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„Alle sind schockiert“: Mitarbeiter äußern sich zu Stellenabbau bei Bosch Engineering
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380 Stellen sollen bei der Bosch-Tochter Bosch Engineering abgebaut werden. Nach der Bekanntgabe gibt es in der Belegschaft in Abstatt unterschiedliche Meinungen darüber, wie es weitergeht.
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380 Stellen sollen bis Ende 2027 bei der Bosch Engineering GmbH (BEG) in Abstatt und Holzkirchen bei München abgebaut werden. Das teilte die Bosch-Tochter am Dienstagmorgen seinen Mitarbeitern mit. In der Belegschaft gibt es unterschiedliche Meinungen zur Gefühlslage und der aktuellen Situation des Unternehmens.
Bosch Engineering plant massiven Stellenabbau: Mitarbeiter in Abstatt hofft auf sozialverträgliche Kündigungen
„Die Stimmung ist allgemein nicht positiv“, sagt ein Mitarbeiter in Abstatt im Gespräch mit der Heilbronner Stimme. „Man macht sich schon Gedanken, ob der Arbeitsplatz noch sicher ist.“ Sorgen, dass er gekündigt werde, mache er sich allerdings keine. „Bosch will den Stellenabbau sozialverträglich machen“, sagt der Mitarbeiter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Darunter fallen seiner Meinung nach vor allem Renteneintritte und Altersteilzeit.
Einer, der bereits in die Altersteilzeit „reingerutscht“ ist, empfindet die Stellenstreichungen als „Katastrophe für meine Kollegen“. Er weiß: „Die sind alle schockiert.“ Es sei ein Unding, dass erst so viele Stellen aufgebaut wurden und sie jetzt wieder abgebaut werden sollen. „Es fehlt einfach an einer längerfristigen Planung.“ Er findet allerdings, dass die Wirtschaft im Moment auch keine gute Planung zulasse.
„Stellenabbau kommt nicht überraschend“: Bosch-Mitarbeiter in Abstatt zu Lage bei Engineering
Das haben auch seine noch aktiven Kollegen im Gespräch mit der Stimme festgestellt. Sie haben es teilweise kommen sehen. „Es gibt eben Überkapazitäten in der Autoindustrie“, sagt eine Führungskraft von Bosch Engineering, der ebenfalls anonym bleiben möchte.
Ein Mitarbeiter spricht von einem strukturellen Problem in der Autoindustrie. Es gehe immer mehr nach China, und auch mit den Entwicklungen in den USA und den Zöllen sei die Marktlage schwierig einzuschätzen. „Es ist traurig, aber entspricht der Weltlage, so wie überall in der Autoindustrie“, erklärt ein anderer Mitarbeiter.
Bosch-Gruppenleiter erklärt: Nicht jeder kann mitgetragen werden
Ein Bosch-Gruppenleiter ist sich sicher: „Wer die gesamte wirtschaftliche Situation im Blick hat, der hat es kommen sehen.“ Dazu kämen die schon durchgeführten Arbeitszeitverkürzungen. „Es wurde immer kommuniziert, was gemacht wurde.“ Als Führungskreis habe man immer offen gesprochen, denn es betreffe Menschen, die sich Sorgen machten und um deren Existenz es gehe. Dass nicht jeder mitgetragen werden könne, wenn trotz bereits durchgeführter Sparmaßnahmen der Umsatz schrumpfe, sollte klar sein, findet er.
„Wir wissen nicht was passiert“, sagt der Gruppenleiter. Es müssten die Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung abgewartet werden. Obwohl er von den Streichungen schon länger weiß, macht auch er sich Sorgen um seinen Job. „Natürlich, es ist ja ein Fünftel der Belegschaft, das gehen sollen.“
Auch in anderen Abteilungen ist die Nachricht angekommen und es werden sich Gedanken gemacht. „Die allgemeine Stimmung ist nicht so gut“, sagt ein Angestellter. Er ist sich sicher: „Da wird noch etwas kommen.“
„Risiko ist immer dabei“ – Bosch Engineering mit Vertrauensvorschuss der Mitarbeiter in Abstatt
Trotzdem gibt es auch einige Mitarbeiter, die an die Tochterfirma glauben. „Ins Management von Bosch ist das Vertrauen nicht so groß, aber in das der BEG schon. Die werden eine verträgliche Lösung finden“, sagt ein Mitarbeiter, der sich keine Sorgen um seinen Arbeitsplatz macht. Auf die Frage, wie die Stimmung bei ihm ist, antwortet er: „Unverändert“. Ein weiterer Mitarbeiter meint, „es gibt immer ein Risiko“. Er denke aber nicht, dass seine Stelle gefährdet ist.
Miguel Fernandez, Betriebsratsvorsitzender bei Bosch Engineering, will derzeit nichts in der Öffentlichkeit sagen. „Wir haben am Dienstag eine Betriebsversammlung, bis dahin sortieren wir uns noch““, sagte Fernandez der Heilbronner Stimme. Völlig überraschend sei die Nachricht vom geplanten Stellenabbau aber nicht gekommen. „Das hatte sich abgezeichnet“ sagt der Betriebsratschef.
Bianca Hamann von der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm hatte dagegen nicht mit diesem Schritt gerechnet. „Das kommt sehr überraschend für mich.“ Mehr wollte die Gewerkschafterin am Mittwoch nicht sagen. „Ich muss mir erst einmal ein genaueres Bild machen und Gespräche vor Ort führen“, sagt Bianca Hamann.
Traurig, aber keine Sorge: Sie können natürlich trotzdem weiterlesen.
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