Stimme+
Adventszeit
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Seeweihnacht am Breitenauer See: Budenzauber am Ufer lockt Besucher

   | 
Lesezeit  2 Min
audio Anhören
Erfolgreich kopiert!

Die Seeweihnacht am Breitenauer See leidet am Samstag etwas unter dem schlechten Wetter. Am Abend jedoch sind die Feuerkünstler dicht umringt. Das Echo der Beschicker fällt unterschiedlich aus.

Viele Aromen steigen den Besuchern in die Nase: der Duft nach frischen Crêpes, deftigen Räuberspießen oder würzigem Glühwein. Das macht Appetit auf Leckeres für Gaumen und Magen. Die Auswahl an den 20 Essens- und Getränkeständen der Vereine ist abwechslungsreich. Diese rahmen die anderen 47 weihnachtlich dekorierten Holzhütten mit kunsthandwerklichem und selbstproduziertem Angebot auf dem Uferweg des Breitenauer Sees ein.

Ein wenig leidet die beliebte Seeweihnacht, die der Verein „Wir Obersulm“ seit 2011 organisiert, am Samstag unter Regen. Am Sonntagmorgen sieht es schon besser aus mit dem Wetter, und gegen Mittag versucht die Sonne sogar, durch die graue Wolkendecke zu blinzeln. Und so füllen sich die Parkplätze.


Weihnachtlicher Budenzauber am Ufer des Breitenauer Sees bei der Seeweihnacht

„Die Leute waren trotzdem da“, meint hingegen Annemarie Vogel zum Auftakttag. Die Weinsbergerin bietet Weihnachtsgebäck, Marmeladen und Sirup, alles selbstgemacht an. „Das flutscht.“ Und zwar so sehr, dass Vogel am Sonntag um 6 Uhr schon gebacken hat, um für Nachschub an Brötle zu sorgen.

Die großen und kleinen roten Nikolausstiefel oder die Lebkuchenpferde seien vor allem bei Kindern beliebt. „Ich mache anderen eine Freude, und es kommt dreifach zurück“, erzählt sie von Komplimenten ihrer Kundschaft.

Trotz schlechten Wetters mit immer mal wieder Regen war am Samstagabend bei der Seeweihnacht doch einiges los.
Trotz schlechten Wetters mit immer mal wieder Regen war am Samstagabend bei der Seeweihnacht doch einiges los.  Foto: Mario Berger

Selbstgemacht ist bei Besuchern der Seeweihnacht am Breitenauer See wichtiges Kriterium

„Die Kugeln machen Sie selber?“, fragt Sonja Herrmann bei Evi Bolsinger-Kress erstaunt nach. Die Keramikkünstlerin freut sich, wenn sie was verkaufen kann. „Gestern ist gar nichts gegangen“, schildert sie ihre Erfahrungen. Herrmann greift bei einem naturfarbenen tönernen Übertopf zu, der sich auch als Windlicht nutzen lässt. „Wir haben uns jetzt selbst beschenkt“, sagt ihr Mann Bernd.

„Wenn man hört, dass es selbstgemacht ist, schaue ich gar nicht nach dem Preis“, fügt der Hößlinsülzer, der mit seiner Frau zu Fuß gekommen ist, hinzu. Obwohl es abends mit der Lichter-Kulisse am See schöner sei, kommen die Herrmanns immer am Sonntagmorgen. Da sei es nicht so voll.

Da schieben sich die Besucher noch nicht auf dem Seeweg, und sie haben Zeit, sich die Waren in aller Ruhe anzuschauen, sich bei den Beschickern zu informieren. Das tun gerade die Zwirns beim Honig Loft der Bienenfreunde Lehrensteinsfeld, einer kleinen Erzeugergemeinschaft aus vier Hobbyimkern.

Die Zwirns überlegen noch, ob sie Raps- oder Sommerhonig, die sie gerade probiert haben, mitnehmen sollen. „Die Seeweihnacht war für uns eine wichtige Veranstaltung, um uns bekannt zu machen“, sagt Andreas Braun. Nun sind die Bienenfreunde schon zum dritten Mal dabei.

Die Besucher am Breitenauer See sind gut gelaunt. Diese Gruppe wärmt sich mit einem heißen Getränk.
Die Besucher am Breitenauer See sind gut gelaunt. Diese Gruppe wärmt sich mit einem heißen Getränk.  Foto: Mario Berger

Obersulmer Jugendhausverein verkauft Glühwein und Kinderpunsch

 „Wir leben das ganze Jahr von den Einnahmen“, hebt auch der Obersulmer Jugendhausleiter Heiko Zimmer hervor, wie wichtig die Teilnahme bei der Seeweihnacht ist. Aus dem Erlös von Glühwein- und Kinderpunschverkauf kann der Jugendhausverein Anschaffungen und Aktivitäten stemmen. „Das macht jedes Jahr wieder aufs Neue großen Spaß“, sagt Zimmers Tochter Anna. Deshalb hilft auch der 16-jährige Len das erste Mal mit.

„Von der Besucherzahl war es verhaltener“, fasst Ute Bajak, Vorsitzende von „Wir Obersulm“, den Samstag zusammen. Manche Marktbeschicker seien aber von der Resonanz begeistert gewesen, andere meinten, man spüre, das Geld sitze nicht mehr so locker, die Leute würden zwar gucken, aber nicht kaufen.

Am Samstagabend hingegen, schätzt Bajak, dass sich 7000 bis 8000 Besucher auf dem Marktgelände tummelten. Das mag auch an der Feuershow der Gruppe Feuerfest aus Heilbronn gelegen haben: „Die war megagut“, sagt Bajak und schwärmt von den beleuchteten Bäumen und dem illuminierten Segelboot auf der Wasserfläche.

Kommentare öffnen
Nach oben  Nach oben