Der lange Weg zur Digitalisierung
In Möckmühl wird es spannend, in Bad Wimpfen ist man eher enttäuscht. Und im Kultusministerium macht man sich Gedanken über Leistungsnachweise und Künstliche Intelligenz.

In Möckmühl stehen die Zeichen auf Neuanfang. Das Verhältnis zwischen Bürgermeister Ulrich Stammer und dem Gemeinderat ist nicht erst seit dem unpersönlich im Amtsblatt angekündigten Rücktritt des Rathauschefs angespannt. Das Gremium fühlte sich oft nicht gut informiert, Projekte wurden auf Eis gelegt. Es gab sogar anonyme Anzeigen aus Reihen der Bevölkerung. Drei Männer unterschiedlichster Art wollen nächste Woche Bürgermeister werden und wieder für ein Miteinander sorgen. Wie das gelingen soll, werden unsere Redakteure am kommenden Dienstag bei einem Forum in der Stadthalle erfragen.
Talmarkt mit ernüchternder Bilanz
Der Wimpfener Talmarkt zieht in diesem Jahr eine ernüchternde Bilanz. Wie so oft bei regnerischen Freiluftveranstaltungen hat das Publikum mit Blick in den Himmel entschieden, lieber zu Hause zu bleiben. Unterschiedliche Wettervorhersagen taten ein Übriges, um die Menschen zu verunsichern. Ein Rummel macht bei schönem Wetter einfach mehr Spaß. Und wenn dann noch EM ist, hat das Riesenrad schlechte Karten. Zumal knappere Haushaltskassen den Spaß dämpfen, denn vor allem mit Kindern geht so ein Jahrmarktbesuch schnell ins Geld.
Angesichts des Aufwands für Vorbereitung und Organisation ist das ein schwacher Trost für die Verantwortlichen, trotzdem richten sie den Blick nach vorn. Auch wenn die Konkurrenz im nächsten Jahr kaum kleiner sein wird, bleiben Traditionsveranstaltungen wie der Talmarkt etwas Besonderes.
Schüler müssen Umgang mit KI lernen
Eine Veranstaltung, die viele Besucher angezogen hat, war das KI-Festival am vergangenen Wochenende. Ein Markt der Möglichkeiten und ein Ausblick in die Zukunft - zum Anfassen, zum Staunen, zum Mitmachen. Wie nachhaltig die dynamische Technologie unseren Alltag verändern wird, ist vermutlich noch gar nicht abzusehen. Die Chancen, die durch sie entstehen, lassen sich jedoch zumindest erahnen. Auch an Schulen. Dort wird KI den Unterricht verändern, und zwar nicht nur mit schnell ausgespuckten Referaten.
Umso wichtiger ist es, Schülern einen verantwortungsvollen Umgang mit KI zu vermitteln, und zwar nicht erst, wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt. Das Kultusministerium beschäftigt sich bereits mit den Auswirkungen auf Leistungsnachweise, Lehrer sollten das auch tun. So lange allerdings digitaler Unterricht in der Region – wie letzte Woche geschehen – noch immer nur bedeutet, dass Schüler Arbeitsblätter auf Moodle abrufen, haben Schulen noch einen langen Weg vor sich.