidenstrom auf. Die Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Wassermann zu entströmen. Das Maximum der Aquariiden tritt in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli nach Mitternacht ein. Die Chancen, Sternschnuppen wirklich beobachten zu können, stehen dabei nicht schlecht. Rund um Heilbronn soll es in der kommenden Nacht immer wieder größere Wolkenlücken geben, die den Blick in den Sternenhimmel freigeben. 

Pro Stunde ist mit maximal 20 bis 25 Sternschnuppen zu rechnen – da ein einzelner Mensch immer nur einen Bruchteil des Himmels gleichzeitig überblicken kann, sieht er nur alle fünf bis zehn Minuten eine. Die Sternschnuppen dieses Stromes sind Bruchstücke des Kometen 96P/Machholz. Auch erste Perseiden könnten ab Mitte Juli schon zu sehen sein. Ihr Maximum liegt jedoch im August. 

Sternschnuppen im Juli: Schauspiel am Himmel in der Region Heilbronn beobachten

Um das Schauspiel am Himmel auch in der Region Heilbronn bestens beobachten zu können, bieten sich für eine optimale Sicht beispielsweise Orte wie der Wartberg, der Schemelsberg in Weinsberg, die Heuchelberger Warte in Leingarten, der Weißlensberg in Pfedelbach oder der Rastplatz Berghäusle in Michelbach an der Wald an. Auch die Burg Löwenstein oder die Aussichtsplattform kurz vor Hirrweiler an der B39 könnte ein Anlaufpunkt für Sternegucker sein. 

In der Experimenta gibt es die Möglichkeit den Nachthimmel unter die Lupe, beziehungsweise das Teleskop, zu nehmen. Am 3. und am 17. Juli findet die Sky-Night statt. Hierfür gibt es vorab Online-Tickets zu buchen. Astronominnen und Astronomen beantworten die Fragen der Besucher und auch ein Blick durch das Teleskop auf dem Dach der Experimenta ist möglich. Das ist allerdings „immer von der Witterung abhängig“, wie Sprecher Thomas Rauh erklärt. 

Kaum helle Planeten am Abendhimmel: Das gibt es im Juli zu sehen

Im Juli sind am Abendhimmel kaum helle Planeten zu sehen. Lediglich Mars zeigt sich gegen Ende der Abenddämmerung noch etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang.

Der rote Planet ist allerdings nicht mehr auffällig, nur wenig heller als der Polarstern. Die Zeiten, in denen er sichtbar ist, nehmen rapide ab. Nach Mitte Juli wird man ihn ohne ein Fernglas kaum mehr finden. Der Mars geht Ende des Monats bereits um 22:42 Uhr unter.

Morgenhimmel im Juli: Diese Planeten können beobachtet werden

Venus beherrscht den Morgenhimmel. Sie wandert durch das Sternbild Stier und erreicht dabei Mitte des Monats ihre höchste Position im Tierkreis. Ihre Aufgänge erfolgen gegen drei Uhr morgens.

Jupiter erscheint nach der Monatsmitte erstmals wieder am Morgenhimmel, nachdem er sich im Juni bei der Sonne am Taghimmel aufgehalten hat. Saturn verlagert seine Aufgänge in die Zeit kurz vor Mitternacht. In der zweiten Nachthälfte ist der Ringplanet günstig zu beobachten. 

Voll- und Neumond im Juli: Erdtrabant am Himmel zu sehen 

Der Mond kommt am 5. Juli in Erdferne, wobei ihn 404.627 Kilometer von uns trennen. Vollmond wird am 10. um 22.37 Uhr im Sternbild Schütze erreicht. Der Vollmond steht dabei so extrem weit südlich wie im Vormonat. Am 20. befindet sich der Mond mit 368.041 Kilometer Entfernung nachmittags in Erdnähe. Neumond tritt am 24. um 21.11 Uhr ein.

Sternenbilder im Sommer: Veränderungen am Nachthimmel im Juli

Der Große Wagen hat mit seinem Abstieg im Nordwesten begonnen. Seine Deichsel zeigt nach oben, der Wagenkasten hängt nach unten. Das Himmels-W, die Kassiopeia, beginnt im Nordosten emporzusteigen. Das Sommerdreieck, das sich aus Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler zusammensetzt, steht hoch im Osten am Himmel. 

Wega ist neben Arktur der hellste Fixstern am Nordfirmament. Der orangfarbene Arktur steht jetzt schon am Westhimmel. Er ist leicht zu entdecken, folgt man mit den Augen dem Bogenschwung der Wagendeichsel. Im Gegensatz zu Arktur strahlt die wesentlich heißere Wega ein bläulich-weißes Licht aus. Von Wega trennen uns 25 Lichtjahre. Damit zählt sie noch zu den Nachbarsternen der Sonne. Wega ist der Hauptstern des Sternbildes Leier.

Sternbild Leier: Strahlender Stern Wega und Sternenrhombus am Nachthimmel

Die Leier ist ein kleines, aber sehr markantes sowie leicht zu findendes Sternbild. Neben dem strahlenden Stern Wega findet sich in der Leier ein kleiner Sternenrhombus, der dem Sternbild seine charakteristische, leicht einprägsame Figur verleiht. 

Außerdem ist noch Epsilon Lyrae zu sehen, ein Vierfachstern, wie man durch einen Blick ins Teleskop erkennen kann. Je zwei Sternpärchen umkreisen einander. Vom Vierfachstern trennen uns 170 Lichtjahre.

Frühlingssternbilder verschwinden: Sternenhimmel verändert sich im Jahreslauf

Im Westen verabschieden sich die Frühlingssternbilder. Der Löwe geht gerade unter, sein Hauptstern Regulus ist bereits verschwunden. Damit ist auch das Frühlingsdreieck aufgelöst, dessen beide andere Eckpunkte noch zu sehen sind: Tief im Südwesten sind die bläulich-weiße Spica in der Jungfrau und der helle Arktur im Sternbild Bootes zu erkennen.

Sonne besonders weit weg im Juli: Tage werden wieder kürzer

Am 3. Juli erreicht die Erde mit 152 Millionen Kilometer ihren maximalen Sonnenabstand. Das Sonnenlicht ist dann acht Minuten und 27 Sekunden zu uns unterwegs. Anfang Januar, wenn die Erde ihren geringsten Abstand von der Sonne einnimmt, erreicht uns das Sonnenlicht siebzehn Sekunden früher.

Die Sonne hat mit ihrem Abstieg zum Herbstpunkt am Himmelsäquator begonnen. Die Tageslänge schrumpft am 50. Grad nördlicher Breite - auf dem etwa Mainz liegt - um eine Stunde, die Mittagshöhe der Sonne nimmt um fünf Grad ab.

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